Ameisen bekämpfen: Was hilft gegen Ameisen in Haus und Garten?

Wenn Ameisen zur Plage werden, sollte man wissen, was gegen Ameisen hilft. In diesem Artikel geben wir Ihnen 13 Tipps, die Ihnen beim Bekämpfen der Ameisen helfen werden.

Ameisen bekämpfen: Was Sie wissen sollten …

Viele sehen Ameisen als Nützlinge an, da sie die Erde im Garten umschichten und auflockern, pflanzliche Abfälle entsorgen, Pflanzensamen verbreiten oder als Räuber den Nachwuchs von Arthropoden regulieren.

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Zudem dienen sie vielen Vogelarten, Amphibien und anderen Insekten als Nahrung. Doch leider können Ameisen auch recht lästig werden, wenn sie beispielsweise Läuse auf Nutz- oder Zierpflanzen züchten oder ins Haus eindringen, um unsere Lebensmittel zu fressen.

Wie Ameisen Futter suchen …

Ameisen schicken „Späher“ aus, um Futterquellen für das Nest zu suchen. Sobald die „Späher“ eine Futterquelle ausfindig gemacht haben, markieren sie den Weg vom Nest dorthin mit einer Duftspur. Diese Duftspur dient den Arbeiterinnen als Orientierung, in welcher Richtung sie neues Futter finden werden. Diese Duftspur zu stören oder zu zerstören, ist daher eine sanfte Art eine Ameisenstraße zu verhindern.

Was fressen Ameisen …

Ameisen im Haus suchen gerne jede Art von zuckerhaltigen Lebensmitteln wie z. B. Marmelade oder Honig – sie machen sich aber auch an Speisereste wie Brotkrümel, Fleisch, Käse und Eier heran. Im Garten züchten sich Ameisen auch selbst ihre Nahrungsquelle (Blattläuse), die sie auf Pflanzen verteilen.

Falls z. B. ein Blumentopf auf der Terrasse voller Ameisen ist, lässt sich fast mit Sicherheit sagen, dass die Pflanze auch von Blattläusen befallen ist.

Auf dem rechten Bild können Sie erkennen, wie Ameisen einen Blumentopf auf meiner Terrasse geentert haben und anfingen dort Blattläuse zu züchten. Das Bild zeigt die Ameisen und deren Larven unter dem Blumentopf.

Wann sind Ameisen aktiv?

Auch bei den Ameisen gibt es bestimmte Zeiten, in denen sie besonders aktiv werden. Sie brechen bei Sonnenaufgang auf – sind tagsüber aktiv – und kehren beim Sonnenuntergang ins Nest zurück.

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Falls Sie das Nest bekämpfen wollen, ist es nachts am günstigsten, da sich dann die meisten Ameisen im Bau befinden. Bedenken Sie dabei, dass die Wegameisen harmlose Wesen sind, die uns im Haus bestenfalls lästig werden können.

Ameisen bekämpfen: Was hilft gegen Ameisen in Haus und Garten?

Futterquellen der Ameisen entfernen

Wenn die Späherameisen nichts finden, rufen sie auch nicht ihre Kollegen. Daher ist peinliche Sauberkeit in der Speisekammer oder Küche sehr hilfreich. Hier sollten nicht nur Speisereste und Krümel etc. sorgfältig entsorgt werden, sondern auch Gläser oder Dosen fest verschlossen und sauber sein. Offenes Gemüse und Obst kann man auch in einer Gemüseampel (Korbgehänge, welches über eine Schnur an der Decke befestigt ist) gut lagern.

Lassen Sie nach dem Essen (auch von Tieren) nichts liegen, säubern Sie die Tische, Ablagen und den Boden gründlich. Dreckiges Geschirr können Sie auch direkt in die Geschirrspülmaschine geben. Auch Müll und Kompost sollten Sie entweder fest verschließen oder täglich leeren.

Eingang der Ameisenstraße ins Haus finden / zerstören

Verfolgen Sie die Ameisenstraße bis Sie den Zugang ins Haus von außen gefunden haben. Sie werden meist eine Ritze oder Loch in der Mauer finden, durch die die Ameisenstraße läuft. Diesen Ritz können Sie mit Silikon verschließen und/oder Sie geben noch zusätzlich Duftstoffe wie Lavendelöl, Zimt(öl), Gewürznelken oder Zitronenschalen an die Stelle, da Ameisen diese Düfte nicht mögen.

Manche schwören auch auf einen Kreidestrich aus Tafelkreide, den die Ameisen angeblich nicht überqueren.

