Social Media: Marketing in sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke sind in aller Munde. Doch was meint der Begriff eigentlich? Wie wichtig sind sie für Privatleute geworden und wie kann man als Unternehmer davon profitieren? Erfahren Sie hier, wie Sie mit dem richtigen Auftritt in sozialen Netzwerken Ihre Kunden zufrieden machen.

Was sind soziale Netzwerke?

Unter sozialen Netzwerken versteht man verschiedene Menschen und Institutionen, die sich untereinander verbinden. Der Begriff lautet sozial, weil innerhalb der sozialen Netzwerke ein reger Austausch betrieben wird, indem gepostet, kommentiert und geteilt wird. Soziale Netzwerke sind in der realen und der virtuellen Welt vertreten.

Als das größte soziale Netzwerk der virtuellen Welt gilt Facebook mit über eine Milliarde Mitglieder weltweit. Wenn die Nutzer eines solchen sozialen Netzwerks alleine oder gemeinsam Inhalte gestalten, um diese mit einer Öffentlichkeit zu teilen, spricht man zudem von Social Media.

Bedeutung von Social Media für Unternehmen

Marketing in sozialen Netzwerken für Selbständige Die ARD-ZDF-Onlinestudie untersucht bereits seit Jahren die Wichtigkeit des Webs für private Personen. In der ARD-ZDF-Onlinestudie 2012 fanden sie unter anderem heraus, dass 43% aller User das soziale Netzwerk nutzen, um Interessen und Erlebnisse mit anderen Nutzern zu teilen. 91% posten dabei auf Privatseiten, wie auf Seiten von Freunden und Bekannten. 32% sehen allerdings auch Bedarf, sich in den vernetzten Gruppen mitzuteilen, indem sie dort posten und kommentieren.

Dies ist im Gegensatz zum Vorjahr ein Zuwachs von 9%. Weitere 10% schreiben auch Inhalte auf Seiten, die sie abonniert haben. Ein Rücklauf ist lediglich im Umgang mit der Chatfunktion zu erkennen. Die ARD-ZDF-Onlinestudie 2012 sieht dies als Hinweis der Nutzer, "von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, eigene Beiträge einer größeren Leserschaft zugänglich zu machen".

Als Unternehmer ist es daher wichtig zu wissen, dass Privatleute mehr und mehr das Interesse haben, sich einer Gruppe anzuschließen und dort auch aktiven Austausch zu betreiben. Eine amerikanische Studie von Cone aus dem Jahr 2008 zeigt zudem, dass es für immer mehr Unternehmen wichtig geworden ist, auf diesen Plattformen aktiv zu sein. 93% der Befragten wünschen sich demnach, dass das Unternehmen präsent ist.

43% wünschen sich dabei vor allem Hilfe und Unterstützung vonseiten des Unternehmens zu den angebotenen Diensten und Produkten. 41% sehen das Soziale Netzwerk als Chance, dem Unternehmen Feedback zu geben und 37% nutzen dies zudem als Möglichkeit mit der Marke in Kontakt zu treten.

Laut der Studie des Deutschen Instituts für Marketing nutzen im Jahr 2012 bereits 68,9% der Unternehmen Social Media, um in Kontakt mit den Kunden zu treten. Das ist ein Zuwachs von 2,6% gegenüber dem Vorjahr. Dabei nutzt vor allem die Pharma- und Automobilbranche Social Media für die Kommunikation, Industrie und Handwerk hingegen eher weniger (29,4%).

Social Media: Das richtige Auftreten

Wie sich zeigt, ist der Trend zu mehr Vertretung in den sozialen Netzwerken auch bei Unternehmen gefragt. Doch es stellt sich schnell die Frage: Wie präsentiert man sich als Unternehmen richtig im sozialen Netzwerk?

Zunächst sollte klar sein, dass für Selbstständige ein Auftritt im Web unerlässlich ist. Um mit den Kunden in Kontakt zu treten, eignet sich Social Media in besonderem Maße. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich in einem solchen Netzwerk nicht nur anmelden, sondern auch interagieren und die Seite regelmäßig pflegen. Stellen Sie mehrmals wöchentlich oder gar täglich neue Inhalte ein und informieren Sie die Kunden über Neuerungen in Ihrem Unternehmen.

Es ist wichtig, dass Sie eine Nähe zum Kunden schaffen und gleichzeitig auch Ihr Unternehmensziel im Blick behalten. Kommunizieren Sie mit Ihren Kunden deshalb unbedingt gleichbleibend, schaffen Sie sich ein Muster und weichen Sie von diesem nicht ab. Es ist wichtig, dass Sie auch in der Kommunikation einen Wiedererkennungswert schaffen. Wenn Sie eine Zielgruppe haben, die vorwiegend jünger ist und Sie als Unternehmen auch sonst den lockeren Umgangston einschlagen, können Sie im sozialen Netzwerk auch Duzen.

Allerdings sollten Sie keine Mischformen anwenden. Variieren Sie also nicht von Kunde zu Kunde und behalten Sie immer im Auge, dass dies schnell auffällt. Entscheiden Sie sich vorab für eine Variante. Fragen Sie sich: Möchte ich meine Kunden Siezen oder Duzen? Was möchte ich vermitteln und wie will ich mein Ziel erreichen?

Finden Sie das richtige Maß

keting Tipps Selbständige in sozialen NetzwerkenIhnen sollte unbedingt klar sein, dass das soziale Netzwerk nicht ausschließlich daran interessiert ist, beworben zu werden. Verstehen Sie das Netzwerk also nur in einem zweiten Schritt als direkte Werbung. Sie sollten vielmehr eine Mischung aus Werbung, Information und Unterhaltung schaffen.

