Flohplage: Flöhe in der Wohnung bekämpfen

Eine Flohplage in der Wohnung ist kein Spaß. Flöhe in der Wohnung müssen so früh wie möglich bekämpft werden, denn vor allem im Sommer vermehren sich Flöhe explosionsartig. Lesen Sie im folgenden Artikel, woher die Flöhe kommen und was Sie gegen Flöhe tun können.

Wie kommen Flöhe in die Wohnung?

Es kann sehr schnell passieren, dass die Flöhe in die Wohnung gelangen. Wer die Flöhe rasch und nachhaltig wieder loswerden will, sollte einige wichtige Regeln beachten. Dazu ist es wichtig zu verstehen, woher die Flöhe kommen, welche Floharten es gibt, wie sie sich verhalten und wie man sie möglichst effektiv bekämpfen kann.

gegen Flöhe in der Wohnung bekämpfen

Vor allem Katzen und Hunde bringen Flöhe in die Wohnung, die dann durch das enge Zusammenleben mit den Menschen gerne auf ihn übergehen, selbst wenn die Flöhe ansonsten Felltiere bevorzugen. Doch auch aus dem Garten, nach einem Urlaub im Süden, wo sich die kleinen Tiere in den Kleidungsstücken verstecken, können Flöhe in die Wohnung gelangen.

Flöhe sollten schnellstens, nachhaltig und mit Geduld bekämpft werden, nicht nur, weil sie sich schnell vermehren. Sie gelten als Krankheitsüberträger. Sie können Bakterien (z. B. Streptokokken und Staphylokokken) übertragen, welche wiederum verschiedenste Krankheiten auslösen können. Des Weiteren begünstigen Flöhe Entzündungen der Haut, da die juckenden Flohbisse häufig aufgekratzt werden. Auch Bandwürmer, z. B. der Gurkenkernbandwurm, können durch Flohbisse auf den Menschen übertragen werden.

Grundwissen, um Flöhe in der Wohnung zu bekämpfen

Flöhe gehören zu den Insekten und sind Parasiten, die sich von warmblütigen Tieren (und Menschen) ernähren. Weltweit gibt es über 2400 Arten von Flöhen, in Mitteleuropa etwa 70 Arten. Die Flöhe werden in zwei Verhaltensgruppen eingeteilt:

Nestflöhe erkennen und bekämpfen

Einige Floharten haben eine größere Bindung zu ihren Nestern als zu ihren Wirten. Auch deshalb werden Menschen als Wirte akzeptiert, selbst wenn es sich nicht um den Menschenfloh handelt. Sie gehen auf den Menschen, um sich zu ernähren und anschließend in ihr Nest zurückzukehren, das außerhalb ihrer Wirte liegt. Dort legen sie auch ihre Eier. Nestflöhe sind lichtscheu – sie lieben die Dunkelheit. Deshalb gehen sie nur in der Dunkelheit nach Futtersuche.

Sie mögen keine Ortsveränderung, daher ist es relativ unwahrscheinlich, dass man sie auf Kleidung, die häufig getragen wird, findet. Charakteristisch für diese Art sind ihre Bisse, die wahllos auf dem ganzen Körper verteilt sind.

Pelzflöhe erkennen und bekämpfen

Diese Flöhe bleiben auf ihren Wirten sitzen und lassen sich überall mit hintragen. Daher vertragen sie Licht sehr gut. Sie gehen auch auf Menschen, wenn Nahrung benötigt wird und Pelztiere nicht oder nicht in genügender Anzahl vorhanden sind. Pelzflöhe setzen sich auch in Menschenkleidung fest und wandern so mit.

Fortpflanzung von Flöhen in der Wohnung

Etwa ab 10 Grad Celsius pflanzen sich Flöhe aktiv fort, d. h. sie benötigen Nahrung in größeren Mengen. Wenn sie jedoch in Wohnungen oder Ställen leben, wird ihre Aktivität nicht in einer Jahreszeit gebremst. Die Larven ernähren sich von den Ausscheidungen der erwachsenen Flöhe. Es dauert etwa 2 bis 4 Wochen, bis Flöhe ausgewachsen sind. Ein Weibchen kann in seinem Leben, das maximal 1 1/2 Jahre dauert, bis zu 400 Eier legen.

Wie findet man Flöhe?

Anhand der Ausscheidungen der Flöhe kann ihr Bestand zweifelsfrei nachgewiesen werden, denn es handelt sich dabei um getrocknetes Blut. Gibt man die verdächtigen dunklen „Körner“ auf eine helle, saugfähige Unterlage (z. B. Papiertaschentuch) und löst sie mit etwas Wasser an, färben sie sich rot.

