Mulchen im Garten: Wie geht das?

Richtiges Mulchen im Garten ist für den geübten Gärtner ein „muss“. So lässt sich nicht nur Wasser sparen, sondern man kann nahezu kostenlos Pflanzen schützen und den Boden mit wertvollen Nährstoffen versorgen. Da man beim Mulchen auch einiges falsch machen kann, finden Sie hier alle Infos, die Sie kennen und berücksichtigen sollten.

Was bedeutet Mulchen?

Mulchen kommt von dem mittelhochdeutschen Wort „Mull“ (zerfallene Erde) und bezeichnet das Abdecken des Bodens mit organischem Material. Damit bildet man eine neue Humusschicht, die für die vielfältige Bodenfauna und Bodenflora besonders nährstoffreich ist.

Gesunde Erde ist immer bestrebt zuzuwachsen. Nackter Boden laugt hingegen aus, wird hart und verkrustet, sodass er nur noch schlecht Wasser aufnehmen kann. Das Bodenleben stirbt ab und der Wind weht die oberen, fruchtbaren Schichten weg. Der Boden wird eine Wüste ohne Nährstoffe.

Mulchen Bedeutung

Das Mulchen übernimmt die Funktion des Zuwachsens und schützt und versorgt damit die Erde und die Pflanzen. Der Mutterboden kann sich regenerieren, aufbauen und vor widrigen Umwelteinflüssen schützen.

Mit der Mulchschicht lassen sich auch Flugsamen von ungebetenen Wildkräutern / Unkräutern fernhalten, die auf dieser Bodenbedeckung nicht – oder nur schlecht – keimen können. So schützen Sie im Beet gezielt besondere Pflanzen, die ansonsten von Unkräutern überwuchert werden.

Vorteile von Mulchen

Mulchen gegen „Unkraut“

Durch eine Mulchschicht haben es Wildkräuter schwer sich zu versamen und anzuwachsen, was dem Gärtner viel Arbeit erspart. Das Wort „Unkraut“ ist aus biologischer Sicht ein Unwort. Es gibt streng genommen nur Kräuter an Plätzen, wo sie unserer Ansicht nicht sein sollten. Je nach Dicke des Mulchs kann das Wachsen von Wildkräutern über 90 % eingedämmt werden. Das spart eine Menge Zeit des Jätens ein.

Verbesserung des Bodens

Ein weiterer Vorteil von Mulchen ist der Schutz und die Verbesserung des fruchtbaren Mutterbodens. Denn der Mulch wird im Laufe der Zeit zersetzt und führt der Erde Nährstoffe zu. Das Pflanzen unterschiedliche Bedürfnisse haben – z. B. pH-Wert oder Nährstoffe (wie Stickstoff etc.) – ist die Wahl der passenden Mulchart wichtig.

Leider wird der Mutterboden in der Landwirtschaft und im eigenen Garten oft extrem ausgelaugt. Selbst in Privatgärten wird er mit zu viel Dünger und Pflanzenschutzmitteln malträtiert. Hinzu kommt, dass die Erde jeder Witterung schonungslos ausgesetzt wird. Akribisches Unkraut zupfen und Laubkehren schadet der Erde mehr als es nützt. So kann sie Mikroorganismen nicht mehr ernähren und laugt aus – wird unfruchtbar.

Boden verbessern

Eine lockere Mulchschicht ist hingegen ein Paradies für Mikroben, Bakterien und Würmer, die ihn zersetzen und so eine neue, wertvolle Humusschicht erzeugen.

Mehr Feuchtigkeit im Boden halten

Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden. Da wir durch den Klimawandel viel zu wenig Regen haben, ist das schon fast der wichtigste Grund zu mulchen. Es spart erheblich Wasser ein und hält den Boden luftig und locker. Ist die Erde bedeckt, sickert das Wasser so schneller durch Risse und Spalten und erreicht die Wurzeln der Pflanzen.

Zudem verdunstet das Wasser auch wesentlich langsamer, sodass Pflanzen auch längere Trockenzeiten leichter überstehen. Kahler Boden verkrustet und kann dann immer schlechter Wasser aufnehmen und halten.

Schutz vor extremen Temperaturen

Mulch schützt die Pflanzen vor zu hohen Temperaturschwankungen. Das ist nicht nur in den Übergangszeiten ein Thema, sondern auch während der Hitzeperioden im Sommer. Die Bodentemperatur ist durch den Mulch sehr viel ausgeglichener. Die Pflanzen danken es mit ihrer Schönheit. Auch im Winter schützt der Mulch Ihre Pflanzen und deren empfindliche Wurzeln vor zu starkem Frost.

