Umbau Altbau zu Sonnenhaus: Was gilt es zu beachten?

Renovierung Sanierung AltbauViele Deutsche leben den Traum eines Eigenheims. Doch nicht alle können sich einen teuren Neubau leisten. Handwerker kaufen gerne Altbauten und modernisieren diese, damit sie den modernen Ansprüchen unserer Zeit entsprechen.

Ein Altbau lässt sich mit ein wenig Aufwand in ein Sonnenhaus verwandeln, welches einen solaren Deckungsgrad von über 50 Prozent besitzt.

Trotz zahlreicher Kürzungen lohnen sich Solaranlagen auch heute noch. Gut gedämmte Neubauten können mithilfe von Solarkollektoren und Pufferspeichern den Energiebedarf für Heizung und Warmwasser zu 50 Prozent und teilweise sogar mehr abdecken.

Diese Gebäude sind als „Sonnenhaus“ bekannt. Doch auch alte Gebäude können so saniert werden, dass ein Großteil des Wärmebedarfs mit Sonnenenergie abgedeckt wird.

Ausreichend Platz für den Speicher

Die Altbausolarisierung ist für den Heimwerker definitiv keine einfache Aufgabe. Das häufigste Problem: Oftmals ist die Dachfläche mit Südausrichtung zu klein. Des Weiteren muss ein Platz für die Pufferspeicher zu finden sein, die mehrere Tausend Liter fassen. Die zylinderförmigen Schichtspeicher können im Altbau nicht ohne geringen Aufwand eingebaut werden. Oftmals ist es aber möglich, sie im Keller unterzubringen, wo sich zuvor Erdöltanks befanden. Da die riesigen Tanks nicht über enge Kellertreppen getragen werden können, müssen sie vor Ort platzgeschweißt und isoliert werden.

Solarspeicher für den Keller

Ein weiteres Problem ist die zylindrisch hohe Form, die optimal für den Speicher ist. Sie lässt sich im Keller des Altbaus oftmals nicht realisieren. Einige Hersteller fertigen bereits kubische Speicher als Alternative an, die dieselbe Menge fassen können. Weitere Modelle können im Garten unter der Terrasse vergraben werden, so wird kein Platz im Gebäude verschwendet.

Altbausolarisierung in Kombination mit energetischer Sanierung

Eine ausreichende Kollektorfläche und ein großer Speicher sind bei Altbauten in der Regel nicht ausreichend, um die Wärmeversorgung überwiegend mit Sonnenenergie sicherzustellen. Zusätzlich wird eine energetische Sanierung der Immobilie notwendig. Eine Dämmung verursacht je nach Aufwand hohe Kosten. Laut dem Sonnenhaus-Institut können sich die Kosten für eine solche Sanierung auf 120.000 bis 150.000 für ein Einfamilienhaus belaufen. Dieselben Kosten für einen Neubau liegen dabei doppelt so hoch. Natürlich sollte nicht vergessen werden, dass sich der Wohnkomfort durch eine Altbausolarisierung erhöht und sich die Kosten auf Dauer amortisieren.

Kürzungen bei der Einspeisevergütung

Seit dem Boom der Photovoltaik vor wenigen Jahren herrscht ein wahres Überangebot auf dem deutschen Markt. Dieser wurde nicht zuletzt durch die zahlreichen und durchaus großzügigen Förderungen hervorgerufen. Doch alles Gute hat ein Ende – die Vergütungen werden von Jahr zu Jahr gekürzt. Häuslebauer und Modernisierer stellen sich zurecht die Frage, ob sich die Photovoltaik noch lohnt. Tatsächlich kann sich die Installation einer Solaranlage für Privatleute auch heute noch lohnen.

2004 betrug die Einspeisevergütung für Solarstrom 54,4 Cent je Kilowattstunde. Bei Anlagen, die ab dem 1. April 2012 in Betrieb genommen wurden, liegt die Vergütung nun bei unter 20 Cent. Jeden Monat wird die Vergütung um ein bis 2,8 Prozent zurückgefahren. Netzbetreiber sind zudem nicht mehr dazu gezwungen, den Sonnenstrom komplett abzunehmen, sondern lediglich 80 Prozent. Die restlichen 20 Prozent muss der Hausbesitzer entweder selbst produzieren oder anderweitig vermarkten. Die gesamte Förderung wird übrigens nicht vom deutschen Staat, sondern von den Stromkunden gezahlt. Diese Förderung wird über die EEG-Umlage geregelt und sorgt seit Jahren für steigende Strompreise.

Photovoltaik lohnt sich weiterhin

Dass Einspeisevergütungen fallen werden, war abzusehen. Schließlich kostete eine Solaranlage im Jahr 2004 weitaus mehr als heute. Trotz gesunkener Vergütungen lässt sich die Frage, ob sich Photovoltaik noch lohnt, für private Hausbesitzer mit Ja beantworten. In besonders sonnenreichen Standorten lassen sich sogar gute Renditen erzielen.

Die niedrigen Sonnenstromkosten haben einen weiteren Effekt: Denn mittlerweile wurde die sogenannte Netzparität erreicht. Das bedeutet, dass der selbst erzeugte Solarstrom günstiger ist, als der Preis, den Verbraucher an Energieversorger zahlen. Je nach Tarif und Anbieter beträgt dieser aktuell 20 bis 24 Cent je Kilowattstunde. Der Selbstverbrauch lohnt sich somit. Es gibt aber auch eine Einschränkung: Die aktuellen Stromspeicher-Technologien ermöglichen noch nicht die 100-prozentige Speicherung der selbst erzeugten Energie. In Zukunft soll die Solarförderung komplett abgeschafft werden, wenn die bundesweite Gesamtkapazität 52 Gigawatt erreicht wird. Dies könnte der aktuellen Entwicklung zufolge in der Mitte dieses Jahrzehnts der Fall sein. Bis dahin könnten sich die Speichertechnologien so weit entwickeln, dass sie die komplette Stromproduktion speichern können.

Weitere Informationen rund um den Hausbau finden Sie auf HeimHelden.de.

Alexander Keller