Fichtennadeln: Hustensaft, Räucherung & Butter selber machen

Die Fichte war schon für unsere germanischen Vorfahren eine heilige Pflanze, die sie als Irminsul (Säule des Irmin) bezeichneten. Bei den Griechen war die Fichte dem Gott Poseidon geweiht und wurde für Schiffsmasten verwendet.

Aber die Fichte ist auch eine Heilpflanze, bei der man speziell die Fichtennadeln auf vielerlei Weise kreativ verwenden kann.

Fichtennadeln-Hustensaft

Die ätherischen Öle der Fichtennadel können als Hustensaft die Lunge desinfizieren und reinigen. Aber sie lassen sich auch als Räucherung oder leckere Kräuterbutter gut gebrauchen.

Wie Sie Fichtennadeln sammeln und verarbeiten, zeige ich Ihnen in diesem Artikel.

Was ist beim Sammeln von Fichtennadeln zu beachten?

Im Garten kann man seine Fichten nach Wunsch ernten – im Wald sollte vorher der Förster gefragt werden, damit man keinen Ärger bekommt.

Für die Kräuterbutter sind die jungen Triebe (im Frühjahr) am besten geeignet. Junge Triebe erkennt man an der hellgrünen Farbe, die sich vom dunklen Grün der alten Triebe gut abhebt. Für den Hustensaft und die Räucherung können aber auch ältere Fichtennadeln geerntet werden.

Um die Bäume nicht unnötig zu beschädigen, sammeln Sie sparsam und eher im unteren Teil des Baumes.

Hustensaft aus Fichtennadeln selber machen

Fichtennadeln Tee hustensaft selber machen1. Sammeln Sie etwa einen kleinen Topf voll Fichtennadeln (bzw. Fichtennadelzweige) und waschen sie gründlich.

2. Füllen Sie den Topf, worin sich die Fichtennadelzweige befinden, mit Wasser auf und lassen den Sud leicht aufkochen.

Tipp: Um den Geschmack des Hustensaftes abzurunden, können Sie zusätzlich Pfefferminzblätter, Salbei- oder Thymianzweige beigeben. Neben dem Geschmack geben diese Kräuter zusätzlich ihre Heilkräfte mit in den Hustensaft.

3. Lassen Sie den Fichtennadelsud etwa 10 Minuten leicht köcheln und seihen Sie dann die Flüssigkeit ab.

Die Flüssigkeit lässt sich dann als Hustensaft mit etwas Honig verwenden. Die ätherischen Öle der Fichtennadeln beugen Lungenerkrankungen vor und eignen sich dazu, die Lunge zu desinfizieren bzw. zu reinigen. Aber auch gegen Durchblutungsstörungen kann man die wertvollen Bestandteile der Fichtennadeln gut einsetzen. Trinken Sie bei Husten etwa 2 bis 5 Tassen pro Tag.

Kräuterbutter aus Fichtennadeln selber machen

Kräuterbutter aus Fichtenadeln selber machenAus den frischen Trieben der Fichte lässt sich auch eine leckere Kräuterbutter herstellen. Dazu lösen Sie die Fichtennadeln vom holzigen Stamm und geben davon 3 bis 4 Esslöffel voll in die Butter.

Zudem können Sie noch Lauchzwiebeln, Knoblauch, Salz und fein geschnittene Schalotten etc. beigeben, um den Geschmack abzurunden.

Kneten Sie die Butter mit den Kräutern mit der Hand durch, bis alle Kräuter gut verteilt sind. Damit sich der Geschmack richtig entfalten kann, sollte die Kräuterbutter mit Fichtennadeln einige Stunden durchziehen, bevor man sie serviert.

Räucherung mit Fichtennadeln

Räucherung mit FichtennadelnFichtennadeln wurden schon von unseren Vorfahren als Räucherung gebraucht. Heute weiß man, dass die Räucherung auch eine reinigende und desinfizierende Wirkung hat. Ihr Duft ist schwer wie die Erde und erinnert an grüne Wälder. Fichtennadeln enthalten als Wirkstoffe: Öle, Terpene und 15 % Gerbstoffe.

Zum Räuchern reicht ein kleiner Zweig der Fichtennadeln (möglichst trocken), den man vorsichtig über eine Kerze hält, bis sich Rauch entwickelt. Den Rauch kann man durch vorsichtiges Wedeln im Raum verteilen.

Stellen Sie sich eine Schüssel mit Wasser ins Zimmer, damit Sie zur Not (falls der Fichtennadelzweig richtig Feuer fangen sollte) die Räucherung leicht löschen können.

Damit bin ich mit meinen Tipps mit Fichtennadeln am Ende und hoffe Sie angeregt zu haben, selbst mit dieser wertvollen Heilpflanze zu experimentieren.

Viel Erfolg beim Experimentieren mit Fichtennadeln!

Andrea Munich