Richtig Zitieren: Anleitung Zitierregeln korrekt zu verwenden

Bei Quellennachweisen müssen Zitate korrekt angegeben werden – richtiges Zitieren ist wichtig. In diesem Artikel finden Sie die Zitierregeln übersichtlich dargestellt. Sie bekommen einen Überblick und eine Anleitung, wie Sie in Texten korrekt zitieren.

Richtig Zitieren: Wozu braucht man Zitierregeln?

Wer Artikel oder Texte für ein öffentliches Publikum schreibt, sollte über die wichtigsten Zitierregeln Bescheid wissen.

Anleitung richtig zitieren korrekt zitiren Zitirregeln

Fremdes, nicht-selbstständig formuliertes Gedankengut ohne entsprechende Kennzeichnung zu übernehmen, kann gegen Persönlichkeitsrechte des Urhebers verstoßen und damit sehr unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen. Abmahnungen und ein starker Prestigeverlust können die Folge sein.

Lesen Sie im folgenden Artikel, in welchen Fällen zitiert werden sollte und wie man fremde Textteile richtig oder korrekt zitieren kann.

Die Medien haben uns vor Augen geführt, zu welchen drastischen Maßnahmen es führen kann, wenn Zitate nicht als solche gekennzeichnet bzw. nur unzureichend vorgenommen wurden. Im Zeitalter des Internets wird es immer leichter Doktorarbeiten oder lange Passagen aus anderen wissenschaftlichen Arbeiten auf fremdes Gedankengut zu überprüfen und so den wahren Urheber herauszufinden.

Wer fremdes Gedankengut nicht korrekt zitiert oder es gar völlig unterlässt, verstößt rechtlich gegen das Urheberrecht und kann entsprechend zur Verantwortung gezogen werden.

Zitierregeln: In welchen Fällen sollte zitiert werden?

Wenn ein Text urheberrechtlich geschützt ist, muss korrekt und richtig zitiert werden. Doch wann ist ein Text urheberrechtlich geschützt?

1. Form versus Inhalt

Urheberrechtlich geschützt ist die Form, d. h. der Wortlaut eines Textes, nicht sein Inhalt! Das bedeutet: Fakten oder Ideen, die in einem Text formuliert wurden, sind nicht geschützt. Ein Beispiel dazu finden Sie in Punkt 3.

2. Allgemeingut muss nicht zitiert werden

Gemeint sind nicht sachliche Definitionen, die von einem bestimmten Autor verfasst wurden, sondern Aussagen von allgemeiner Bekanntheit (Evidenz), die in jedem Titel gleicher Themen nachgelesen werden können. Ein Beispiel hierfür sind Benimmregeln (Knigge) aber auch die Regeln des Zitierens in diesem Artikel. Diese können in jedem vergleichsweisen Titel nachgelesen werden.

3. Sachtexte und Gebrauchsanweisungen

Je sachlicher ein Text formuliert wurde, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass er urheberrechtlich nicht geschützt ist. Ein recht sicheres Beispiel ist eine herauskopierte Passage einer Gebrauchsanweisung für irgendein technisches Gerät.

4. Die Form oder der Wortlaut eines Textes …

… sind nur dann geschützt, wenn sie individuell und mit einer persönlichen Note versehen sind. Man nennt das in diesem Kontext Schöpfungshöhe (persönliche geistige Schöpfung). Doch dieser Begriff ist nicht wertend gemeint. Es kann sich also um Passagen handeln, die zwar mit einer persönlichen Note versehen, aber ein extrem niedriges schriftstellerisches bzw. geistiges Niveau aufweisen.

Beispiel: „Die grusselige Höhe der Bergen, lässt meinen Magen in den Grundfesten seiner Mauern erzittern …“. Die inhaltliche Qualität eines Textes ist dabei völlig unerheblich, ebenfalls, in welcher Menge dort Rechtschreibfehler vorkommen. In der Regel werden Texte mit einer persönlichen Note aber eine gewisse Länge haben, da sich die individuelle Note in einem Satz nur selten ausdrücken lässt.

