Windows Vista Tuning: Auslagerungsdatei selbst bestimmen

Wie Fachzeitschriften berichten, ist das neue Betriebssystem Windows Vista ein wahrer „Speicherfresser“, d.h. es benötigt allein zum laufenden Betrieb nach Empfehlungen von Microsoft etwa 2 Gigabyte RAM (Random Access Memory – auch Arbeitsspeicher genannt).

Der Arbeitsspeicher kann schnell knapp werden, wenn man gewohnt ist, mit vielen Programmen gleichzeitig zu arbeiten. Sobald der RAM voll ausgenutzt wurde, fängt Vista an, weitere Daten in eine sogenannte "Auslagerungsdatei" auf die Festplatte zu schaufeln, wobei die Festplatte (was die Geschwindigkeit des Datenaustausches betrifft) deutlich langsamer als der RAM-Speicherriegel ist.

Wenn die Größe dieser Auslagerungsdatei nicht manuell festgelegt wurde, versucht Vista den Bedarf ständig neu zu berechnen, was wertvolle Rechenzeit vergeudet. Wenn Ihnen also die Geschwindigkeit von Vista etwas langsam erscheint, dann können Sie versuchen die Größe der Auslagerungsdatei selbst zu definieren, um Rechenzeit zu sparen. Wie Sie vorgehen können, werde ich in diesem Tipp erklären.

Vista Tuning: Wie kann ich die Größe der Auslagerungsdatei selbst definieren?

1. Um herauszufinden wie viel Arbeitsspeicher Ihr Rechner hat, drücken Sie gleichzeitig die Windows-Taste (Taste auf dem Keyboard mit dem Windowslogo) und die "Pause-Taste". Es poppt dann ein neues Fenster auf, in dem neben dem Eintrag "Arbeitsspeicher (RAM) eine Zahl (z.B. 2030 MB) erscheint.

Da etwa 1000 MB einem Gigabyte entsprechen, können Sie in diesem Beispiel davon ausgehen etwa 2 Gigabyte RAM zur Verfügung zu haben. Das ist bei Vista eher das Minimum. Sollte die Zahl noch kleiner sein, ist der Arbeitsspeicher für Vista recht knapp bemessen.

2. Um die Größe der Auslagerungsdatei zu definieren, klicken Sie in der Spalte links auf den Eintrag "Erweiterte Systemeinstellungen" -> dann erfolgt eine Sicherheitsabfrage, die Sie mit einem Klick auf "Fortsetzen" beantworten.

3. Im Feld mit dem Titel "Leistungen" klicken Sie unter dem Eintrag "Visuelle Effekte, Prozessorzeitplanung, Speicherausnutzung und virtueller Speicher" auf den Button "Einstellungen …" und dann auf den Reiter "Erweitert" und anschließend bei "Virtueller Arbeitsspeicher" auf "Ändern".

4. Im Fenster "Virtueller Arbeitsspeicher" entfernen Sie das Häkchen vor dem Eintrag "Auslagerungsdateigröße für alle Laufwerke automatisch festlegen". Dann aktivieren Sie die Checkbox vor dem Eintrag "Benutzerdefinierte Größe:" durch einen grünen Punkt (Maus Linksklick).

5. Es werden zwei Felder sichtbar mit den Optionen "Anfangsgröße (MB)" und "Maximale Größe (MB)", hinter denen Sie eine Zahl schreiben können. Als Minimum empfehle ich 4060 einzugeben – falls Sie weniger als 2 Gigabyte RAM haben, sogar 6090. Wählen Sie eine der beiden Zahlen aus und tragen Sie beide in die vorher genannten Eingabefelder (Beispiel: neben "Anfangsgröße (MB)" – 4060 und "Maximale Größe (MB) – 4060) ein. Bitte nur die Zahl eintragen – ohne Bindestrich! Wer sich nicht sicher ist, hier noch eine andere Faustregel, die von manchen Experten empfohlen wird. Multiplizieren Sie die Zahl (Größe des RAMs) einfach mal 2, dann kann ebenfalls wenig schiefgehen.

6. Klicken Sie am Ende auf den Button "Festlegen" und schließen Sie die Fenster mit einem Klick auf "OK". Vista wird Sie nun darauf hinweisen "Sie müssen den Computer neu starten, damit die Änderungen wirksam werden." -> klicken Sie deshalb auf den Button "Jetzt neu starten".

Sobald der Computer wieder hochgefahren ist, ist die Größe der Auslagerungsdatei festgelegt und verschwendet keine wertvolle Rechenpower mehr. Probieren Sie es aus, ob Sie dadurch einen Geschwindigkeitsvorteil erzielen. Um die Änderungen rückgängig zu machen, wiederholen Sie Punkt 1 bis 3 und setzen bei Punkt 4 wieder ein Häkchen vor die Option "Auslagerungsdateigröße für alle Laufwerke automatisch festlegen".

Viel Spaß mit einem schnellen Computer!

Heiko Diadesopulus