Mulchen gegen Unkraut

Schutz gegen Schnecken

Nacktschnecken haben es sehr schwer, über den Mulch an die zarten und jungen Pflanzentriebe zu kommen. So schützt man nicht nur Erdbeeren vor ihrem beachtlichen Appetit. Der Mulch trocknen sehr schnell ab, auch, wenn es geregnet hat. Schädlich sind aber nur die Nacktschnecken. Weinbergschnecken sind sehr nützlich. Sie bevorzugen als Nahrung trocknete Blätter und fressen die Eier von Nacktschnecken.

Was ist beim Mulchen zu beachten?

Bevor Sie mit dem Mulchen beginnen, bereiten Sie das Beet entsprechend vor. Zuerst sollten Sie alles Unkraut aus dem Beet entfernen. Anschließend lockern Sie den Boden etwas auf. Wenn er gedüngt werden soll, ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Der Mulch soll nicht zu nahe an die Pflanzen heranreichen. Lassen Sie ein paar Zentimeter Platz um die Pflanze herum, denn sie braucht etwas Luft.

Wie dick mulchen?

Für das Mulchen gibt es eine Faustregel: Lieber mehrmals und dünner mulchen, als zu dick auftragen. Wenn der Mulch zu dick aufgetragen wird, drohen darunter Fäulnis und Schimmel.

Bei luftigen, leichten und trockenem Mulch darf im Herbst bis zu ca. 10 cm dick auf dem Boden aufgebracht werden, da er im Laufe des Winters zusammenfällt und sich verdichtet. Das ist zum Beispiel bei Sägespänen und trockenem Laub der Fall. Über den Winter zersetzt sich der Mulch zu einer nährstoffreichen Humusschicht und schützt und verbessert so den nackten Boden.

Bei anderem Mulch liegt die Obergrenze bei 5 cm Dicke, außer bei frischem Gras. Da soll es nicht mehr als ca. 1-2 cm sein, damit es nicht fault und gut durchlüftet wird.

Wo verwenden?

Erde, die mit einer ausreichend dichten Pflanzendecke – oder Gründüngung – bewachsen ist, braucht nicht gemulcht zu werden. Nackte Erde, unabhängig davon, ob es sich um ein Blumen- oder ein Gemüsebeet handelt, sollte immer mit Mulch geschützt werden. Doch Vorsicht ist angebracht, wenn sich viele Blumenzwiebeln in der Erde befinden, die im Frühjahr für eine herrliche Blumenpracht sorgen. Ein zu dick aufgebrachter Mulch könnte die kleinen, zarten Frühlingsblüher stören.

Wer also auf Nummer sicher gehen will, mulcht ganz dünn – etwa 0,5 bis 1 cm. Auch ein dünn aufgebrachter Mulch hält das Wachsen von Wildkräutern in einem gut zu bewältigendem Rahmen.

wo mulchen

Es gibt immer wieder Stellen in den Gärten, wo gar nichts Bestimmtes wachsen soll. Vielleicht befinden sich diese Plätze im hinteren Teil des Grundstücks, wo kaum einer hinkommt. Oft ist auch der Garten so groß, dass nicht alles gepflegt werden kann. Das ist völlig in Ordnung. Lassen Sie dort das Wildkraut wachsen, wie es will. Das tut der Natur und den Insekten gut.

Wenn Sie Brennnesseln im Garten haben, die an Stellen wild wachsen, wo es keinen stört, lassen Sie sie wachsen. Es gibt meiner Ansicht keine bessere Gründüngung als Brennnesseln. Sie machen den Boden fruchtbar und sehen wunderschön aus. Bei mir wachsen sogar die Brennnesseln zwischen den Johannisbeeren. Die Ernte ist Jahr für Jahr gigantisch!

Wann ist die beste Zeit?

Ab dem Frühling bis in den tiefen Herbst kann jederzeit gemulcht werden. Es gibt keine richtige Jahreszeit dafür. Allerdings sollten Sie nicht mulchen, wenn es draußen sehr windig ist. Dann weht der Mulch weg, bevor er sich verdichten kann.

Mit welchen Materialien wird gemulcht?

Wenn hier von Mulch die Rede ist, ist immer organischer Mulch gemeint, der sich im Laufe der Zeit zersetzt. Schotter und Splitt, sind kein Mulch und auch nicht empfehlenswert. Sie heizen den Boden nur unnötig auf. Der Trend sollte heute dahin gehen, so viel wie möglich grün zu bepflanzen. Besser ist ein ungepflegter Vorgarten als das Anlegen von Steinwüsten. Grünflächen kühlen die Luft im heißen Sommer bis ca. 3 °C ab, Bäume noch mehr, vor allem nachts.

