Ostern: Bedeutung und Symbole des Osterfests

Obwohl wir Ostern gerne mit der Familie feiern, kennen doch viele seine Bedeutung nicht mehr. Was wird an Ostern gefeiert? Was bedeuten Symbole wie der Osterhase oder das Osterei? Woher kommen diese Symbole? Wenn Sie diese Fragen interessieren, lesen Sie folgenden Artikel.

Was wird zu Ostern (nach christlichen Brauch) gefeiert?

Grundsätzlich geht es beim Osterfest um eine jährliche, christliche Gedenkfeier, die an die Auferstehung von Jesus Christus erinnern soll. Christus ist am Kreuz gestorben und wurde anschließend begraben, was unter seinen Jüngern große Zweifel und Bestürzung auslöste.

Ostern: Bedeutung und Symbole

Die Kreuzigung bei den Römern war nicht nur eine besonders grausame Todesart, sie sollte den „Verbrecher“ auch vollständig entwürdigen und ihn, seine Familie und Anhänger demütigen. Der Todestag von Jesus ist der „erste Tag“ von insgesamt dreien, die für das Fest Ostern wichtig sind.

Am folgenden Tag soll ein paar Frauen ein Engel erschienen sein, der Jesus Auferstehung ankündigte, was die Frauen aber aus Furcht verschwiegen. Es waren ebenfalls Frauen, die am „dritten Tage“ entdeckten, dass das Grab Jesu leer war. Seine „Auferstehung“ wurde von niemandem gesehen, aber es gab in der Folge weitere Engelserscheinungen, die über Jesu Auferstehung sprachen.

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Erst als Jesus seinen Jüngern „leibhaftig“ – am dritten Tag oder dem Abend des Ostertages – erschien, rettete er die Glaubensgemeinschaft. Daher spricht man heute noch davon, dass „er am dritten Tage auferstanden ist“. Allerdings werden auch Ereignisse vor und nach diesen drei „Kerntagen“ bei den Christen gefeiert, die ich im Folgenden auflisten will.

Name und Bedeutung der Osterfeiertage

Hier eine Auflistung der Feiertage rund um Ostern und eine Erklärung ihrer Bedeutung in chronologischer Reihenfolge:

1. Palmsonntag – Beginn der Osterzeit

Bei den Christen beginnt die Osterzeit mit dem Palmsonntag. Hier soll dem Einzug von Jesus nach Jerusalem gedacht werden, bei dem er von den Menschen gefeiert wurde. Während er auf einem Esel durch die Stadt ritt und legten sie Palmwedel auf den Weg. Palmen wurden damals vielerorts als „heilige Bäume“ verehrt und galten als Sinnbild des Lebens und des Sieges – insbesondere in Israel auch für Unabhängigkeit und einen siegreichen König, was für die Römer eine besondere Provokation darstellte.

Die sogenannte Palmweihe gehörte schon vor dem christlichen Brauch zu den heidnischen Festen. Hier sollten die geweihten Zweige das Haus vor Blitz und Donner schützen. Außerdem wurden sie in Felder gesteckt, um diese fruchtbar zu machen. Da bei uns keine Palmen wachsen, nutze man bei uns Zweige des Buschbaums oder Wachholders. Der Palmsonntag leutet die Karwoche ein.

2. Karwoche

Als sogenannte „Karwoche“ wird grundsätzlich die Woche vor den Osterfeiertagen bezeichnet. Die Karwoche beginnt am Palmsonntag und endet am darauf folgenden Karsonntag. Sie wurde zum Gedenken an Jesus Christus – speziell seiner Zeit des Leidens, seinem Tod und seiner Auferstehung – eingeführt.

Der Begriff der Karwoche leitet sich aus der althochdeutschen Sprache ab. Dort bedeutete das Wort „Kara“ so viel wie Klage, Kummer und Trauer. Sie wird von den Christen als Fasten- oder Passionszeit gedacht, die den Zeitraum von Jesus Leiden, Kreuztod bis zur Auferstehung gedenken soll.

