Was heißt Doping? Welche Dopingarten gibt es?

Das Doping ist mittlerweile ein Dauerthema bei fast allen Arten von Wettkämpfen. Aber wissen Sie, was Doping ist und welche Dopingarten es gibt? Hier erklären wir, was man unter Doping versteht und welche Arten es gibt.

Was versteht man unter Doping?

Dieses Thema ist spätestens durch die Brisanz der Tour de France 2007, in aller Munde gewesen. Selbst des Deutschen liebster Sport, der Fußball, soll künftig genauer unter die Lupe genommen und die sogenannten Dopingsünder hart bestraft werden. Doch was versteht man unter Doping?

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Unter Doping versteht man die Einnahme von Substanzen oder die Nutzung unerlaubter Methoden zum Zweck der Leistungssteigerung. Da dies als unfair betrachtet wird und zudem für den einzelnen Sportler gesundheitsschädigend sein kann, ist Doping verboten. Als möglicher Ursprung des Wortes wird häufig das südafrikanische Wort „Dop“ genannt, das eine Schnapsart bezeichnet.

Das Wort Doping kam erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit Pferderennen auf. Bereits hier wurde versucht den Vierbeinern, durch die Beifügung bestimmter Substanzen zum Futter, mehr Geschwindigkeit zu verleihen.

Geschichtlich ist noch interessant zu wissen, dass die ersten Dopingkontrollen bei den Olympischen Spielen 1968, während der Olympischen Winterspiele in Grenoble und der Olympischen Spiele in Mexiko, durchgeführt wurden.

Welche Dopingarten gibt es?

Es werden grundsätzlich 6 verschiedene Kategorien des Dopings unterschieden.

Doping mit Stimulanzien

Das sind Stoffe, die die Aktivität des zentralen Nervensystems anregen, z. B. Amphetamine, Kokain, Ephedrin und Koffein (wobei hier nicht der normale Genuss von Kaffee gemeint ist). Diese Mittel werden sehr kurz vor oder während eines Wettkampfes eingenommen. Sie erhöhen die Risikobereitschaft des Athleten, vertreiben die Müdigkeit und steigern die motorischen Aktivitäten. Nach der Einnahme solche „Hilfsmittel“ gab es in verschiedenen Sportarten bereits Todesfälle.

Das Risiko erwischt zu werden, ist relativ hoch, da die Stoffe leicht nachzuweisen sind. Die Nebenwirkungen: Zusammenbrüche, schwere Erschöpfungszustände, Übelkeit und Kreislaufversagen.

Doping mit Narkotika

Sie sorgen für die Unterdrückung des Muskelschmerzes. Der Athlet spürt also keinen Muskelkater und während des Wettkampfes keine Übersäuerung seiner Muskulatur. Hierbei handelt es sich um verschreibungspflichtige Medikamente. Sie können also nicht ohne einen Arzt bzw. auf legalem Wege verabreicht werden. Nutzt der Athlet den illegalen Weg, macht er sich strafbar.

Doping im Radsport Narkotika

Auch hier ist das Risiko des Nachweises sehr hoch. Die Nebenwirkungen: Koordinationsstörungen, Stimmungs- und Wahrnehmungsveränderungen.

Doping mit Anabole Steroide

Diese Präparate entsprechen dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron und beeinflussen den Aufbau der Muskulatur. Durch sie wird die Muskelmasse schneller aufgebaut und sie erzeugen eine euphorisierende Wirkung. Anabole Steroide sind im Hochleistungs-, genauso wie im Fitnessport, durch die oben genannte Wirkung sehr weit verbreitet.

Denken Sie nur an die Athleten und Athletinnen der ehemaligen Ostblockstaaten vor dem Fall der Mauer. In manchem Wettbewerb sahen die Wettkämpfer aus anderen Staaten am Start neben diesen „Muskelprotzen“ aus, wie „halbe Portionen“. Selbst Arnold Schwarzenegger hat vor einiger Zeit die Einnahme solcher Substanzen zugegeben.