Mulchen mit Rasenschnitt

Rasenschnitt ist als Mulch besonders geeignet, wenn er im Frühjahr frisch austreibt oder im Laufe des Sommers regelmäßig gemäht wird. So enthält er wenig Samenstände, die beim Einbringen der Mulchschicht später im Beet keimen können.

Rasenschnitt kann man einfach beim Mähen im Auffangkorb sammeln und den frischen Schnitt anschließend einfach im Beet verteilen. Da er anfangs viel Feuchtigkeit enthält, sollte eine frische Mulchschicht nicht dicker als 1 bis 2 cm sein. Ist die Schicht dicker, besteht die Gefahr, dass die unterste Schicht nicht trocknet und dann zu gären oder faulen beginnt.

Rasenschnitt lockt Regenwürmer an und wird von Mikroben zersetzt, wobei viel Stickstoff entsteht, der die Pflanzen düngt. Als Stickstofflieferant eignet er sich auch im Mix mit Holzmulch, der beim Zersetzen Stickstoff verbraucht, d. h. man bekommt im Mix eine neutrale Humusschicht.

Mulchen mit dem Rasenmäher

Es gibt zwei Möglichkeiten mit dem Rasenmäher zu mulchen. Lässt man den Auffangkorb weg und so den Rasenschnitt direkt liegen, verteilt man automatisch das klein geschnittene Grün als Mulch in der Wiese. Damit bleiben die wertvollen Nährstoffe im Boden und werden gleichzeitig über eine größere Fläche verteilt. Die dünne Rasenschicht beschattet die Erde und kleinere Pflanzen, sodass der Boden die Feuchtigkeit viel besser halten kann.

Mulchen mit Rasenmäher

In Trockenzeiten kann man mit Rasenschnitt auch verbrannte Erde wieder regenerieren. Dazu verteilt man einfach das Grün etwas dicker auf den kahlen Stellen. So hält der Boden die Feuchtigkeit besser und die Mikroben und Regenwürmer bringen das Bodenleben zurück.

Sammelt man ihn im Auffangkorb, kann man den frischen Schnitt – wie oben beschrieben – auch als Mulch oder Mulchmix für die Beete nutzen.

Stroh und Heu

Stroh wird sehr viel langsamer zersetzt als Gras bzw. Heu und benötigt dazu Stickstoff. Damit der Stickstoff nicht den Pflanzen entzogen wird, sollte er vor dem Mulchen dem Boden zugeführt werden, z. B. durch Hornspäne oder Grasschnitt. Ein Nachteil von Stroh besteht darin, dass ihn Wühlmäuse lieben. Sie bauen sich gerne unter dem Mulch ihre Gänge und Höhlen. Das ist der Hauptgrund, warum viele nicht mit Stroh mulchen.

Brennnesseln

Wer Zugang zu vielen Brennnesseln hat, kann sie ebenfalls zum Mulchen verwenden. Geerntet werden kann vom Frühjahr bis in den Sommer, solange sich noch keine Samenstände gebildet haben. Denn eingebrachte Brennsesselsamen würden im nächsten Jahr kräftig austreiben und das Beet erobern.

Da Brennnesseln auch vielen Insekten und Schmetterlingen eine Heimat bieten, sollte man mit Augenmaß ernten, damit man diesen Tieren nicht den Lebensraum nimmt.

Sie geben viel Stickstoff an den Boden ab und können gut mit Holzmulch kombiniert werden. Brennnesseln verbessern die Humusqualität, indem sie eine Fülle an Nährstoffen langsam an den Boden abgeben und halten zudem Schnecken und Unkräuter fern.

Mulchen mit Brennnesseln

Geeignet sind Brennnesseln für viele Obst-, Beet- und Zierpflanzen. Aber auch Starkzehrer – wie Paprika oder Tomaten – wachsen mit einer solchen Mulchschicht sehr gut. Bei Erdbeeren und Erbsen nur dünn und selten damit mulchen.

Rindenmulch und Holzhäcksel aus anderen Hölzern

Rindenmulch ist sehr stark in die Kritik geraten, da er den Boden übersäuert. Er wird meistens aus Nadelhölzern gewonnen: Kiefern, Tannen oder Fichten. Wenn er allerdings an den richtigen Orten verwendet wird, greifen alle Vorteile, die das Mulchen mit sich bringt. Alle Pflanzen, die sauren Boden lieben, können mit Rindenmulch versorgt werden. Das sind zum Beispiel Rhododendren, Hortensien, einige Tomatenarten, Heidelbeeren. Sogar Erdbeeren vertragen saure pH-Werte.

