Erfolgreich Gärtnern mit wenig Aufwand

So mancher Hobbygärtner ist in Sachen Gartenarbeit meist wenig bewandert und tut sich oft schwer damit, welche Kniffe die Arbeit erleichtern. Daher heißt es: Genau planen und informieren, was in meinen Garten passt. Die folgenden Tipps sind für Gärtner und Balkongärtner gleichermaßen geeignet.

Den Anbau im Gemüsegarten rechtzeitig planen

„Zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ ist eine der Grundregeln im Garten, so auch im Anbau von Obst und Gemüse. Gerade bei der Gemüseaussaat ist es wichtig, zum richtigen Zeitpunkt die Samen in die Erde zu bringen.

Gartentipps Anfänger Frühling

Keimen schnell wachsende Gemüsesorten wie der beliebte Rucola (auch Rukola, Rauke), gesunder Spinat oder die meisten Radieschen-Sorten selbst bei niedrigen Temperaturen und können bereits im März in die Erde, so wünschen sich empfindlichere Gemüsesorten wie Bohnen oder Kürbis warme Temperaturen.

Auch die Wachstumszeit ist recht unterschiedlich. Daher verbleibt die wiederentdeckte Pastinake etwa ein halbes Jahr in der Erde, andere, sehr schnellwüchsige Gemüsearten wie Rucola oder Radieschen können bereits nach wenigen Wochen geerntet werden.

Ideal ist es, sich die Samen nach Aussaatmonaten zu sortieren. Hierfür ist eine einfache Kiste oder Karton mit üblichen Trennblättern aus dem Schreibwarenbedarf und Monatsbeschriftung ideal. Hierin wandern schnellwüchsige Gemüsesorten nach der Aussaat einfach in das Fach für den nächsten Monat. Dabei vergisst man auch nicht, diese erneut auszusäen.

Mischkultur: Gesunde Pflanzen und auch was für Faule

Mischkulturen sind eine klassische Anbaumethode aus Großmutters Garten. Denn in Mischkulturen anzubauen, hat gleich mehrere Vorteile. In Mischkulturen können beispielsweise verschieden lange im Beet verbleibende Gemüsesorten platzsparend miteinander kombiniert werden. So kann das schnell wachsende Radieschen zwischen Rote Beete gesetzt werden oder Pflücksalat neben Kohl.

Mischkulturen haben aber auch einen nützlichen Zweck. Steht der richtige Beetpartner neben einem Obst oder Gemüse, dann unterstützen sich die Pflanzen im Wachstum oder schützen sich sogar vor Schädlingen. So können klassische Tagetes oder Studentenblumen um ein Salatbeet gepflanzt diesen vor Schneckenfraß schützen oder Knoblauch im Erdbeerbeet eine positive, schimmelabwehrende Wirkung haben. Nebenbei sorgt die dichte Bepflanzung dafür, dass der Unkrautwuchs eingedämmt wird. Allerdings dürfen sich dabei die Pflanzen nicht gegenseitig stören oder überwuchern.

Regenwasser sammeln spart Geld und ist gut für die Pflanzen

Eine Regenwassertonne mittels Adapter an eine Regenrinne angeschlossen, macht nicht viel Arbeit. Die Pflanzen im Garten danken es dem Hobbygärtner aber umso mehr. Das Wasser ist weicher wie vielerorts aus der Leitung, weniger kalt als aus dieser und kostenlos noch dazu. Es gibt sogar spezielle Tanks, die im Garten oder der Einfahrt eingegraben werden können und Regenwasser sammeln.

Der eigene Kompost ist Goldes wert

Ein paar verwelkte Salatblätter, die Eierschalen vom Sonntagsbrunch oder der Kaffeesatz vom morgendlichen Frühstück und die abgeschnittenen Sommerblumen vom letzten Herbst – vieles landet in der Biomülltonne, das in einem Komposter zum wertvollen, wieder kostenlosen und noch dazu rein natürlichen Dünger wird. Im Frühjahr oder vor der Bepflanzung auf die Beete ausgebracht und etwas in die Erde eingearbeitet, freuen sich viele Gartenpflanzen auf eine reiche Nahrungsquelle.

