Heizkosten sparen: 17 Tipps im Winter Kosten zu senken

Heizkosten sparen: Wer im Winter Heizkosten senken will, sollte seine Heizung kennen und richtig nutzen. Da Heizkosten bis zu 80 % unserer Energiekosten ausmachen, kann man mit einigen guten Tipps viel Geld sparen. Hier werden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, wie Sie mit einfachen Methoden Ihre Heizkosten im Winter deutlich senken können.

Sparsam für die Umwelt

Wir sind in einer Situation, in der die Energiekosten (und damit auch die Heizkosten) jedes Jahr steigen und den Geldbeutel vieler Haushalte arg belasten. Viele sprechen bei den Heizkosten bereits von einer „zweiten Miete“.

Wie kann man Heizkosten einsparen

Und leider ist – aufgrund der weltweiten Energiesituation – nicht absehbar, dass die Ressourcen billiger werden. Hier liegt ein großes Sparpotenzial vor, das man teils mit einfachen Mitteln und etwas Kreativität gut umsetzen kann. So schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern helfen auch die Umwelt zu schützen.

1. Zimmertemperatur der Räume optimieren

Überlegen Sie, welche Temperaturen Sie in Ihren Räumen wirklich benötigen. Eine Faustregel lautet, dass jedes Grad weniger bis zu 6 Prozent der Heizkosten sparen kann. Um Ihnen einen Anhaltspunkt zu geben, können Sie sich an folgenden Empfehlungen orientieren:

  • Wohnräume und Kinderzimmer 20 bis 22 °C
  • Küche 18 °C
  • Schlafzimmer und Flur 16 bis 18 °C
  • ungenutzte Räume (z.B. Gästezimmer / Abstellkammer) 10 bis 12 °C bzw. auf Frostschutz stellen

Diese Temperaturempfehlungen von Fachleuten zum Sparen der Heizkosten gelten tagsüber.

Zimmertemperatur optimieren

Tipp gegen Schimmelbildung: Halten Sie die Türen zwischen Räumen mit sehr unterschiedlicher Temperatur geschlossen, damit kein Wärmeaustausch (und damit Schimmelbildung durch Feuchtigkeitsabschlag) stattfinden kann.

2. Nachtabsenkung der Heizung nutzen

Nachts zwischen 23.00 und 5.00 Uhr kann die Temperatur in wärmeren Räumen zusätzlich auf 15 bis 16 °C abgesenkt werden. Wer eine programmierbare Heizungsanlage hat, kann dies dort direkt einstellen, damit er es nicht vergisst. Diese Maßnahme kann im Jahr bis zu 110 Euro Heizkosten sparen.

Eine größere Temperaturabsenkung rentiert sich nicht, da ansonsten das extreme Aufheizen morgens die Energieersparnis nachts wieder auffrisst. Bedenken Sie, dass ein gleichmäßig beheizter Raum letztlich weniger Energie verbraucht, als ein vollständig ausgekühlter Raum.

Heizkosten einsparen durch Absenken der Raumtemperatur nachts

An besonders kalten Tagen sollten die Türen möglichst geschlossen bleiben, sonst liegen die Heizkosten schnell zwischen 5 und 10 Euro höher. Empfehlenswert ist die Temperatur der Räume mit einem Thermometer zu überwachen.

Spartipp für Arbeitnehmer: Wenn Sie in der Woche regelmäßig tagsüber arbeiten (z. B. zwischen 8.00 und 17.00 Uhr) können Sie die Zeit der Nachtabsenkung verlängern und Wohnräume erst gegen 16.00 wieder auf Tagestemperaturen bringen. Damit könnten Sie weitere 100 Euro im Jahr an Heizkosten sparen.

Spartipp für Urlauber: Wenn Sie über das Wochenende oder länger in den Urlaub fahren, können Sie in dieser Zeit ebenfalls die Heiztemperatur durchgehend auf niedrige Werten (z. B. den Einstellungen der Nachtabsenkung) einstellen.

