Erfolgreiche Geldanlage als Contrarian

An dieser Stelle möchte ich Ihnen eine unkonventionelle, aber nichtsdesdotrotz durchaus funktionale Anlagestrategie vorstellen: die des contrarian investing.

Ein Contrarian (zu deutsch etwa „Das-Gegenteil-Macher“) ist jemand, der, wohl wissend, dass die Mehrheit sich meistens irrt, an der Börse (fast) immer das Gegenteil von eben dieser tut. Sprich: Setzt die Mehrheit auf steigende Kurse, spekuliert der Contrarian auf nachgebende Notierungen, und umgekehrt.

Am leichtesten lässt sich diese Strategie wohl auf die Einschätzungen und Analysen sog. Börsengurus anwenden – viele von ihnen haben nämlich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es viel (ein-)gebracht hätte, das genaue Gegenteil ihrer Empfehlungen umzusetzen.

Auch die Covers bekannter und weitverbreiteter Börsenmagazine (Faustregel: je höher die Auflage, desto größer die Anzahl der (krassen) Fehlprognosen) eignen sich ausgezeichnet für die Umsetzung dieses Ansatzes.

Wertvolle Informationen dazu bekommen Sie unter anderem auf folgenden Web Sites: www.der-aktionaer.de (achten sie bes. auf die Titelgeschichten des Magazins Der Aktionär!), www.stock-world.de und www.maydorn.de.

Auch das Anlegermagazin „EURO am Sonntag“ halte ich für einen soliden Kontraindikator. Ich erinnere mich beispielsweise an die Titelgeschichte „Keine Panik!“, nachdem die ersten Crash-artigen Eruptionen die Nasdaq und den Frankfurter Neuen Markt erschüttert hatten und dadurch eine jahrelange Talfahrt eingeläutet worden war …). Noch sind diese Kapazunder alle bullish (ein Ausdruck, der für die Erwartung steigender Kurse steht), was Sie durchaus als Verkaufssignal werten können.

Besonders Aussagen wie „Die Kurse können nicht mehr fallen“, „Jetzt kann es nur noch aufwärts gehen“ oder „Jetzt ist der beste Einstiegszeitpunkt“ werden von Profis konsequent als klare Verkaufssignale bewertet. Andererseits: Beginnen diese Publikationen, pessimistische Kommentare abzugeben („Das Ende der Kapitalmärkte?“, „Keiner will mehr Aktien“ o.ä.) und zum Verkauf zu raten, kann es sich als durchaus sinnvoll erweisen, erste Longpositionen (=Käufe) vorzunehmen.

Seit Jahren großer Beliebtheit erfreut sich unter Profis auch der sog. BILD-Zeitungs-Kontraindikator – sprich: Jubiliert das Massenblatt über stetig neue Höhen erklimmende Kurse, ist es Zeit zu verkaufen, jammert BILD hingegen über Kapitalvernichtung und Börsencrash, sollten Sie einsteigen – eine Vorgangsweise, die in den letzten Jahren durchaus Erfolg gebracht hätte!

G.H.