Sechs Methoden, um Flöhe in der Wohnung zu bekämpfen

Der häufigste Floh, mit dem auch Menschen und Hunde zu tun bekommen, ist der Katzenfloh.

Haustiere nach Flöhen absuchen und behandeln

Katze Flöhe entfernen

Wer Tiere in der Wohnung hat, insbesondere Ratten, Mäuse, Hunde und Katzen, sollte mit einem Flohkamm prüfen, ob das Tier von Flöhen befallen ist.

Auf dem Flohkamm werden Sie Flöhe und/oder Flohkot auskämmen und sich damit über einen Flohbefall Klarheit verschaffen. Ihr Tier sollten Sie regelmäßig mit einem Flohkamm auskämmen.

Stellen Sie jedoch eine Schale Wasser bereit, in der Sie die Flöhe ertränken. Denn der Floh kann sehr leicht entwischen, wenn Sie ihn zwischen Ihren Fingern oder Nägeln zerdrücken wollen (sie sind relativ hart).

Haben Sie den Floh zwischen Ihren Fingern gefangen, so tauchen Sie ihn einfach ist das Wasser. Wenn Sie Ihre Finger leicht aneinander reiben, sorgen Sie dafür, dass der Floh ausreichend mit Wasser benetzt wird. Waschen Sie sich nach dem Entfernen der Flöhe Ihre Hände!

Ist Ihr Haustier von Flöhen befallen, so braucht es ein Flohmittel. Es gibt die unterschiedlichsten Mittel auf dem Markt, auch zur Vorbeugung. Achten Sie darauf ein Mittel zu wählen, das Ihre Gesundheit, die Ihrer Familie und Ihrer Haustiere nicht zusätzlich gefährdet. Wenn der Flohbefall allerdings dramatische Ausmaße angenommen hat, muss jeder das Risiko sorgsam abwägen, ob er zur schnellen Lösung greift. Oft sind das leider chemische Keulen, die Wirkstoffe wie Nervengifte, Insektizide, natürliches Insektengift und Insektenhormone enthalten.

Man kann es sich immer mal wieder vornehmen, z. B. ein Flohhalsband beim Hund oder Katze nicht zu berühren. Doch was selbst für den Erwachsenen schwer ist, für Kinder ist es noch schwerer, zumal sie sich nicht immer die Hände nach einer Berührung des Halsbandes waschen werden. Haustiere wollen spielen und kuscheln – da sind Berührungen kaum zu vermeiden.

Von chemischen Mitteln ist abzuraten, wenn Sie den Flohbefall frühzeitig bemerken.

Es gibt Präparate auf pflanzlicher Basis, die ebenfalls sehr gut gegen Flöhe in der Wohnung und bei Haustieren wirken. Sie basieren meist auf ätherischen Ölen, deren Geruch weder Flöhe noch anderes Ungeziefer mögen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Ätherische Öle in hoch konzentrierter Form könne die Haut reizen oder aber einen Geruch ausströmen, der für Tier und Mensch als unangenehm empfunden wird und Kopfschmerzen verursachen kann. Weiter unten bekommen Sie zwei Flohmittel-Rezepte, die Sie selbst herstellen und z. T. Ihren Bedürfnissen entsprechend ändern können.

Flöhe in der Wohnung durch Säubern und Saugen bekämpfen

Leider halten sich die Flöhe nicht nur am Körper ihres Wirtes auf. Daher reichen Flohmittel auf dem Körper nicht aus, um die Flöhe wirksam zu bekämpfen. Alle Gegenstände, wo sich die Flöhe aufhalten könnten, müssen regelmäßig gereinigt werden: Betten, Tierdecken, Textilien, Plüschtiere, Kissen, Polstermöbel, Vorhänge, Kleidungsstücke (v.a. die zuletzt getragenen), Teppichböden.

Glatte Flächen und Gegenstände eignen sich nicht zum Verkriechen. Waschbares sollte bei 60 Grad gewaschen werden. Alles andere sollte gründlich und regelmäßig abgesaugt werden, auch Ritzen und Spalten (alle 1 bis 2 Tage). Auch der Einsatz eines Dampfreinigers ist zum Bekämpfen von Flöhen sehr gut geeignet.

Ist die Flohplage sehr stark, sollten Sie alle Räume in der Wohnung mindestens einmal pro Tag gründlich staubsaugen. Da die Flöhe oft vom Wirt abspringen und sich im Teppich und Polstern verstecken, kann man so die Anzahl der Flöhe in der Wohnung sehr stark verringern.

Der Staubsaugerbeutel mit den Flöhen sollte entsorgt werden, denn durch das Einsaugen sterben die Tiere nicht ab. Wenn Ihnen das auf Sicht zu teuer wird, geben Sie den Beutel einfach in eine Plastiktüte, die Sie gut verschließen und legen ihn in ein Gefrierfach oder Gefriertruhe. Dort sterben die eingesaugten Flöhe ab und Sie können den Beutel weiter verwenden.

