Heilpflanzen: Beinwell gegen Verstauchungen und Zerrungen

Die Verwendung von Beinwell als Heilkraut hat eine lange Tradition. Sowohl Hildegard von Bingen – als auch Paracelsus verwendeten bereits Beinwell zur Heilung von Knochenbrüchen, Schwellungen, Wunden und Geschwüren. Beinwell zeitigt ganz erstaunliche Heilergebnisse, wenn Wunden mit Umschlägen aus Beinwellwurzeln behandelt werden.

Allerdings ist sehr darauf zu achten, daß man diese Heilpflanze nur äußerlich anwendet. Sie ist toxisch (giftig), d.h. sie enthält Pyrrolizidinalkaloide, die sie auf eine Anwendung bei intakter Haut beschränken. Außerdem ist von einer Anwendung bei Schwangeren abzuraten.

Nach modernen medizinischen Erkenntnissen, macht man das Allantoin als Wirkstoff für die erstaunliche Heilwirkung verantwortlich. Dieses verflüssigt den Eiter, löst Wundsekrete auf, und regt zur Gewebebildung an. Es gibt keine andere Heilpflanze, die soviel Allantoin enthält wie Beinwell.

Beinwell wird im Volksmund auch Beinwurz, Bienenkraut, Eselohrwurzel, Hasenlaub, Honigblum oder Kuchenkraut genannt. Die Blütezeit ist von Mai bis September, wobei man Beinwell meist an feuchten Stellen an Waldrainen, an Gräben und Bachufern oder Äckern und Wiesen finden kann.

Geerntet wird Beinwell im Frühjahr (März bis Mai) in dem man die Wurzelstöcke ausgräbt, von der Erde befreit, sie der Länge nach durchschneidet und sie anschließend an Schnüren zum Trocknen aufhängt. Nur diese Wurzeln werden im weiteren als Bestandteile zur Heilung verwendet!

Wie wendet man Beinwell an?

  1. Geben Sie in 1l kochendes Wasser etwa 100g Beinwellwurzel und lassen Sie es ca. 10 Minuten lang kochen.
  2. Nehmen Sie ein Sieb zur Hand und seien sie den so gewonnenen Sud ab.
  3. Mit diesem Sud werden warmen Umschläge gemacht, die auf die zu behandelnde Stelle aufgebracht werden.
  4. Beachten Sie bitte, Beinwell nur äußerlich anzuwenden (siehe Empfehlung oben!).

Welche Inhaltsstoffe hat Beinwell?

Allantoin, Gerbstoffe, Schleim, Stärke, Flavonoide, Vitamin B12, Pflanzensäuren, Triterpene und einige Pyrrolizidinalkaloide.

Heiko Diadesopulus