In der Regel ist aber Rindenmulch zu sauer für die Gärten. Er entzieht dem Boden mehr Stickstoff als andere Mulche und laugt ihn zu stark aus. Das gilt allerdings auch für den Pinienmulch bzw. die Pinienrinde, die dazu noch einen weiten Transportweg hinter sich hat.

Eine bessere Wahl ist in der Regel Holzhäcksel aus anderen, nicht-säuernden Hölzern, zum Beispiel aus dem gemischten Strauchabschnitt. Holzhäcksel aus nicht-säuernden Hölzern gibt es normalerweise nicht im Handel zu kaufen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde, ob und wo Sie Gehäckseltes bekommen. Auch Plätze, wo Grünabfälle hingebracht werden können, stellen manchmal Gehäckseltes zur Verfügung. Man braucht es nur abzuholen. Doch vielleicht wurde in Ihrer Gemeinde dafür gesorgt, dass es auch geliefert werden kann. Eine gute Zeit für Gehäckseltes ist der Herbst. Denn im Herbst werden die meisten Sträucher geschnitten.

Vielleicht haben Sie sogar selber einen eigenen kleinen Gartenhäcksler. Dann können Sie den Abschnitt aus Ihren Sträuchern selbst zerkleinern und in die Beete bringen. Manche Baumärkte leihen einen Häcksler sogar aus. Das lohnt sich auf alle Fälle bei großen Mengen und dickeren Ästen.

Grob gehäckselter Strauchschnitt eignet sich übrigens auch gut, um Wege in großen Beeten anzulegen. Da er nur langsam verwittert, hält er sich lange und ist so eine gute Alternative zu Steinplatten.

Mulchen mit Sägespänen

Vielleicht gibt es bei Ihnen in der Nähe ein Sägewerk oder jemanden, der schöne Dinge aus Holz herstellt. Bei mir ist das der Fall. Daher verwende ich zum Mulchen sehr gerne Säge- bzw. Holzspäne. Sie stammen in meinem Fall von Eschen, Buchen oder Obsthölzern und sind daher nicht sauer.

Holzspäne zersetzen sich schneller als Gehäckseltes, das ja viel gröber ist. Wer will, kann den Boden vorher mit Stickstoff versorgen, da auch das Zersetzen von Holzspänen Stickstoff benötigt. Ich selbst habe das bei Holzspänen noch nie für nötig befunden und sehr gute Erfahrung damit gemacht. Letztlich hängt eine vorherige Düngung aber immer von der Beschaffenheit des Bodens ab.

Holzwolle

Für das Mulchen mit Holzwolle gilt ähnliches wie für anderen Mulch aus Holz. Achten Sie darauf, um welches Holz es sich handelt. In der Regel sollten es Hölzer sein, die den Boden beim Zersetzen nicht sauer machen. Da Holzwolle sehr luftig ist, verwende ich sie gerne für Erdbeeren. Die Früchte sind dann für Schnecken unerreichbar und beim Ernten gut zu sehen.

Holzwolle als Mulchschicht

Schafwolle als Mulchschicht

Schafwolle mulcht nicht nur den Boden, sondern düngt auch die Pflanzen. Sie kann für fast alle Pflanzen verwendet werden, ausgenommen sind Moorpflanzen, also Pflanzen, die sauren Boden lieben. Die Schafwolle wird einfach auseinander gezogen und auf dem Boden verteilt.

Wenn Sie einen Schäfer in Ihrer Nähe haben, bekommen Sie die Wolle womöglich kostenlos. Denn die Schafwolle hat in Deutschland (noch) keinen besonderen Wert und gilt als Abfallprodukt. Schafwolle lässt sich auch kompostieren – sie wertet jeden Komposthaufen auf. In meinen Augen ist das Mulchen mit Schafwolle ein Geheimtipp, der sich lohnt, ausprobiert zu werden.

Stallmist nur als Beigabe

Wer auf dem Land wohnt und einen Pferdeliebhaber in seiner Nähe hat, kann sich Stallmist zum Mulchen besorgen. Doch der Stallmist sollte nie frisch auf den Boden aufgebracht werden. Er wäre zu scharf und würde alles Lebendige vernichten. Stallmist sollte sehr gut verrottet sein, also mindestens 6 Monate alt sein, besser sogar älter.