Flöhe in der Wohnung mit einer Flohfalle bekämpfen

Ein bewährtes Hausmittel sind selbst hergestellte Flohfallen. Füllen Sie einen Teller mit Wasser und geben Sie einen Spritzer Spülmittel dazu. Stellen Sie in der Mitte des Tellers, auf einer leichten Erhöhung (z. B. auf eine umgedrehte Espressotasse) ein Teelicht. Wenn es dunkel ist, zünden Sie das Teelicht an.

Die Flöhe werden das Licht suchen und beim Versuch es zu erreichen im Wasser ertrinken. Statt eines Spülmittels können Sie auch Seifenwasser verwenden, in dem so viel Öl hineingegeben wird, dass eine dünne Ölfläche auf dem Wasser entsteht. Das Öl hält die Flöhe fest und das Seifenwasser tötet sie anschließend.

Wem der Teller zu klein ist, der kann auch eine Schüssel mit Wasser verwenden und obige Mittel hineingeben. Statt eines Teelichtes wird eine Kerze auf einem Kerzenständer in die Mitte der Schüssel gestellt.

Flöhe mit selbst gemachtem Flohpulver bekämpfen

Besorgen Sie sich getrocknete Kräuter: Lavendel, Zitronenmelisse (Pfefferminze), Thymian, Salbei und Rosmarin. Sie können Ihre eigene Nase entscheiden lassen, wie die Duftnote ausfallen soll. Dabei ist es kein Problem, wenn Sie nicht alle oben genannten Kräuter verwenden.

Mahlen Sie die getrockneten Kräuter in einem Mixer oder Mörser so fein, dass ein Pulver entsteht. Mit diesem Pulver können Sie alle Stellen einpudern, die flohverdächtig sind, z. B. Tierdecken, aber auch das Fell Ihres Tieres (gegen den Strich).

Wenn Sie damit Ihren Hund behandeln wollen, dann gehen Sie beim Einpudern vorsichtig vor, damit nichts in Nase, Augen oder Ohren gelangt. Den Kopf Ihres Tieres sollten Sie beim Pudern aussparen. Es empfiehlt sich hier vorab zu prüfen, auf welche Kräuter Ihr Hund abwehrend reagiert. Verwenden Sie dann jene Kräutermischung, die für Ihr Tier akzeptabel ist.

Flöhe mit selbst gemachtem Flohspray bekämpfen

Sie brauchen eine möglichst große Zitrone (Bio-Zitronen sind zu empfehlen, denn auch die Schale wird verwendet). Zerkleinern Sie die Zitrone in einem Mixer. Wenn Sie keinen geeigneten Mixer zur Hand haben, drücken Sie die Zitrone aus und schneiden die Schale in kleine Stücke. Mit einem Esslöffel Rosmarin wird die Zitrone in ein verschließbares Glas gegeben und mit ca. 1/2 Liter heißem, nicht mehr kochenden Wasser übergossen. Lassen Sie die Mischung ca. 10 Stunden lang durchziehen und seien sie anschließend ab.

Füllen Sie das selbst gemachte Flohmittel in eine Sprühflasche und besprühen Sie alle flohverdächtigen Gegenstände. Auch Hunde können damit behandelt werden. Das selbst gemachte Anti-Floh-Spray hilft auch vorbeugend gegen Flöhe und riecht für Menschennasen sehr angenehm.

Katzen sollten Sie mit dem selbst gemachten Anti-Floh-Spray nicht behandeln, denn sie lecken es sich wieder ab. Doch Sie können es einsetzen, um die Flöhe auf den Liegeplätzen Ihrer Katze zu bekämpfen. Das Anti-Floh-Spray ist etwa eine Woche im Kühlschrank gelagert haltbar. Schütteln Sie die Flasche gut durch, bevor Sie sprühen.

Flöhe in der Wohnung mit gekauften Anti-Flohmitteln bekämpfen

Fast alle Mittel helfen gegen ausgewachsene Flöhe, nicht gegen ihre Eier oder Larven. Sie können davon ausgehen, dass die nächste Generation von Flöhen drei Wochen braucht, um ausgewachsen und noch nicht fortpflanzungsfähig zu sein. Deshalb brauchen Sie Geduld.

Reagieren Sie sofort, sobald Sie einen Floh bemerken! Denn haben sie sich erst mal häuslich eingerichtet und vermehrt, können Gifte nötig werden.

Viel Erfolg beim Bekämpfen der Flöhe in der Wohnung!

Cassandra B.