Partner kennenlernen: Wie kann ich meine Schüchternheit überwinden?

Schüchternheit überwinden Frau Mann ansprechen lernenSchüchterne Menschen scheuen davor zurück, Kontakte zu anderen Menschen zu knüpfen. Sie wirken gehemmt, ängstlich und zurückhaltend. Schüchternheit kann ganz unterschiedliche Ausprägungen haben. Es gibt ein gewisses Maß an Schüchternheit, das völlig normal ist, wenn man – um sehr deutliche Beispiele zu nennen – tatsächlich auf der Bühne steht oder ein Interview vor der Fernsehkamera gibt. Auf jeden Fall lohnt es sich, mit seiner Schüchternheit umgehen zu lernen.

Wie kann ich mit Schüchternheit umgehen?

Es gibt Menschen, die nur in bestimmten Situationen schüchtern sind, z. B. wenn sie einen sehr großen Respekt vor einer bestimmten Persönlichkeit haben, oder vor einer Frau, die ihnen besonders gut gefällt. Bei anderen Gelegenheiten fühlen sie sich jedoch mit anderen Menschen insgesamt wohl und haben keinerlei Schwierigkeiten mit der Annäherungsphase und Kommunikation.

Menschen, die ständig schüchtern sind, haben Angst, dass sie sich falsch benehmen, kritisiert oder nicht akzeptiert werden. Sie sind permanent mit sich selbst und ihren Gedanken beschäftigt, wenn sie in eine Situation kommen, wo sie sich nicht wohlfühlen. Sie fühlen sich im Mittelpunkt, wie jemand, der auf der Bühne steht und von allen beobachtet wird. Das jedoch hat mit der Realität nichts zu tun.

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Umgebung!

Schüchterne Menschen sind viel zu sehr mit sich, ihren Gedanken und Ängsten beschäftigt. Hinzu kommen Stresssymptome, wenn sie sich in einer Situation befinden, in der sie sich unwohl fühlen: Schweißausbrüche, Zittern, Nervosität, Unsicherheit, trockener Mund. Diese Symptome nehmen Schüchterne zum weiteren Anlass, sich auf sich selbst zu konzentrieren.

Atmen Sie tief durch, beobachten Sie Ihre Umgebung und die anderen Menschen um sich herum. Sie werden bemerken, dass kaum einer zu Ihnen rüberblickt. Passiert es doch, erwidern Sie den Blick kurz (evtl. mit einem kurzen Lächeln) und sehen sie sich weiterhin um. Es kann sehr interessant sein, Menschen zu beobachten. Und es ist wichtig für Sie dies zu tun, denn so erfahren Sie schon einiges über andere und Ihr Unwohlsein bzw. Ihre körperlichen Symptome werden stark zurückgehen.

Wenn Sie einen Raum betreten, ist es völlig normal, dass Sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Doch das ist nur von kurzer Dauer. Sie werden bemerken, dass die meisten Menschen sich wieder ihrem Gespräch oder sich selbst zuwenden werden.

Eine ausreichend lange Aufwärmphase zulassen!

Menschen brauchen eine unterschiedlich lange Aufwärmphase, um sich in einer fremden Umgebung bzw. unter fremden Menschen wohlzufühlen. Bei Schüchternen ist die Aufwärmphase sehr viel länger, als bei nichtschüchternen Menschen. Akzeptieren Sie die Zeit, die Sie brauchen.

Gehen Sie zu Schritt eins und beobachten Sie die anderen Menschen um sich herum. Betrachten Sie Ihre Umgebung. Holen Sie sich etwas zu trinken, hören Sie anderen Menschen einfach erst mal zu. Das ist für andere Menschen meist völlig in Ordnung. Gute Zuhörer sind in unserer heutigen Zeit selten geworden.

Zurückhaltende Menschen ansprechen!

Wenn Sie bei einer Ansammlung vieler Menschen, andere Menschen beobachten, werden Sie bemerken, dass es Menschen gibt, die ebenfalls zurückhaltend wirken. Sie stehen vielleicht an der Türe und beobachten ebenfalls andere Menschen. Leichter ist es für schüchterne Menschen, Menschen anzusprechen, die ebenfalls schüchtern bzw. zurückhaltend wirken.

Sie können sich vorher überlegen, was Sie ansprechen wollen, was Sie von sich selbst erzählen wollen, ob Sie mit einem Kompliment beginnen wollen oder den anderen etwas fragen, was Sie interessiert. Das schafft oft mehr Sicherheit. Sie können sich sicher sein, dass Sie mit Ihrer Schüchternheit nicht alleine sind.