3. Gründonnerstag – das letzte Abendmahl

Der fünfte Tag der Karwoche wird Gründonnerstag genannt. Woher der Name stammt ist umstritten, es gibt aber Vermutungen, das speziell die Farbe Grün ein altes Sinnbild für Erneuerung und Wachstum in Frühjahr darstellt, die erst ab dem 17. Jahrhundert als Name bzw. Symbol eingeführt wurde.

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An diesem Tag soll Jesus mit seinen zwölf Aposteln das letzte Abendmahl in Jerusalem gefeiert haben. Es war der letzte Tag der Gemeinschaft, bevor Jesus verhaftet wurde. Aus dem Ablauf dieses Abendmahls entwickelten die Christen die Eucharistie, d. h. eine rituelle Feier, die in jedem Gottesdienst im Gedenken an Jesu tradiert wurde.

Beim Abendmahl teilte er Brot und Wein mit seinen Jüngern. Das Brot symbolisiert hierbei sein Fleisch und der Wein sein Blut. Damit begründete er einen Ritus, der die Verbundenheit von ihm mit seinen Anhängern zu „seinem Gedenken“ darstellt.

4. Karfreitag und Karsamstag – Jesus Tod am Kreuz

Am Karfreitag ist Jesus von den Römern gekreuzigt worden und gestorben. Für Christen ist er ein Sinnbild der Sündenvergebung durch Jesus, der auch nicht durch Gewalt und Tod endet. Jesus entscheidet sich gegen Rache und wählt den Weg der Vergebung der Sünden. Damit wird dieser Tag auch als seine „stärkste“ Prüfung angesehen und begründet einen Grundwert der Christus als Vorbild für die gelebte Nächstenliebe anzusehen.

Der Karsamstag ist der erste Todestag Jesu – hier lag er von römischen Soldaten bewacht in seinem Grab. Hier wird der Grabesruhe von Christus gedacht, während man fastet und im Gebet auf die kommende Auferstehung von ihm wartet.

5. Ostersonntag und Ostermontag

An diesem Tagen wird die Auferstehung gefeiert, bei der ein Engel den Grabstein entfernt haben soll und Jesus das Grab verlassen hat. Es gilt als Zeichen der Überwindung des Todes und des Versprechens den Tod durch echten Glauben zu überwinden.

Da nach seinem Tod sogar seine Jünger an seiner Lehre zu zweifeln begannen, wurde seine Wiederauferstehung als Beweis seiner Lehre angesehen. Erst nachdem er mehreren Zeugen – darunter auch einigen seiner Jünger – wieder leibhaftig gegenübertrat, waren ihre Zweifel beseitigt.

Fortan galt: „… denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus – und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden.“

6. Christi Himmelfahrt

40 Tage nach dem Osterfest (ist immer ein Donnerstag) soll Jesus zum letzten Mal seinen Jüngern erschienen sein, als ihn eine Wolke erfasste und zum Himmel trug. Er fällt mit dem Vatertag zusammen, der speziell in Deutschland feucht- fröhlich gefeiert wird.

7. Pfingsten

Die Osterzeit endet mit Pfingsten (dem 50ten Tag nach Ostern), bei dem die Jünger den „Heiligen Geist“ empfangen haben sollen. Der Name leitet sich aus dem griechischen Pentekoste (= der Fünfzigste) ab. An diesem Tag wurde den Jüngern die missionarische Aufgabe gebracht – der Auftrag das Christentum aktiv zu verbreiten.

Woher kommt der Begriff „Ostern“?

Der Duden leitet dieses Wort vom altgermanischen „Ausro“ (= Morgenröte) ab, das vermutlich ein heidnisches Frühlingsfest bezeichnete. Andere vermuten, dass sich der Begriff von der angelsächsischen Lichtgöttin „Ostara“ ableitet oder von dem griechischen „Eos“ (vergöttlichte Morgenröte). Woher der Begriff Ostern kommt und wie er entstanden ist, kann also heute niemand genau sagen.

Da man das leere Grab Jesu „früh am Morgen entdeckte, als eben die Sonne aufging“, wurde die „Morgenröte“ wohl als passendes Symbol für die Auferstehung erachtet. Diese Art der Deutung hat eine lange Tradition, denn schon die Ägypter deuteten einen Sonnenaufgang schon als „Wiedergeburt“ der Sonne.

Woher kommen „Ostereier“ und warum werden sie versteckt?

