Checkliste: Eigene Erfolgskriterien der Produktivität erkennen und steigern

Es gibt viele formelhafte Definitionen von Produktivität, die vorwiegend im wirtschaftlichen Bereich Anwendung finden. Oft geht es dabei um Messkriterien, um festzustellen, ob zum Beispiel eine bestimmte Firma produktiv arbeitet. Auch der Aufwand/Nutzen spielt dabei häufig eine Rolle. In diesem Artikel soll jedoch das Augenmerk auf die persönliche Produktivität eines Menschen gelegt werden. Lesen Sie hier, was Produktivität bedeutet und wie Sie feststellen können, in welchen Bereichen Sie Ihre Produktivität steigern können.

Was wird hier unter Produktivität verstanden?

Erfolgskritierien der ProduktivitätProduktivität impliziert einige Verhaltensgewohnheiten, die für den persönlichen Erfolg eine erhebliche Rolle spielen. Was als persönlicher Erfolg gewertet wird, ist von Mensch zu Mensch völlig verschieden. Das Gleiche gilt im Prinzip für Produktivität. Wer zufrieden mit seinen Tätigkeiten und seiner Leistung ist, mit seinem Einsatz und seinem Erfolg, handelt produktiv.

Dazu gehören natürlich auch andere Menschen, ansonsten wäre die Wahrscheinlichkeit für Selbsttäuschungen sehr hoch. Es gehört zu unseren Erfahrungen, dass das Feedback oder die Reaktionen anderer Menschen für den eigenen persönlichen Erfolg im Kontext der Produktivität eine wichtige Rolle spielen.

Doch mit welchen Tätigkeiten und Einsatz dies bewerkstelligt wird, ist individuell verschieden. Wie oben beschrieben hängt das Schaffen von geistigen oder materiellen Werten mit Produktivität eng und untrennbar zusammen. Wer also weder einen materiellen noch geistigen Wert seiner Tätigkeiten nennen kann, handelt nicht produktiv.

Produktivität in Abgrenzung zum Sichern des eigenen Überlebens

Nun ist Geldverdienen für das Absichern der eigenen materiellen Grundlage lebenswichtig und schafft materielle Werte, nämlich Geld. Kann man hier schon von persönlicher Produktivität sprechen?

Das lässt sich so – verallgemeinernd – nicht entscheiden. Auch Tiere sichern ihr Überleben, können aber im Gegensatz zu Menschen nicht produktiv handeln. Ihr Handeln ist instinktgesteuert und nur sehr kurzfristig. Wenn Tiere hungern, wollen sie fressen. Menschen, die – menschlich gesehen – kurzfristig ihr Überleben sichern, handeln nicht notwendig schon produktiv, nur weil sie Geld verdienen. Geld lässt sich mit vielen Methoden „verdienen“. Es kommt vielmehr darauf an, wie sie handeln und wie sie ihre Ressource einsetzen, um ihren eigenen Lebensplan umzusetzen. Das impliziert persönliche Ziele – Lebensziele.

Aus diesem Grund ist es auch völlig unerheblich, wie viel Geld Sie verdienen, ob Sie als Bankmanager, Mutter/Vater, als Koch oder im Straßenbau tätig sind.

Wer mehr Werte zerstört als erschafft, kann nicht produktiv sein. Es geht immer primär um einen Wertezuwachs und nicht um die Zerstörung von Werten. Belassen wir es in dieser allgemeinen Form – auch wenn das zu Diskussionen führen kann.

Checkliste: Wie produktiv handeln Sie?

Im Folgenden erhalten Sie eine Art Checkliste, worin Fragen aufgeführt werden, die mit Ihrer persönlichen Produktivität zusammenhängen und ihr teils vorausgehen. Produktivität impliziert Ziele, eigene Lebensziele und nicht primär das Sichern des Überlebens, auch wenn das dazugehört.

Beantworten Sie sich folgende Fragen. Vielleicht gibt es Bereiche, die sich verbessern oder noch ergründen lassen, die Sie sich bewusst machen wollen, um mittel- oder längerfristig Ihre eigene Produktivität und damit Ihren persönlichen Erfolg zu steigern.

Einige Fragen sind ganz bewusst geschlossene Fragen, also mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten. Sie können sie jedoch auch offen interpretieren, also z.B. konkreter dazuschreiben, womit Sie zufrieden bzw. unzufrieden sind.

