Infotainment: Techniken zum Gagschreiben

Gag-Schreiben ist ein Prozess. Die ersten Ideen sind nicht zwingend die besten.

Um Rohmaterial für Gags zu einem Thema zu produzieren, braucht es folgende Fähigkeiten:

  • möglichst viele Gedanken und Ideen in kurzer Zeit produzieren
  • in unterschiedliche Richtungen und aus verschiedenen Perspektiven denken
  • Gegenstände und Informationen in völlig neuer Weise sehen, anordnen und nutzen
  • sich von der normalen bzw. üblichen Bedeutung von Situationen und Funktionen lösen können

Die Masse macht es: Von 10 Ideen kann man 9 wegwerfen. Das folgenden Schaubild liefert Ihnen Ansatzpunkte, um zu einem beliebigen Thema Einfälle zu entwickeln.

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Warnung: Versuchen Sie nicht originell zu sein. Sprechen Sie einfach nur alle Assoziationen zu dem Thema aus, die Ihnen in den Sinn kommen.

Entwickeln Sie nach folgenden Prinzipien bewusst und ohne Hemmungen ganz neue Gedankengänge. Trainieren Sie die Flexibilität Ihres Geistes:

  • aus Analogien denken (Wenn man z. B. einen „Ameisenhaufen“ auf das Leben im Vereinssport überträgt.)
  • zufällig ausgewähltes Bildmaterial in Bezug zum Thema bringen (Beispiel: Bild eines Spargelfeldes)
  • Stricken Sie sich neue Sichtweisen. Es geht um Spaß am Spinnen.
  • zufällig ausgewählte (Buch-, Zeitungs-) Texte bzw. Lexikonartikel in Bezug zum Thema bringen (Beispiel: Artikel zu Gastwirtschaften)
  • zu allem das Gegenteil finden (Was ist das Gegenteil?)
  • aus der Perspektive anderer Beteiligter denken (Personen, Dinge, Tiere, Pflanzen) („Wenn die Schokolade auf dem Tisch sprechen könnte, was würde sie dazu sagen?“)
  • die andere Bedeutung in Alltagsbegebenheiten erkennen, die noch keiner gesehen hat (auch Doppeldeutigkeit von Worten) („Was gibt es noch für eine Bedeutung eines Sachverhaltes, der nicht so offensichtlich ist?“)
  • ausgefallene Blickwinkel konstruieren (Was fällt einem schielenden Pekinesen dazu ein? Was denkt ein Teebeutel-Fetischist dazu?)
  • die nackte Wahrheit sagen (aussprechen, was andere nur im Kopf haben)
  • aus Emotionen sprechen (z. B. Freude, Ärger, Verliebtheit)
  • eine Person / Situation in einen anderen Rahmen stellen (Eine fürsorgliche Mutter wird in den Rahmen „Arbeit auf der Müllkippe“ gestellt.)
  • übertreiben bis ins absolute Extrem (Wie entwickelt sich eine Idee, ein Verhalten etc., wenn man „gnadenlos“ übertreibt?)
  • unpassende Reaktionen finden (Wie würde keiner in der Situation reagieren? Was für unpassende Reaktionen gibt es?)

Prof. Dr. Axel Koch