Die Christen betrachteten ein Ei als Symbol für die Auferstehung. Zumindest sind seit dem 12. Jahrhundert Eiersegnungen der katholischen Kirche bekannt. Das Wort „Osterei“ erscheint ab dem 14. Jahrhundert in der Bedeutung „ein zu Ostern abzulieferndes Zinsei“.

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Die Dekoration und Verehrung von Eiern ist aber wesentlich älter und kann auch in Gräbern der Sumerer oder Ägypter gefunden werden. Die ältesten bemalten (Straußen-)Eier stammen aus Afrika und sind ca. 60 000 Jahre alt. Aber auch schon unter frühen Christen (bis ca. 500 n. Chr.) wurden Eier rot gefärbt, damit sie an „Jesu Blut“ erinnern.

Im Frühling sind Hühner besonders legefreudig, was schon im 16. Jahrhundert dazu führte, dass man gerne Eier an Freunde, Lehrer, die Obrigkeit usw. verschenkte. Damit sie als Geschenke schöner aussahen, hat man sie oft mit Verzierungen versehen.

In einem Artikel der „Frankfurter Allgemeinen“ wird erklärt, dass das Verstecken von Ostereiern auf die Protestanten zurückgeführt werden kann, die die katholische „Eierweihe“ kritisierten. Sie haben angeblich das Suchen und Verstecken von Eiern als Familienbrauch eingeführt und so dem Ei zu neuem und (wie die Geschichte belegt) nachhaltigen Ansehen verholfen.

Woher kommt der Osterhase?

Er wird zum ersten Mal von Georg Franck von Franckenau im Jahr 1682 in einer Abhandlung erwähnt. Hier schildert er, wie ein Hase „zur Belustigung der Erwachsenen“ Eier für die Kinder im Garten versteckt. Er spricht dabei von einer „Fabel, die man Simplen (Dummen) und Kindern aufbindet“.

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Vermutlich haben die Christen hier eine heidnische Symbolik mit dem Osterfest verbunden. So besaß beispielsweise im Vorderen Orient Astarte, die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit, einen Hasen und ein Ei als Symbol.

Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe und Schönheit, hatte den Hasen als Fruchtbarkeitsboten. Im Byzanz war er ein Symbol für Christus, den Auferstandenen. In Märchen und Sagen vieler Völker ist der Hase ein mondhaftes Symboltier, weil er tags schläft und nachts wacht. Insofern gibt es einen Bezug zum Osterdatum: Es ist auf den ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gelegt.

Osterfeuer und Osterkerze: Bedeutung und Herkunft

Osterfeuer entstammen wahrscheinlich einer christlichen Tradition und werden 1559 erstmals schriftlich erwähnt. Am weitesten verbreitet sind sie im ländlichen Raum. Hier werden Osterfeuer oft auf Feldern oder Bergkämmen abgebrannt, sodass sie weithin sichtbar sind. Manche Dörfer machen einen Wettstreit daraus, wer das größte Osterfeuer hat. Oftmals bewachen Jugendliche den Holzstoß in den Nächten vor Ostern.

Beim Osterfeuer werden große Holzhaufen – mancherorts auch mit Hexenpuppen aus Stroh – am Karsamstag verbrannt. Früher entzündete ein Priester am Osterfeuer die Osterkerze, die nach der Weihe in die Kirche getragen wurde. Sie sollte ein Symbol für „Christus, das Licht der Welt“ sein.

Woher kommt das Osterlamm?

Das Osterlamm hat seine Wurzel in dem alten jüdischen Brauch, bei dem der Auszug aus der ägyptischen Knechtschaft gefeiert wird.

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Dieses Gedenkfest wurde im Tempel zu Jerusalem bis zu seiner Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. gefeiert. Dabei wurde ein Lamm (Osterlamm) im häuslichen Umfeld geschlachtet und als Festessen bereitet.

In der christlichen Tradition steht das Lamm als Symbol für „den sich der Welt opfernden Christus“.

Das heißt: Christus weist mit dem bewusst auf sich genommenen Tod auf die überlegene Macht des Lebens hin, dem die zerstörenden Kräfte der Welt nichts anhaben können.

Frohe Ostern!

Heiko Diadesopulus