Ameisennest umsiedeln

Wer die Ameisenstraße verfolgt, wird meist auf das Nest der Ameisen stoßen. In der rechten Abbildung sehen Sie, wie sich die Ameisen bei uns unter Bodenplatten im Garten ein Nest eingerichtet haben.

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Hier könnte man den Pflastersand mit Basaltsplitt austauschen. Es gibt aber auch Pflasterfugenmörtel aus Kunstharz, der die Fugen gegen Ameisen abdichtet. Mittlerweile gibt es auch Fugendichtungen, die ameisen- und unkrautbeständig sind und trotzdem Regenwasser abfließen lassen.

Wer ein Ameisennest umsiedeln will, kann in einen Blumentopf lockere, trockene Erde (oder Holzwolle) geben. Diesen stülpt man dann umgekehrt auf das Ameisennest und wartet, bis die Ameisen in den Topf umgezogen sind. Der Umzug ist beendet, wenn die Ameisen auch ihre Larven mit in den Topf geschafft haben. Diesen kann man dann mit einer Flachschaufel abheben und mindestens 30 Meter weiter wieder absetzen. Der Abstand ist nötig, damit die Ameisen nicht wieder in den alten Bau zurückkehren.

Ameisenfallen selber bauen

Wenn die Ameisenplage ganz besonders schlimm ist, kann man auch eine Bierfalle für Ameisen bauen. Man gibt abgestandenes Bier mit ein wenig Honig in eine Schale mit senkrechten Wänden. Der Geruch lockt die Ameisen an – sie fallen aber dann in die Flüssigkeit und ertrinken.

Manche empfehlen als Hausmittel gegen Ameisen auch Backpulver, was eher unzuverlässig wirkt. Ameisen fressen das Backpulver nämlich nicht, sondern verätzen sich eher im Kontakt mit der alkalischen Substanz.

Ameisen mit Chemie bekämpfen?

Bei sehr starkem Befall überlegen viele die chemische Keule zu schwingen. Biozide sind aber auch für viele andere Tiere schädlich. Sie können sogar für Babys, Kinder oder Schwangere gefährlich sein. Falls Sie also eine Radikalkur machen wollen, rufen Sie am besten einen Kammerjäger, der sein Geschäft versteht.

Ameisennest überschwemmen

Um Ameisen zum Umsiedeln zu bringen, kann man das Nest (auch den Blumentopf) ordentlich wässern. Wenn dies mehrmals geschieht, werden sich die Ameisen ein neues Nest suchen. Wer Wermutkraut im Garten hat, kann 300 Gramm nehmen und in 10 Liter Wasser einsumpfen. Nach 14-tägiger Gärzeit kann man damit einen Ameisenbau ebenfalls den Garaus machen.

Eine brutale, aber wirksame Methode ist das Ameisennest mit kochendem Wasser zu überschütten. Persönlich mag ich solch heftigen Methoden jedoch gar nicht, denn die Ameisen sind nützlich und können auch mit sanfteren Mitteln vertrieben oder umgesiedelt werden.

Ätherische Öle helfen gegen Ameisen

Als Hausmittel gegen Ameisen – speziell auch gegen Ameisenstraßen – sind weiterhin Kerbel, Farnkraut, Lavendel, Zitronenkraut und Wachholderblätter bekannt. Sie stören den Geruchs- (und damit den Orientierungssinn) der Ameisen beträchtlich, was sie ebenfalls vertreibt.

Fazit: Ameisen in Haus und Garten vertreiben

Seien Sie ein Tierfreund und wählen Sie zuerst Methoden zum Bekämpfen der Ameisen, die ihnen möglichst wenig schaden. Sie können auch Methoden kombinieren, damit das Vertreiben der Ameisen effektiver wird. Nutzen Sie zuerst Hausmittel bzw. chemisch unbedenkliche Methoden und greifen Sie nur im Notfall auf die chemische Keule zurück.

Video Ameisenplage: Wie Ameisen Blattläuse züchten

In diesem Video will ich ein praktisches Beispiel zeigen – wie Ameisen Blättläuse auf einer Distel züchten. Auf Philognosie findet ihr gegen Blattläuse auch einen hilfreichen Tipp: Blattläuse natürlich bekämpfen leicht gemacht

Ameisenplage: Wie Ameisen Blattläuse züchten

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Damit bin ich mit meinen Tipps zum Bekämpfen / Vertreiben der Ameisen am Ende und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Anwendung der Tipps.

Heiko Diadesopulus