5. Selbstständig erarbeitetes Gedankengut muss zitiert werden ...

Wenn Sie nicht selbstständig auf eine Erkenntnis gekommen sind, sondern von einem anderen übernommen haben, sollten Sie ihn zitieren! Ein typisches Beispiel sind Doktorarbeiten (Forschungsarbeiten) oder Ausschnitte davon. Dieser Punkt gilt für den gesamten Bereich wissenschaftlicher Arbeiten.

Zitierregeln Korrekt zitieren Ausnahmen

Folgende Orientierungen gelten für Texte:

  • Artikel: Zeitungsartikel und Blogartikel sind geschützt.
  • Bücher sind geschützt.
  • Tweets sind normalerweise nicht geschützt, da sie zu kurz sind
  • Pressemitteilungen und Anwaltsschriftsätze sind normalerweise nicht geschützt, da sie zu sachlich sind.

Wenn Sie unsicher sind, ob ein Text den Urheberregeln unterliegt, gehen Sie einfach auf Nummer sicher und zitieren Sie!

Zitierregeln: Wann darf nicht zitiert werden?

Das Zitat bleibt eine erlaubte Ausnahme und soll eine sog. Belegfunktion erfüllen. Es darf nur dann zitiert werden, wenn es zur Mehrung des Wissens (der Erkenntnisse) beiträgt. Eigene Ansichten und Gedanken dürfen durch Zitate belegt und argumentativ unterstützt werden. Ein Beispiel kann aber auch ein passendes Sprichwort zu einem bestimmten Text sein, der dessen Inhalt eher „bildhaft“ unterstreicht.

Es gibt einige Gründe und persönliche Motive, warum man nicht zitiert, auch, wenn es den formalen Kriterien entspricht:

  • „Ich kann mich nicht so gut ausdrücken, deshalb übernahm ich teilweise einen fremden Text.“
  • „Ich habe keine Lust selbst zu formulieren, deshalb …“
  • „Für den Leser ist es praktischer, wenn ich fremden Text verwende, dann muss er sich nicht selbst informieren.“
  • „Ich will den Autor helfen, bekannter zu werden, deshalb …“
  • „Er hat sich so unterhaltsam ausgedrückt, deshalb …“

Wenn einer der oben beschriebenen Motive primär den Ausschlag gibt, einen fremden Text zu zitieren, lassen Sie es lieber bleiben und formulieren selbst.

Zitierregeln: Nach welchen Regeln sollte zitiert werden?

Zuerst die schlechte Nachricht: Es gibt keine Vorgaben, die allgemein verbindlich sind! Auch gelten für wissenschaftliche Arbeiten bestimmter Fachrichtungen unterschiedliche Zitierregeln. Wer eine wissenschaftliche Arbeit verfasst, sollte sich daher besser bei seiner Universität informieren. Das Gleiche gilt für Hausarbeiten Studierender.

Zitierregeln: Wie zitiert man korrekt richtig?

Für den „normalen“ Umgang mit fremdem Gedankengut gibt es dennoch einige Grundsätze, die einzuhalten sind. Die Zitierweisen unterschiedlicher Publikationen sind sich hinreichend ähnlich.

1. Zitierregel: Länge des Zitats

Hier gibt es keine vorgegebene Wortanzahl, sondern nur eine Faustregel. Es soll im eigenen Text nicht mehr als 1/3 des Gesamttextes zitiert sein. Auch soll nicht mehr als 1/3 des Urhebertextes zitiert werden. Beachten Sie diese beiden Orientierungen nicht, gehen Sie ein Risiko ein.

2. Zitierregel: Deutliches Sichtbarmachen des Zitats

Ein korrektes Zitat muss sich deutlich vom eigenen Text abheben. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, die sich natürlich kombinieren lassen.

„Der zitierte Text kann in Anführungszeichen gesetzt werden, etwas einrückt, anders formatiert (z. B. kursiv) oder auch farblich abgesetzt werden.“

3. Zitierregel: Wörtliche Zitate

Zitate sollen nicht verändert werden. Ein Zitat darf nur gekürzt werden, wenn sein Sinn dadurch erhalten bleibt.

Mit […] zeigt man, dass etwas in einem Zitat ausgelassen wurde. Wer etwas in einem Zitat hervorheben will, sollte dies kennzeichnen [Hervorhebung durch den Verfasser] oder kürzer [Hervorh. d. Verf.]. Auch sind Anmerkungen vom Verfasser in einem Zitat erlaubt, wenn es [damit meint der Verfasser das Zitat] dadurch besser verständlich wird. Rechtschreibfehler werden nicht korrigiert, doch ein Fehler kann gekennzeichnet weden [sic!] oder [!].