Blickkontakt halten!

Sehen Sie Ihren Gesprächspartner an, wenn Sie mit ihm sprechen. Das muss nicht permanent sein, doch achten Sie darauf, dass Sie regelmäßigen Blickkontakt zu ihm haben.

Konzentrieren Sie sich auf den anderen Menschen!

Hören Sie ihm aufmerksam zu. Wenn Sie sich dabei beobachten, wie Ihre Gedanken kreisen, z. B. „was soll ich jetzt sagen …“, hören Sie damit auf. Der andere erzählt Ihnen etwas über sich, und wenn Sie zuhören, werden Ihnen Fragen oder eigene Erfahrungen zum bestehenden Thema einfallen.

Bleiben Sie authentisch!

Sie dürfen ruhig und still sein – Sie können zuhören und andere beobachten. Verstellen Sie sich nicht – Menschen, die ehrlich sind, wirken sympathisch. Wer anfängt eine Rolle zu spielen, die nichts mit ihm zu tun hat, wirkt aufgesetzt und unnatürlich.

Mit Schüchternheit umgehen

Fangen Sie z. B. nicht an, wie ein Wasserfall zu reden, sich zu wiederholen, nur um im Gesprächsfluss zu bleiben. Hören Sie zu, stellen Sie Fragen und erzählen Sie anderen über sich, auch wenn es um Ihre Schüchternheit geht bzw. darum, sich unter vielen fremden Menschen nicht wohlzufühlen. Sie werden damit Menschen erobern!

Beginnen Sie mit sozial leichten Situationen!

Wählen Sie zu Beginn Situationen, die Ihnen leicht fallen, z. B. Treffen mit Freunden, die nur einige Gäste eingeladen haben, die Sie nicht kennen. Oder nehmen Sie im Internet Kontakte in Foren auf, z. B. wenn Sie ein Thema besonders interessiert. Es gibt fast zu jedem Thema Foren. Machen Sie einen Volkshochschulkurs – werden Sie kreativ. Gehen Sie z. B. mit dem Hund Ihrer Freundin spazieren. Sie werden sich wundern, wie viele Menschen Sie ansprechen werden. Der Vorteil: Sie haben auch gleich ein Gesprächsthema, nämlich den Hund.

Setzen Sie sich kleinere Aufgaben und gehen Sie Schritt für Schritt vor. Haben Sie keine Angst vor Rückschlägen, denn nicht jeder Kontakt wird zu Ihrer Zufriedenheit verlaufen. Das ist völlig normal und betrifft jeden Menschen. Gehen Sie umsichtig mit sich selbst um und setzen Sie sich nicht zu sehr unter Druck.

Regelmäßige Kontakte zu anderen Menschen!

Wenn Sie regelmäßig Sport treiben – etwa mit anderen, ehrenamtliche Tätigkeiten ausüben, einen kleinen Nebenjob haben, der mit Menschen zu tun hat oder Kurse besuchen, werden Sie Menschen wiedertreffen und nicht nur die Möglichkeit haben Kontakte zu knüpfen, sondern auch zu festigen. Kontakte zu festigen, braucht Zeit.

Die Zeit bekommen Sie durch die Regelmäßigkeit. Ist Ihnen ein anderer Mensch sympathisch, wird er auch Sie sympathisch finden. Das ist eine sehr alte Regel. Vielleicht sind Sie dann irgendwann bereit denjenigen z. B. zu einem Kaffee einzuladen.

Einhalten der Sekundenregel!

Wenn Sie schon ein bisschen Erfahrungen mit fremden Menschen gesammelt haben, besteht eine gute Technik darin, sich eine Regel zu setzen. Beginnen Sie z. B. mit 10 Sekunden. Innerhalb dieser 10 Sekunden sollten Sie einen anderen Menschen angesprochen haben (z. B. wenn Sie auf einer Party oder im Supermarkt sind). Bleiben Sie unbedingt konsequent.

Beginnen Sie mit leichten Situationen, z. B. indem Sie im Supermarkt jemanden fragen, wo Sie ein bestimmtes Gewürz finden. Sie können die Länge der Sekundenregel selbst bestimmen bzw. immer mehr reduzieren, bis Sie auf 3 Sekunden angelangt sind. Auch wenn der Kontakt nicht zufriedenstellend verlief, Sie haben den Erfolg, innerhalb Ihrer Regel gehandelt zu haben.

Der Vorteil der Sekundenregel besteht darin, dass Sie nicht in lange Grübeleien verfallen, die eh nichts bringen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude beim Knüpfen von Kontakten!

Cassandra B.