ALAC & FLAC-Format: Die Erstellung verlustfreier CD-Rips

In Zeiten von Musik-Software wie iTunes und tragbaren Musik-Playern wie iPod und Co. legen nur noch wenige Menschen viel Wert auf qualitativ hochwertige Musik. Es ist auch nicht verwunderlich, schließlich spielen viele Verbraucher ihre Lieblingsmusik über einen tragbaren Player oder ein Smartphone ab.

CD-Rips Formate verlustfrei guter SoundDie Qualität der Musik spielt angesichts mittelmäßiger Kopfhörer und Hardware ohnehin keine Rolle. In den eigenen vier Wänden dagegen sieht die Lage anders aus.

Hier stehen teure Stereo-Systeme, die schlechte Musik-Dateien nicht mögen. Wem das Einlegen von CDs zu umständlich ist, der digitalisiert seine Sammlung. Was beim CD-Ripping beachtet werden muss und welche Software geeignet ist, verrät dieser Ratgeber.

Warum MP3 nicht für das CD-Ripping geeignet ist

Bevor wir uns mit dem CD-Ripping an sich befassen, muss zunächst geklärt werden, warum das Format MP3, beziehungsweise jedes andere Lossy-Format, für die Digitalisierung von CDs ungeeignet ist. Das MP3-Format ist ein sogenanntes Lossy-Format. Das heißt: Von den originalen Daten der Audio-CD werden Teile, die das menschliche Ohr nicht hören kann, weggeschnitten.

Dadurch reduziert der MP3 Codec die ursprüngliche Größe der Audiodatei auf etwa ein Zehntel. Für portable Musik-Player und Smartphones ist diese Reduzierung praktisch, da sie ohnehin Platzprobleme besitzen. Für die Nutzung zu Hause dagegen ist eine solch drastische Reduzierung nicht nötig. Das größte Problem: Mit der Konvertierung in ein Lossy-Format kann man die Musik-Datei nicht mehr in ihre ursprüngliche Form wiederherstellen.

Aus diesem Grund nutzen wir in diesem Ratgeber sogenannte Lossless-Formate. Diese arbeiten ähnlich wie WinZip: Spezielle Software „packt“ die originale Musik-Datei in ein kleineres Format, ohne Daten wegzuschneiden. Die beliebtesten Formate sind FLAC und ALAC.

Software zum CD-Ripping

Welche Software man nutzt, hängt in erster Linie davon ab, welches Betriebssystem auf dem eigenen System installiert ist. Empfehlenswert sind folgende Programme:

Für Windows:

  • Exact Audio Copy
  • dBpoweramp

Für Mac OS X:

  • X Lossless Decoder (XLD)
  • Max

Linux:

  • A Better CD Encoder (ABCDE)
  • rubyripper

Die qualitativ hochwertige Sicherung eines Musikarchivs beginnt beim Auslesen der Daten von der CD. Zwar ist dieser Vorgang digital, „herkömmliche“ Software prüft allerdings nicht, ob die Daten fehlerfrei übertragen werden. Audio-CDs besitzen keine zuverlässige Fehlerkorrekturebene, wie es beispielsweise bei Daten-CDs der Fall ist. Die oben genannten Programme besitzen alle ein Fehlerkorrekturprogramm, das diese Aufgabe übernimmt.

Achtung: Programme wie iTunes bieten keine Fehlerkorrektur. Anwender merken somit nicht, ob eine CD fehlerhaft importiert wurde.

Installation von EAC

In diesem Text beschäftigen wir uns mit der Software Exact Audio Copy. Das hat zwei Gründe: Ein Großteil der Anwender besitzt einen Windows-Rechner und die Software ist kostenlos.

Nach der Installation der Software muss der Anwender das Programm starten und den Konfigurationsassistenten mit einem Klick auf „Abbrechen“ schließen. Über den Menü-Eintrag „EAC>EAC Options…“ gelangt man in die Optionen. In der Registrierkarte „Directories“ den gewünschten Pfad eingeben, wo die Software die gerippten Dateien speichern soll. Für neue CD-Rips sollte der Anwender einen speziellen Ordner anlegen.