4. Zitierregel: Nichtwörtliche oder indirekte Zitate

Das indirekte (sinngemäße) Zitat wird nicht in Anführungszeichen gesetzt, aber dennoch gekennzeichnet. Das geschieht durch den in Klammern angefügten und vorangestellten Vergleich (vgl. …).

5. Zitierregel: Zitat im Zitat

„Ein Zitat im Zitat wird durch ‚einfache Klammern‘ als solches ausgewiesen.“

6. Zitierregel: Kennzeichnung von Zitaten

Jedes Zitat verlangt nach einer Quellenangabe. Zitate können durch fortlaufend nummerierte hochgestellte Zahlen oder Zeichen kenntlich gemacht werden, die auf eine Fuß- oder Endnote verweisen, in der dann die Quelle genannt wird. Oft geschieht das im Anmerkungsteil des Textes oder am Ende eines Buches bzw. Artikels.

Die Quelle kann aber auch direkt hinter dem Zitat genannt werden in runden Klammern und in Kurzform (Muster, Hans, J.: Kurztitel, Seite). Diese Form ist sehr weit verbreitet, denn sie stört nicht den Lesefluss. Kurzformen sollten daher immer möglichst kurz gehalten werden.

Erstreckt sich das Zitat im Original über eine Folgeseite, wird dies hinter der Seitenangabe mit „f.“ angezeigt (S. 1f.). Erstreckt es sich über mehrere Folgeseiten, so verwendet man „ff.“ (S. 1ff.).

Wenn aus dem gleichen Werk eines Autors schon vorher zitiert wurde, reicht die Angabe ebd. für ebenda aus (ebd., S. 1).

Richtig Zitieren: Das Quellen- bzw. Literaturverzeichnis

Zusätzlich zur Kurzform einer Quellenangabe, die z. B. direkt hinter einem Zitat in einer Klammer erfolgte, muss die vollständige Quelle im Quellen- oder Literaturverzeichnis angegeben werden. Das geschieht am besten alphabetisch sortiert.

Zitierregeln richtig zitieren von Quellenangaben Literaturverzeichnis

Wer z. B. in einem Artikel Fußnoten verwendet hat, kann natürlich am Ende des Artikels die vollständigen Quellen angeben und sich damit die Kurzform sparen.

Hier sollten möglichst nur die zum Thema benutzten Quellen, aus welchen zitiert wurde, genannt werden.

Bücher – folgende Angaben sind Minimum:

1. Name, Vorname
2. Titel und ggf. Untertitel
3. Bandzählung (wenn es mehrere Bände gibt)
4. Erscheinungsort
6. Erscheinungsjahr
7. Seitenanzahl

Beispiel mit Interpunktion:
Muster, Hans: Titel. Untertitel. Band. Erscheinungsort: Erscheinungsjahr, S. 1.

Zeitschriftenartikel:

1. Name, Vorname
2. Titel und ggf. Untertitel
3. Name der Zeitschrift (Abkürzung ist möglich)
4. Bandzahl bzw. Jahrgangsnummer
5. Erscheinungsjahr
6. Seitenzahl

Beispiel mit Interpunktion:
Muster, Hans: Titel. Untertitel. In: Name der Zeitschrift Bandzahl (Erscheinungsjahr), S. 1.

Internetquellen:

Auch hier gibt es keine allgemein anerkannten Vorgaben, sondern mehrere Möglichkeiten. Folgendes Muster wird auf Wikipedia empfohlen:

1. Name, Vorname
2. Titel
3. URL (Abfragedatum)

Beispiel mit Interpunktion:
Muster, Hans: Titel. URL (Abfragedatum).

Wenn Sie sich für ein Muster / Form zum Zitieren entschieden haben, bleiben Sie dabei. Quellennachweise sollen einheitlich sein. Das gilt auch für die sichtbare Form, mit der sich Zitate vom anderen Text abheben.

Viel Erfolg beim richtigen bzw. korrekten Zitieren!

Cassandra B.