(Anmerkung der Redaktion: siehe hierzu auch unseren Artikel „Bio-Komposthaufen: Was darf ich kompostieren?„)

Insektenfutterpflanzen: Gut für die Natur und schön für das Auge

Insekten wie emsige Bienen und Hummeln oder farbenfrohe Schmetterlinge finden heutzutage immer weniger Nahrung. Das liegt am hohen Pestizideinsatz auf deutschen Feldern, aber auch an so manch schönen und modernen Pflanzen im Garten, die den Insekten nicht als Nahrung dienen. Das sind nicht zuletzt die Gründe dafür, dass es immer weniger Schmetterlinge gibt und das Bienensterben in aller Munde ist.

Gartentipps Anfänger Frühling Insektenfreundlicher Garten

Nektar liebende Insekten anzulocken, ist nicht nur nützlich für die Bestäubung, sondern auch eine Augenweide. Wahre Insektenmagneten sind viele heimische Wildhecken und Obstbäume, Blutweiderich, Echinacea oder Eisenkraut, der Schmetterlingsstrauch genannte Flieder und viele heimische Wiesenblumen.

Werden übrigens Insekten angelockt, dann kommen auch Vögel in den Garten, die wiederum für eine natürliche Schädlingsbekämpfung sorgen. Apropos Insektenfutter: Die Leibspeise vieler Schmetterlingsraupen ist die Brennnessel.

Daher ruhig mal in einer Ecke das als fälschlicherweise lästige Kraut bezeichnete Gewächs stehen lassen, zumal Brennnesseln auch für den Menschen essbar sind, wenn sie klein geschnitten werden. Sie ergeben auch einen gesunden Tee. Der Biogärtner macht mit Regenwasser eine für Pflanzen gesunde Jauche aus dem auf der Haut brennenden Grün.

(Anmerkung der Redaktion: siehe hierzu auch unseren Artikel „Brennnessel: Hausmittel gegen Blattläuse selbst gemacht„)

Wässern im Sommer: Weniger ist mehr

Viele Hobbygärtner kennen das: Man kommt bei richtig heißen Temperaturen am Abend nach Hause und viele Pflanzen lassen dank des trockenen Erdreichs die Köpfe hängen. Und dies, obwohl man jeden Tag gießt. Weniger oft gießen – dafür reichhaltig – heißt hier der einfache Trick.

Denn wenn mehr Wasser auf die Pflanzen gegossen wird, gelangt die Feuchtigkeit auch gründlicher ins Erdreich und die Pflanzen bilden tiefere Wurzeln. So reichen Sie bis in jene Tiefen, die auch nach einem warmen Sommertag nicht gleich völlig ausgetrocknet sind.

Die richtigen Utensilien erleichtern die Gartenarbeit

Baumärkte haben ewig lange Regale mit allerlei Werkzeugen und Utensilien, die der Hobbygärtner meint, unbedingt kaufen zu müssen. Doch, nicht alles ist nötig.

Zur Grundausstattung gehört:

  • eine gute Gartenschere,
  • eine universell einsetzbare Handschaufel,
  • ein Spaten,
  • eine Hacke zur Bodenbearbeitung und Bodenlockerung
  • eine Grabgabel zur Lockerung von schweren Böden oder für schonende Umpflanzarbeiten,
  • ein Rechen, für das im Herbst anfallende Laub,
  • eine robuste Gießkanne,
  • eine Schubkarre für größere Gärten,
  • Bindedraht und Bindeschnur.

Damit ist die Grundausstattung für den Hobbygärtner vollständig.

Eventuell ergänzen diverse Outdoor-Utensilien das Garten-Equipment. Diese reichen von robuster Kleidung über einen Thermobecher für den Kaffee oder kalte Getränke zwischendurch bis zum vielseitig einsetzbaren Multitool. Letzteres enthält Messer für Schneidarbeiten, eine Zange, um Draht zu durchtrennen oder einen Inbusschlüssel für wackelige Gartenmöbel.

Einfach mal fünf gerade sein lassen

Nicht alles muss perfekt sein, sollte sich so mancher Hobbygärtner auch mal sagen und als eine der wichtigsten Regeln für Hobbygärtner merken. Viele Kleinigkeiten zu erledigen, macht nur unnötige Mehrarbeit oder verdirbt den Spaß am Arbeiten im Grünen.

So entfernt man vielleicht das Unkraut auch mal eine Woche später und stört sich nicht an dessen Anblick, kann der Rasen auch noch am nächsten Tag mähen oder das herbstliche Laub ein wenig länger liegen lassen. Zumal der nächste Windstoß ehedem gleich eine weitere Ladung von den Bäumen weht.

Dieser Artikel wurde Ihnen von „Outdoor – Security Welt“ zur Verfügung gestellt.

Jürgen Rösemeier-Buhmann