Anschließend in „EAC>Drive Options…“ das Laufwerk konfigurieren. Hier in der Drop-Down-Liste das passende Laufwerk, das zum Auslesen der Audio-CDs genutzt wird, auswählen.

CDs auslesen

CD Rips verlustfreie gut klingende FormateZur Konfigurierung des Laufwerks nun eine saubere Audio-CD ins Laufwerk legen und im Register „Extraction method“ auf „Detect Read Features“ klicken. Die Software testet die Fähigkeiten des Laufwerks, was durchaus einige Minuten dauern kann. Anschließend zeigt EAC das Resultat an. Das Ergebnis ist von Laufwerk zu Laufwerk verschieden. Mit einem Klick auf „Apply“ die Einstellungen übernehmen.

Tipp: Unterstützt das Laufwerk das C2-Feature, sollte diese hardwareseitige Fehlerkorrektur nicht aktiviert werden. Viele Implementierung des Features sind fehlerhaft und würden die Auslesequalität des Laufwerks beeinträchtigen.

Den Encoder einrichten

In „Compression Options…“ können Anwender festlegen, in welches Format EAC die CDs konvertieren soll. Voreingestellt ist das verlustfreie Format FLAC. Dieses Format komprimiert die Audio-Daten um 50 bis 60 Prozent. Für einen Großteil der Musikliebhaber ist FLAC die beste Wahl.

Apple-Fans dagegen werden voraussichtlich ALAC bevorzugen. Dieses Format ist ebenfalls verlustfrei und mit iTunes sowie allen Apple-Geräten kompatibel. Grundsätzlich gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen FLAC und ALAC, für welches Format sich Anwender entscheiden, hängt von der Art der Nutzung ab.

Flac Standardeinstellungen

Für die Konvertierung ist das FLAC-Format müssen Anwender den Codec auf der SourceForge-Seite herunterladen und in ein gewünschtes Verzeichnis entpacken. Empfehlenswert ist das Verzeichnis „C:ProgrammeAudio CompressionEncoder“.

Folgende Einstellungen setzen:

  • Häkchen bei „Use external program for compression“
  • Parameter passing scheme: „User Defined Encoder“
  • Use file extension: „.flac“
  • Additional command line options“: „-T “artist=%artist%” -T “title=%title%” -T “album=%albumtitle%” -T “date=%year%” -T “tracknumber=%tracknr%” -T “genre=%genre%” –5 %source%“
  • „Use CRC check“ und „Add ID3 tag“ aktivieren

CD-Informationen abrufen

Nachdem die CD eingelegt wurde, gibt es zwei Möglichkeiten, die CD-Informationen zu erhalten: entweder das manuelle Eintragen oder der Download aus dem Internet. Das Herunterladen der Informationen funktioniert bei älteren und beliebten CDs immer sehr gut. Bei unbekannten oder brandneuen CDs können die Informationen fehlen. In diesem Fall muss der Anwender die Einträge selbst ausfüllen:

  1. Die Felder rechts oben ausfüllen.
  2. Den ersten Track markieren, F2 drücken und den Titel, das Album, den Interpret und so weiter eingeben.
  3. Mit Enter bestätigen und den Vorgang für alle Tracks wiederholen.

Den Auslesevorgang starten

Mit „STRG+A“ alle Titel markieren und über „Action>Test & Copy Selected Tracks>Compressed“ den Auslesevorgang der CD starten. Das Statusfenster zeigt Informationen zum Prozess an. Treten keine Read oder Sync Errors sowie Timing Probleme auf, ist alles in Ordnung und der Rip war erfolgreich.

Im anschließenden Statusfenster zeigt EAC eventuelle Fehler an. Am Ende des Fensters sollte „No errors occured“ stehen. Sind Fehlertracks vorhanden, sollte man diese erneut auslesen.

Übrigens: Die Einstellungen „High quality“ und „Bit rate“ haben keinen Einfluss auf den verwendeten Encoder.

Kevin Hillman