3. Einsparen: Zusatzheizung mit Holzöfen

Wer einen Kaminanschluss in der Wohnung oder im Haus hat, kann überlegen, ob er nicht einen Holz- oder Kohleofen (zusätzlich zur Zentralheizung) nutzen will. Mein Wohnzimmer (ca. 40 m²) verfügt beispielsweise über einen Kamin, an den ich einen kleinen Kaminofen anschließen konnte.

Der Ofen (ca. 200 Euro) plus Anschluss (ca. 100 Euro) plus Heizmaterial (6 Raummeter Eiche, ofenfertig ca. 300 Euro) kostete mich insgesamt ca. 600 Euro inklusive des Heizmaterials für einen Winter. Ein Vergleich mit den Heizkosten (etwas betagte Öl-Zentralheizung) von ca. 1200 Euro Heizöl, ergibt im ersten Winter eine Ersparnis von 600 Euro.

Zudem heizt der Kaminofen die (Innen-)Wände gut auf und hilft somit auch dabei, die Heizkosten in anderen Räumen zu senken / zu sparen. Die Wärmestrahlung des Kaminofens ist außerdem viel angenehmer als die Umluftwärme der Zentralheizung und gibt ein viel besseres Raumklima.

Anmerkung: Zusatzheizung mit Gasöfen (für Innenräume)

Viele Menschen ohne einen zusätzlichen Kaminanschluss besorgen sich als Zusatzheizung Gasöfen für Innenräume. Da ich selbst solche Gasöfen getestet habe, kann ich sie nur für spezielle Einsatzzwecke empfehlen.

Für Wohnräume – oder zum Dauerheizen – halte ich sie für ungeeignet, da Gas riecht und CO2 und Wasser beim Verbrennen produziert. Dadurch erzeugen Gasöfen sehr hohe Luftfeuchte, wodurch Schimmelgefahr besteht. Sie verbrauchen Sauerstoff, d. h., Heizen ist immer auch mit Lüften verbunden. Zudem sind Gasflaschen relativ teuer (20 bis 30 Euro pro 11 kg Flasche Propangas).

Anders sieht es bei Räumen – wie z. B. einer Werkstatt, Hobbykeller etc. – aus, die man kurzfristig und auch nicht allzu lange warm bekommen will. Hier kann ein Gasofen mit 3 bis 4 kW sehr gut geeignet sein, schnell angenehme Arbeitstemperaturen zu erzeugen.

Vorsicht: Zusatzheizung mit elektrischer Heizung

Eine Kilowattstunde mit Gas kostet ca. 5 Cent – mit Strom ca. 20 Cent. Heizen mit Strom ist somit die ineffizienteste und teuerste Art zu heizen.

4. Energiesparendes Stoßlüften für gute Raumluft

Durch regelmäßiges Lüften von genutzten Räumen vermeidet man unnötige Kondenswasserbildung (Gefahr von Schimmelbildung) und sorgt für angenehm klare Raumluft. Am effektivsten erreicht man das mit Stoßlüften – also Fenster ganz aufmachen und wieder schließen. Das geht am schnellsten und spart gegenüber dem Fensterkippen viel Zeit und Energie.

Drehen Sie beim Lüften immer die Heizkörper des betroffenen Raumes zu, um nicht sprichwörtlich „zum Fenster hinaus zu heizen“. Als Faustregel kann man sagen, dass alle beheizten Wohnräume etwa 2 bis 3 Mal pro Tag ca. 5 bis 10 Minuten gelüftet werden sollten.

5. Wärmeverluste durch undichte Türen und Fenster vermeiden

Ritzen und Spalten an Türen und Fenstern sorgen für Durchzug und damit unnötigen Wärmeverlusten in den Wohnräumen. Dichten Sie Spalten an Fenstern und Türen ab, damit die warme Luft im Raum bleibt.

Aber auch alte Kunststoffdichtungen werden mit der Zeit porös und sollten ausgewechselt werden. Diese Ritzen kann man leicht mit Tesa-Moll – oder einem anderen Schaumdichtungsband aus dem Baumarkt – wieder dicht bekommen. Bei Fenstern oder Türen kann man mit einer Kerzenflamme schnell „unsichtbare“ kleine Zugstellen entdecken.