  • Im Großen und Ganzen übe ich meinen Beruf gerne aus. Ich sehe meinen Beruf eher als Berufung an und nicht als vorübergehenden Job. (Anmerkung: Auch ein Praktikum kann durchaus in Richtung Berufung gehen, genauso wie die kurzfristige und zeitlich begrenzte Ausübung einer Tätigkeit, die bestimmte Einblicke (Informationen) oder bestimmte Fähigkeiten vermitteln soll.)
  • Ich habe klare Ziele (Richtungsziele) und Vorgaben bei meinen beruflichen Tätigkeiten. Ich weiß genau, ob mein Arbeitstag gut verlief oder ob ich hinter den Vorgaben zurückgeblieben bin. Kurz: Ich weiß, wann ich produktiv bin und wann nicht.
  • Mein Aufgabenbereich ist klar umrissen. Ich weiß genau, was ich zu tun habe. Mir sind die Wirkungen meiner Aufgaben (oder Projekte) für mich selbst und meinen Arbeitgeber bewusst.
  • Meine Aufgaben und meine Tätigkeiten sind wichtig. Für wen sind sie wichtig? Worin besteht der Nutzen meiner Tätigkeiten? (Anmerkung: Schreiben Sie dazu, für wen Ihre Tätigkeiten wichtig sind und worin Sie den Nutzen Ihrer Tätigkeiten sehen – für sich selbst aber auch für andere Menschen.)
  • Es gibt kaum einen Tag, an dem ich nicht mit meinen Aufgaben zu tun habe. Für meinen Tätigkeitsbereich ist Kontinuität wichtig! Dabei ist es mir wichtiger meine Tagesziele zu erreichen, als die notwendigen Stunden abzuarbeiten.
  • Mir ist es wichtig, dass mir die Arbeit im Großen und Ganzen Spaß macht. Ich freue mich oft auf meine Arbeit. Dennoch ist mir auch mein Privatleben wichtig, und es trägt wesentlich dazu, mich insgesamt wohlzufühlen.
  • Beruf und Freizeit zu trennen, ist ein wesentlicher Schlüssel – eine Voraussetzung für gute Ergebnisse bzw. für eine gute Erholung. Wenn ich zu Hause bin, konzentriere ich mich auf das, was ich tue, ohne dass mir meine Arbeit dazwischen kommt. Wenn ich beruflich zu tun habe, konzentriere ich mich auf meine Aufgaben, ohne dass mein Privatleben dazwischen kommt.
  • Pausen sind wichtig, um wieder Kraft zu tanken, Fehler zu vermeiden, aber auch um auf neue Ideen zu kommen. Deshalb achte ich täglich darauf, genug Pausen einzuplanen. Auch längere Pausen – Urlaub – sind wichtig, um meinen Horizont zu erweitern.
  • Auch Routinearbeiten gehören mit zu meinem Tätigkeitsbereich. Ich habe sie so organisiert, dass sie zuverlässig und schnell erledigt werden. Ich kümmere mich um Arbeiten, die gemacht werden müssen, auch wenn sie nicht so wichtig sind, z. B. meine Ablage regelmäßig aufzuräumen.
  • Ich habe einen Tagesplan, weiß also immer, was ich an Aufgaben zu erledigen habe. Ich schaue auch regelmäßig nach, ob ich nichts vergessen habe.
  • Ich habe einen externen Speicher, um auch längerfristige Termine übersichtlich festzuhalten, z. B. Terminplaner, Kalenderfunktion im Computer mit Erinnerungsfunktion …
  • Ich konzentriere mich immer auf eine Sache und führe sie zu Ende. Mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, schafft nur Verwirrung, Ungenauigkeit und erhöht die Fehleranfälligkeit enorm.
  • Unangenehme Aufgaben erledige ich in der Regel recht bald. Ich schiebe sie normalerweise nicht unnötig auf.
  • Ich weiß, worin ich gut bin und lege Priorität auf das, was ich gut kann. Tätigkeiten, die ich nicht gut kann und die andere Menschen besser erledigen können, überlasse ich ihnen.
  • Aufgaben oder Ideen, die vielleicht in ferner Zukunft interessant werden könnten, sammele ich an einem von meinen aktuellen Aufgaben getrennten Ort.
  • Aus größeren Aufgaben oder Projekten, die noch sehr unübersichtlich sind, formuliere ich Zwischenschritte, die so beschrieben sind, dass klar wird, was getan werden soll.

Sie haben auch die Möglichkeit den Fragenkatalog an nahestehende Menschen weiterzugeben, die die Fragen für Sie beantworten. So erhalten Sie wichtiges Feedback von außen.

Viel Erfolg und ein produktives Leben!

Cassandra B.