Wenn Sie Ihre Zielgruppe kennen, können Sie das geeignete Maß am ehesten finden. Sie können versuchen, Ihre Kunden an Sie zu binden, indem Sie aktuelle Ereignisse aufgreifen – wenn es thematisch passt.

Je besser Sie Ihre Zielgruppe kennen, umso eher können Sie Ihre Inhalte darauf abstimmen. Mittels Umfragen und Beobachtungen können Sie herausfinden, welche Inhalte bei Ihrer Zielgruppe besonders gut ankommen. Gehen Sie stets darauf ein und bieten Sie eine abwechslungsreiche, aber dennoch klare Kommunikation an. Bedenken Sie, dass Ihre Zielgruppe im sozialen Netzwerk auch oft via mobiler Endgeräte im Netz unterwegs ist.

Sie können also davon ausgehen, dass Posts übersehen werden, wenn diese nicht spannend verpackt sind oder nicht schnell klar wird, welche Botschaft vermittelt werden soll. Erzeugen Sie also Spannung, damit man Ihre Inhalte liest, versprechen Sie aber keineswegs Falsches oder preisen Sie den Inhalt auch nicht zu langweilig an. Fragen Sie sich auch immer: Würde ich selber darauf eingehen? Würde ich klicken? Die Gegenprobe hilft oft bei der Überprüfung des richtigen Maßes.

Kundenbetreuung: Auf Fragen eingehen

Um in sozialen Netzwerken überhaupt gefunden zu werden, ist es von großer Bedeutung, dass Sie dafür auch werben. Teilen Sie bereits bestehenden Kunden mit, wo Sie zu finden sind und bauen Sie beispielsweise einen Link auf Ihrer Homepage ein, sodass Kunden leichter mit Ihnen in Kontakt treten können.

Wenn Sie gefunden werden, ist es wichtig, dass Sie sich dem Feedback Ihrer Leser immer stellen und versuchen, eine Kommunikation aufzubauen. Dabei gilt es auch, Fragen schnell zu beantworten und Probleme der Kunden bestmöglich zu lösen. Es wird nicht gerne gesehen, Inhalte zu posten, die dann nicht mehr kommentiert werden. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass Sie Ihre Inhalte moderieren. Versetzen Sie sich immer in den Kunden: Dieser hat Ihre Inhalte gelesen und sich Gedanken dazu gemacht und sich letztendlich dazu entschlossen, Ihnen eine Rückmeldung zu geben.

Für diese Mühe möchte er auch entlohnt werden. Möglicherweise wartet der Kunde auf eine Antwort und ist gespannt, was Sie dazu zu sagen haben. Wenn Sie antworten, zeigen Sie Interesse und schätzen ihn auch ein Stück weit wert. Dies schafft eine feste Bindung und der nächste Kommentar ist Ihnen sicherlich garantiert.

Die Zeit muss eingeplant werden

Die Wirkung des sozialen Netzwerkes darf nicht unterschätzt werden. Oftmals kommt es zu ungeahnten Wechselwirkungen. Manchmal gibt es Themen, die besonders interessieren, schockieren oder einfach Aufsehen erzeugen. Schnell werden Sie merken, dass Sie viel Zeit in die Pflege und die Moderation des Social-Media-Auftritts stecken müssen. Es bietet sich also entweder an, die Pflege des Auftritts von vornherein in professionelle Hände zu übergeben oder aber, Sie zweigen einen Teil Ihrer Arbeits- oder Freizeit ab, um sich mit der Beantwortung, Pflege und Moderation des Social-Media-Auftritts vertraut zu machen.

Damit dies nicht im Chaos endet, ist es wichtig, optimal zu planen. Kalkulieren Sie Ihre Arbeitszeit genau und sehen Sie den Auftritt als eigenständiges Projekt an, welches Sie betreuen müssen. Neben der manuellen Zeiterfassung können Sie auch spezielle Zeiterfassungsprogramme nutzen.

Darüber hinaus ist es auch möglich, sich beispielsweise eine Stunde am Tag zu reservieren und nur für die Pflege und Moderation zu nutzen. Gehen Sie jedoch davon aus, je größer und bekannter das Unternehmen ist, desto mehr Zeit müssen Sie aufgrund erhöhter Anfragen investieren.

Fazit: Startklar für Social Media?

Abschließend ist zu sagen, dass Sie in sozialen Netzwerken Ihre Zielgruppe mehr denn je kennen sollten, denn so können Sie die Inhalte optimal abstimmen. Schaffen Sie sich ein einheitliches Kommunikationsmuster und verpacken Sie die Inhalte spannend. Bedenken Sie stets, dass Ihre Leser möglicherweise wenig Zeit mitbringen und auch unterhalten werden wollen. Gehen Sie auf Anfragen und Probleme ein, moderieren Sie Ihre Beiträge aktiv und halten Sie Ihre Inhalte immer aktuell.

Machen Sie sich deutlich, dass Social Media Zeit kostet und planen Sie diese mit ein oder delegieren Sie diese Aufgabe. Wichtig ist, dass Sie im Social Web vertreten sind, da dies aufgrund der Studien bedeutend für die Mehrheit der Privatleute ist. Denken Sie daran, dass sich die hier investierte Zeit später auszahlt.

Weitere Quellen und Infos zum Thema:

Wenn Sie mehr über die Studien erfahren möchten, können Sie sich diese im Detail ansehen.

  • Die amerikanische Studie von Cone (2008) finden Sie unter: http://www.marketingcharts.com/interactive/americans-expect-companies-to-have-social-media-presence-6222/
  • Die Studie des Deutschen Instituts für Marketing (2012) finden Sie unter: http://www.marketinginstitut.biz/media/studie_dim_-_social_media_marketing_in_unternehmen_2012_121121.pdf

Jennifer Schneider