Nicht zu unterschätzen ist seine düngende Wirkung. Daher sollte auf anderen Dünger verzichtet bzw. darauf geachtet werden, nicht zu überdüngen. Das schadet dem Boden genauso, als würde man ihn auslaugen.

Laub als Mulch nutzen

Saures Laub von Eichen und Walnussbäumen gehört nicht in die Beete, sondern dahin, wo Eichen und Walnussbäume wachsen. Alles andere Laub ist ein hervorragender Mulch. Wir nennen es auch das Gold der Erde. Im Herbst kann das Laub von Obstbäumen, Haselnussbäumen, etc. großzügig in den Beeten verteilt werden. Laub verrottet sehr schnell.

Im Frühjahr ist es normalerweise weg, auch, wenn man es dick mulcht. Ich mulche damit sogar Beete, wo noch der Mulch von Sägespänen liegt. Das Laub sollte immer in dem Garten bleiben, wo es herkommt. Selbst der Rasen kommt mit dem Laub klar, sofern er ca. zu 70 bis 80 % unbedeckt ist und das Laub sehr großzügig verteilt liegt.

Grünabfällen und Kompost

Wer einen großen Garten besitzt, kann seine Grünabfälle sparsam zum Mulchen verwenden. Das bietet sich in den hinteren Teilen von Naturgärten an, wo vielleicht etwas wildere Ecken ihrem Wachstum überlassen wurden. Auch die Plätze um kleine Baumgruppen können mit Grünabfällen versorgt werden. Grünabfälle, die bereits schimmeln, faulen oder gären eignen sich nicht als Mulchschicht.

Verschiedene Arten von Mulch mixen

Das Mischen von verschiedenen Mulcharten ist problemlos möglich. So mixt man beispielsweise Holzmulch mit Grünschnitt, damit der Stickstoffhaushalt ausgeglichen bleibt. Stallmist lässt sich gut mit Stroh, Schafwolle oder Grünschnitt mischen, damit er nicht zu scharf wird.

Ebenso kann man Brennnesseln mit Stroh und Grünschnitt mischen. Gerade mit einem Mix aus verschiedenen Stoffen, lässt sich gut steuern, was man in den Boden einbringen will. Auch Herbstlaub können Sie zusätzlich in eine bereits ausgebrachte Mulchschicht mischen.

Nachteile des Mulchens

Mulchen hat aus meiner Sicht nur dann Nachteile, wenn man es falsch macht. So kann man beispielsweise mit Laubsorten wie Nussbaum, Eiche, Birke, Buche, Maroni den Boden zu sauer machen. Zu dick aufgebrachter Mulch kann gären und damit die darunter liegenden Pflanzen ersticken oder schimmeln lassen. Verschiedene Holzarten entziehen dem Boden Stickstoff, während Grünschnitt ihn anreichert.

Wer nur eine Mulchart verwendet, sollte den Nährstoffbedarf seiner Pflanzen im Auge behalten. Gleicht der Mulch einen Mangel nicht aus, muss man zusätzlich über eine gezielte Düngung oder Beigabe von Kompost Nährstoffe zuführen.

Die Bodenfauna und -flora richtig zu pflegen ist eine Wissenschaft für sich, die man hier nicht erschöpfend behandeln kann. Aber mit etwas Erfahrung kann jeder die „Kunst des Mulches“ erlernen und seinen Garten zum erblühen bringen.

Abgrenzung von Mulch, Dünger und Abdeckungen

Manche verwenden das Wort „Mulch“ für das Einbringen von Dünger und für Materialien, die den Boden zwar abdecken, doch nicht oder nur schwer zersetzt werden können, z. B. Folie, Karton, Kokosmatten oder Vlies. Bei solchen Materialien geht es primär darum, den Boden von Wildkraut zu befreien. Das kann sinnvoll sein, wenn das Anlegen eines Beetes geplant ist und die Abdeckung des Bodens nur eine kurze Phase betrifft. Mit Mulchen hat das reine Abdecken der Erde aber nichts zu tun.

Mulchen unterscheidet sich vom (primären) Düngen und dem Abdecken der Erde dadurch, dass er alle oben genannten Vorteile vereinigt:
Er ist organisch, wird im Laufe der Zeit zersetzt und verbessert den Boden. Er deckt den Boden ab und sorgt für sehr viel weniger Wildwuchs. Nicht zuletzt sorgt er dafür, dass die Feuchtigkeit in der Erde bleibt. Wer sich diese Vorteile in Erinnerung ruft und entsprechend mulcht, wird etwas sehr Gutes für Mutter Erde und damit für unsere eigene Zukunft tun.

Cassandra B. und Andrea Munich

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