Der Nachweis dieser Mittel ist mit modernen Methoden ebenfalls relativ leicht zu erbringen. Die Nebenwirkungen: Leberschäden, Erhöhung des Herzinfarktrisikos, Hodenverkleinerung, Wachstumsstopp (bei Jugendlichen).

Doping mit Beta-Blocker

Sie sind nur für einige ausgesuchte Sportarten, bei denen es um Konzentration oder eine ruhige Hand geht (Schießen, Golf, Schach), interessant. Für alle anderen Athleten sind sie uninteressant, da sie eher leistungshemmend wirken. Dopingproben auf diese Substanzen finden daher auch nur in entsprechend ausgewählten Sportarten statt.

Doping durch Beta-Blocker

Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Substanzen nachgewiesen werden, ist sehr hoch. Die Nebenwirkungen: Senkung der Herzfrequenz, geringere körperliche Leistungsfähigkeit.

Doping mit Diuretika

Umgangssprachlich heißen diese Mittel „Wassertabletten“. Sie sorgen für sie Entwässerung des Körpers und damit für eine gezielte Gewichtsabnahme. Sie erfreuen sich besonders beim Boxen, Gewichtheben und Turnen großer Beliebtheit. Durch die Erhöhung der Harnmenge tragen sie außerdem zur Verschleierung anderer Dopingmittel bei und werden so auch für potenzielle Dopingsünder anderer Medikamente interessant.

Ihr Nachweis, rechtzeitig abgesetzt, ist nur schwer möglich. Die Nebenwirkungen: Kreislaufstörungen, Muskelkrämpfe, Magen- und Darmstörungen.

Doping mit Peptidhormone

Hier wird überwiegend das Hormon Somatropin verwendet. Es hat ebenfalls einen muskelaufbauenden Effekt, ist aber sehr viel schwerer nachzuweisen, als ein anaboles Steroid. Das zweite sehr häufig vorkommende Präparat ist das Hormon Erythropoetin, kurz EPO.

Es wird eigentlich in der Niere des Menschen gebildet, kann aber auch künstlich hergestellt werden. Es fördert die Bildung der Erythrozyten und steigert den Sauerstofftransport. Dieses Hormon wird den Athleten durch den Austausch von Eigenblut verabreicht.

Doping im Ausdauersport

Der Athlet „wird zur Ader gelassen“, dieses Blut wird konserviert, mit dem Hormon angereichert und dem Athleten zu einem beliebigen Zeitpunkt wieder zurückgeführt. Daher spricht man hier auch von Blutdoping. Das bringt dem Athleten längere Ausdauer und eine höhere Geschwindigkeit. Es ist daher bei Radfahrern genauso beliebt, wie bei allen Arten der Leichtathletik.

Das Risiko überführt zu werden, ist inzwischen sehr groß, da dies das häufigste Doping in vielen Sportarten ist und sich die Antidopingagenturen daher besonders darauf konzentrieren. Allerdings ist auch die Dunkelziffer der „Nichterwischten“ groß.

Die Nebenwirkungen: Erhöhung des Herzinfarktrisikos, Infektionsgefahr bei der Blutübertragung, anormales Wachstum der inneren Organe.

Rolle des Dopings im Sport

Ich möchte keinesfalls den Eindruck erwecken, dass jeder Sportler dopt und in jeder Sportart Doping gang und gäbe ist. Die gerade in letzter Zeit ans Licht gekommenen Vergehen sind vor allem der heute sehr viel höheren Erfolgsquote der „Dopingjäger“ zu verdanken.

Es wird jedoch auch weiterhin so bleiben, wie es war. Neuer Erfolgsdruck auf die Athleten wird auch neue Dopingmethoden nach sich ziehen. Denn Erfolg wird grundsätzlich nur mit Siegen gleichgesetzt. Oder wissen Sie noch, wer Zweiter beim Gewinn von Michael Schumachers letzter Formel 1 Weltmeisterschaft war?

Axel C. Balzer