Infotainment Checkliste: Wie Sie Gags optimieren!

Beim Texten von Gags bzw. Infotainmentbeiträgen schleichen sich üblicherweise immer wieder bestimmte Fehlerquellen ein. Sie merkt man in der Regel erst, wenn man den Beitrag laut einem Zuhörer präsentiert.

Die Erfahrung zeigt, dass es mehrere Zuhörer und Durchgänge braucht, bis Beiträge gut sind. Die folgende Checkliste hilft Ihnen bei der kritischen Revision Ihrer Entwürfe.

  • Gags sind zu direkt und offensichtlich. Die Pointe ist nicht überraschend genug.
  • Gags sind zu obskur. Man versteht sie nur durch zusätzliche Erklärungen.
  • Gags brauchen Hintergrundwissen, was bei der Zielgruppe nicht vorausgesetzt werden kann.
  • Gags sind zu wortreich bzw. zu ausschweifend. Der Zuhörer schaltet ab oder fragt sich ungeduldig, worauf läuft das eigentlich hinaus.
  • Selbstverliebtheit in Gags. Man mag sich von Gags, die beim Testpublikum nicht gut ankommen nicht trennen, weil soviel Herzblut darin steckt. Durch diese Fixiertheit gelingt es nicht, Gags zu optimieren.
  • Schaumgebremste Darbietung: Mimik, Tonfall und Körpersprache sind zu zaghaft. Der Gag lebt zu wenig. Die Pointe wird zu wenig übertrieben geschauspielert. Die Emotionen hinter dem Gag sind zu schwach.
  • Spannungsbogen fehlt. Mit jedem Wort sollte der Zuhörer sich neugierig fragen: „Und was kommt jetzt?“ „Worauf läuft das hinaus?“
  • Roter Faden fehlt: Gags sind nur irgendwie aneinandergefügt. Es fehlt das verbindene Element, z. B. eine zeitliche Chronologie oder eine Gliederung (z. B. gestern – heute – morgen).
  • Gags sind abstrakt. Menschen müssen sich Ihre Worte lebendig im Geist vorstellen können. Dies gelingt durch Detailbeschreibungen, Methaphern, Accessoire und nonverbale Visualisierung von Worten.

Abschluss-Tipp: Notieren Sie genau, wie Sie etwas gesagt haben, wenn das Testpublikum spontan lacht.

Prof. Dr. Axel Koch