6. Heizkosten sparen: Zimmerdecken und Wände zusätzlich isolieren

Wärme steigt bekanntlich nach oben, d. h., die Isolierung der Zimmerdecke ist (neben den Wänden) oft entscheidend dafür, wie gut und lange die Wärme gehalten werden kann. Ich hatte früher eine unisolierte Betondecke (hin zum Dachboden), die im Winter schnell auskühlte und die Wärme kaum bis gar nicht gehalten hat.

Nachdem ich eine isolierende Holzdecke einbaute, fingen die Räume an, die Wärme viel länger zu halten. Die Heizung sprang nur noch halb so oft an. Es gibt aber auch günstigere Varianten – Styropor mit Muster / Holzimitaten, die ähnlich gute Isolierungseigenschaften haben.

Auch für kühle Außenwände kann man sich sogenannte Iso-Tapeten – also Tapeten mit ca. 5mm starker Styropor-Isoschicht – kaufen und anbringen. Gerade bei nicht – oder sehr schlecht – isolierten Wohnräumen lässt sich bis zu 40 % der Heizkosten einsparen.

7. Heizkosten senken: Wärmestau an Heizkörpern vermeiden

Heizkörper sollten möglichst frei stehen und nicht mit Gardinen bedeckt sein, damit sie effizient arbeiten können. Stellen Sie also keine Möbel vor die Heizkörper. Wenn das nicht anders möglich ist, lassen Sie zwischen den Möbeln und dem Heizkörper einen großen Abstand. Ein zugestellter oder bedeckter Heizkörper muss wesentlich mehr arbeiten und kann bis zu 40 % mehr Energie verbrauchen als nötig.

8. Wärmeabstrahlung der Heizkörper verbessern

Heizkörper geben ihre Wärme nach allen Seiten ab und heizen damit auch die Außenwand – an der sie befestigt sind – mit auf. Hier kann eine Isolationsschicht den Wärmeverlust an der Außenwand deutlich senken, denn die warme Luft soll in den Raum und nicht in die Außenwand. Iso-Material für die Wände hinter dem Heizkörper finden Sie in jedem Baumarkt.

9. Thermostat-Ventile helfen Kosten zu sparen

Thermostat-Ventile helfen Ihnen eine gewünschte Raumtemperatur gleichbleibend zu halten, ohne ständig manuell „korrigieren“ oder eingreifen zu müssen. Sie schalten die Wärmezufuhr ab, wenn die eingestellte Temperatur erreicht ist, bzw. heizen, wenn die Temperatur absinkt. Dadurch verbrauchen sie nur so viel Energie wie nötig, um die Temperatur zu halten.

Es gibt sogar programmierbare Thermostate, die man für jeden Raum separat für eine optimale Temperatur – je nach Nutzung und Tageszeit – einstellen kann. Gerade bei „betagten“ Heizungen mit alten Ventilen kann sich so eine Aufrüstung gut eignen, um Heizkosten zielgerichtet in bestimmten Räumen zu sparen. Viele Hersteller werben damit, dass bis zu 30 % der Heizkosten eingespart werden können.

Besonders praktisch: Einige programmierbare Heizkörperthermostate erkennen offene Fenster und schalten automatisch ab. Ebenso kann man z. B. das Bad nur morgens eine Stunde auf 23 °C erwärmen und ansonsten kühl halten, d. h. nur dann Wärme verbrauchen, wenn man sie haben will. Da Vielen solche Ventile noch nicht bekannt sind, hier ein Video, welches solche elektrischen Ventile ausführlich erklärt.

Programmierbares Heizungsthermostat | Anleitung Programmierbarere Heizumgsventile - NewWonder555

Zum Aktivieren des Videos müssen Sie auf den Start-Button klicken. Wir weisen darauf hin, dass beim Starten des Videos Daten an YouTube übermittelt werden.

10. Heizungsrohre in ungenutzten Räumen dämmen

Heizungsrohre führen oft durch ungenutzte Räume (Keller oder Flure), um die Wärme vom Heizkessel in die Wohnräume zu bringen. Hier kann man Heizkosten sparen, indem man die Heizungsrohre mit geeignetem Isoliermaterial dämmt. Die Dämmung sollte dabei mindestens so stark sein wie die Rohre, damit die Wärme auch dort landet, wo sie hin soll.

