Bankbetrug: Kontodaten / Kontonummer per E-Mail abzocken

Am Anfang wirkt die E-Mail-Anfrage der (angeblichen) Bank ganz seriös. Die E-Mail scheint beispielsweise von der Postbank zu kommen, die Kunden dazu auffordert, ihre Kontodaten zu überprüfen.

Bankbetrug Kontodaten Kontonummer per E-MailMan wird dazu aufgefordert auf einen Link der "Bank" zu klicken und dort sensible Daten – d. h. Kontodaten wie beispielsweise Kontonummer, PIN o. ä. – einzugeben, um das Konto wieder freizuschalten – oder ähnlichen Unsinn.

Leider fallen immer noch Menschen auf diese Art des Bankbetrugs herein und geben ihre Kontodaten, Kontonummer, Login oder PIN etc. an Betrüger weiter. Damit Sie nicht auf solche Abzocker hereinfallen, geben wir hier ein paar Tipps, wie Sie die Abzocke und Herausgabe Ihrer Kontodaten vermeiden können.

Woran erkennt man eine Abzocke der Kontodaten / Kontonummer per E-Mail?

1. Seriöse Banken klären Probleme nicht per E-Mail

Seriöse Banken würden Probleme mit Ihrem Bankkonto niemals nur per E-Mail klären, sondern Sie persönlich ansprechen oder anschreiben. E-Mails wären bei einem ernsthaften Problem viel zu unsicher. Insofern ist das sicherste Verfahren immer persönlich bei der Bank zu erscheinen und vor Ort das Problem mit dem Bankberater zu klären.

2. E-Mail Abzocke der Kontodaten enthält Rechtschreibfehler

Ein weiteres Indiz ist, dass viele der – meist ausländischen – Abzocker der deutschen Sprache nicht mächtig sind, d. h., die E-Mail enthält viele Rechtschreibfehler. Hier sagt schon der gesunde Menschenverstand, dass sich eine seriöse Bank nicht so ein Gestammel leisten würde. Aber auch die Abzocker lernen dazu – mittlerweile gibt es "Updates", die in gutem Deutsch verfasst sind – es handelt sich also um kein eindeutiges Indiz.

3. Keine persönliche Anrede

Die E-Mail ist ohne persönliche Anrede verfasst – hier steht meist nur „Sehr geehrter Kunde“ – oder „Sehr geehrtes Mitglied“. Der Grund dafür ist einfach: Der Betrüger hat bislang noch keine persönlichen Daten von Ihnen und kann Sie daher gar nicht persönlich ansprechen. Im Gegensatz dazu würde eine seriöse Bank Sie immer mit Ihrem Namen anschreiben.

4. Druck machen durch Dringlichkeiten

Oft wird eine außerordentliche Dringlichkeit vorgegaukelt – so als hätte die Bank nicht ausreichend Zeit, ihre Kunden auf eine Änderung hinzuweisen bzw. sie über Neuerungen aufzuklären. Hier sind die Betrüger besonders kreativ, denn sie wollen Druck erzeugen, sodass der "Kunde" möglichst schnell und ohne nachzudenken reagiert. Eine seriöse Bank würde nie eine sofortige Aktion verlangen, sondern Ihnen höchstens eine Frist setzen, innerhalb derer Ungereimtheiten zu klären sind.

5. Fehlerhafte / Falsche Links zur Bank / Bankkonto

Oft enthält die E-Mail einen Link zu einer nachgestellten Bankseite oder es wird verlangt, bestimmte Daten gleich postwendend per E-Mail zurückzusenden.

Sie können falsche Links erkennen, wenn Sie mit dem Mauszeiger über den Link fahren und die URL lesen. Beispiele hierfür sind: http://www.postbankl.de (falsch geschrieben) oder http://218.234.322.23/security – also ein Link, der mit der Bank gar nichts zu tun hat.

Eine unbekannte oder falsche URL ist ein sicherer Hinweis darauf, dass Sie sich auf einer Nepperseite befinden. Da es mittlerweile sehr gut gemachte Klone von den Originalseiten gibt, kann man sie vom Satz oder Layout – im Vergleich zum Original – nur sehr schwer unterscheiden.

Was sollten Sie gegen die Abzocke Ihrer Kontodaten / Kontonummer etc. tun?

1. Handeln Sie ruhig und überlegt …

Geben Sie niemals Ihre Kontodaten, Passwort, PIN oder TAN-Nummer per E-Mail weiter oder auf irgendeiner dort verlinkten Webseite an. Eine seriöse Bank hat diese Daten bereits und diese sind sicher verwahrt! Keine Bank könnte es sich leisten, solche Daten zu verlieren. Von daher besteht auch keine Notwendigkeit einer Aktualisierung!

Falls Sie wirklich unsicher sind, ob diese Abfrage von Ihrer Bank kommt, nehmen Sie sich die Zeit, um am Schalter vor Ort nachzufragen, ob von Ihnen tatsächlich Daten benötigt werden.

Falls Sie nur per Online-Banking unterwegs sind, besuchen Sie die Webseite Ihrer Bank über ein korrektes Lesezeichen oder per Google-Suche. Jede Bank hat einen Telefon-Service, wo man auch kurzfristig anrufen kann, um sich zu informieren.

2. Installieren Sie einen Spam- oder Phishing-Schutz auf Ihrem PC

Mittlerweile haben viele Antiviren-Programme auch zusätzliche Schutzfunktionen für das Internet oder E-Mails bzw. haben Datenbanken, die gefälschte Anfragen oder Webseiten sofort erkennen können und Sie vor dem Besuch von "Betrügerseiten" warnen.

Helfen Sie Anfängern solche Abzocke zu vermeiden

Falls Sie schon zu den erfahrenen Internet-Usern gehören, können Sie selbst auch aktiv helfen, einen Anfänger vor solchem Ärger zu bewahren. Senden Sie ihm beispielsweise einen Link zu diesem Artikel, damit er sich selbst informieren kann. Denn eigenes Wissen ist immer noch der beste Schutz gegen diese Art der Abzocke.

Viel Erfolg beim Selbstschutz! Und versenden Sie niemals Ihre Kontodaten an derartige Betrüger!

Aris Rommel