11. Heizkosten sparen: Heizungsanlage regelmäßig prüfen lassen

Eine regelmäßige Wartung der Heizungsanlage kann ebenfalls Geld sparen, denn schon kleinere Rußablagerungen können die Wärmeübertragung deutlich absenken. Ideal für die Wartung ist die heizfreie Zeit. Das Einsparpotenzial einer gewarteten Heizungsanlage kann etwa zwischen 3 und 6 Prozent der Heizkosten liegen. Fragen Sie auch Ihren Installateur, ob er Ihnen weitere Einsparungsmaßnahmen nennen kann.

12. Heizkörper regelmäßig entlüften

Wenn sich Luft in den Heizkörpern befindet, fangen sie an zu glucksen und verbrauchen unnötig viel Energie, da Luft die Wärme um ein Vielfaches schlechter leitet als Wasser. Mit einem Entlüfterschlüssel kann man die Luft entweichen lassen. Das Ventil sollte so lange offen sein, bis es tropft – dann ist die überschüssige Luft raus. Mit dieser Maßnahme lassen sich bis zu 15 Prozent der Energie sparen. Wer nicht selbst entlüften will, kann sich auch Ventile installieren lassen, die die Arbeit selbst erledigen.

13. Heizkosten sparen: Austausch alter Anlagen?

Neue Heizungsanlagen arbeiten wesentlich effizienter als ältere Modelle. Dabei muss man nicht immer die gesamte Anlage austauschen lassen.

Heizkosten sparen

Manchmal renitiert es sich schon den Brenner, die Umwälzpumpe oder andere einzelne Komponenten zu tauschen, um viel Geld sparen zu können.

Kontaktieren Sie einen ortsansässigen Installateur, um mit ihm vor Ort zu besprechen, mit welchen Maßnahmen Sie – zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis – gezielt Heizkosten sparen können.

14. Bei extremer Kälte nur wenig Zimmer richtig warm heizen

Fällt die Außentemperatur ins Bodenlose, wird es beim Heizen richtig teuer. Mein Tipp ist an solchen Tagen nur einen Raum richtig warm (20-22 °C) zu heizen und die anderen Räume auf Sparflamme (10-15 °C) zu halten. Denn bei extrem niedrigen Temperaturen können die Heizkosten an einem einzigen Tag schnell 5 bis 10 Euro zusätzlich betragen.

15. Heizkosten sparen: Rollläden und Gardinen zur Isolierung nutzen

Fenster sind oft echte „Kältelöcher“, über die viel Wärme – vor allem auch nachts, wenn die Temperaturen am ärgsten fallen – verloren geht. Wer über Rollläden verfügt, kann den Wärmeverlust mindern. Ebenso helfen natürlich dicke Vorhänge, die die Fenster zusätzlich isolieren.

16. Warmwassertemperatur nicht über 60 °C einstellen

Auch eine Reduzierung der Warmwassertemperatur im Beuler hilft, Heizkosten zu sparen. Eigentlich reichen 55 °C völlig aus, um morgens schön warm duschen zu können. 60 °C sollten jedoch nicht überschritten werden. Bei den genannten Temperaturen bleibt der Komfort erhalten und es dürfte auch keine Probleme mit einer Verkeimung im Wasserkessel geben.

17. Heizkosten senken: Duschen statt Baden

Baden kostet ca. dreimal so viel Energie wie Duschen. Wer auf den Badewannengenuss verzichten kann und stattdessen duscht, kann zwischen 30 und 50 Euro pro Jahr an Heizkosten sparen. Aber auch die Temperatur beim Duschen ist für die Heizkosten wichtig. Wer statt mit 40 auch mit 36 °C auskommt – der „Wohlfühlbereich“ liegt bei den meisten zwischen 35 und 40 °C – kann ebenfalls nochmals 20 bis 50 Euro pro Jahr und Nase an Heizkosten sparen.

Damit bin ich mit meinen Tipps am Ende und hoffe Ihnen gute Anregungen gegeben zu haben, wie auch Sie diesen Winter Ihre Heizkosten sparen können.

Viel Erfolg beim Sparen Ihrer Heizkosten!

Heiko Diadesopulus