Seife: Was beim Kauf von Naturseifen zu beachten ist

Auf dem Markt der Pflegeartikel gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Seifen. Aufgrund der steigenden Nachfrage werden immer öfter Naturseifen oder „handgemachte Seifen“ angeboten. Lesen Sie in diesem Tipp, worin sich Naturseifen von herkömmlichen Seifen unterscheiden, welche Vor- und Nachteile Naturseifen haben und welche Inhaltsstoffe für die schonende Reinigung verantwortlich sind.

Was sind aus chemischer Sicht Seifen?

Naturseife kaufenSeifen sind das Natrium- oder Kalium-Salz von Fettsäuren. Die Hauptbestandteile sind Fettsäuren, die aus pflanzlichen und tierischen Fetten und Ölen gewonnen werden. Die Seife ist das Ergebnis der Zerlegung dieser Fette. Um die Fette zu zerlegen, kocht man sie mit Natron- oder Kalilauge.

Diesen Prozess nennt man Verseifung oder Seifensiedung. Durch die Zerlegung der Fette entstehen Glycerin und die Alkalisalze der Fettsäuren (die eigentliche Seife). Bei herkömmlichen Seifen, wird Kochsalz hinzugegeben. Das hat den Zweck Verunreinigungen der Seife herauszulösen. Nach einem wiederholten Aussalzen erhält man die Kernseife.

Es können die unterschiedlichsten Sorten hergestellt werden. Der Seife können beispielsweise Kräuter, ätherische Öle (die sich auch auf die Farbe der Seife auswirken), Duftöle, natürliche Inhaltsstoffe (wie Honig, Kaffee, Aloe Vera Gel, Bienenwachs, Heilerde, Früchte) hinzugegeben werden.

Vorteile selbst gemachter Naturseifen

  • Naturseifen gelten als besonders hautfreundlich. Sie enthalten natürliches Glycerin, welches bei der Verseifung entsteht. Naturseifen enthalten oft Fettbegleitstoffe (das sog. Unverseifbare), v.a. wenn sie mit Ölen hergestellt wurden, die viel Unverseifbares enthalten (z.B. Olivenöl oder Sheabutter). Die Überfettung der Seifen wirken sich auf die Hautreinigung besonders schonend aus. Der Grad der Überfettung von Seifen ist unterschiedlich. Er hängt von der späteren Zugabe von Ölen ab.
  • Handgesiedete Seife kann gut auf den eigenen Hauttyp abgestimmt werden, denn Sie wissen genau, welche Inhaltsstoffe enthalten sind. Sie ist frei von chemischen Duftstoffen, synthetischen Chemikalien, Talg oder Konservierungsstoffen, die zu Hautproblemen führen können. Wählen Sie natürliche Inhaltsstoffe hoher Qualität. So kann man eine Seife beispielsweise zur Behandlung von trockener Haut, Pickel oder Akne aussuchen.
  • Handgemachte Seifen sind ein Unikat. Es sind kleine Kunstwerke für Nase und Augen. Es ist ein besonderes Erlebnis, sich mit selbstgemachter Seife zu waschen. Sie können die ungewöhnlichsten Sorten gestalten, die man nicht im Supermarkt findet. So eignen sich selbst hergestellte Seifen auch hervorragend als Geschenk für sich und andere.
  • Sie duften intensiver und natürlicher, als herkömmliche Seifen. Sie werden nach einem Bad keinen „chemischen Raumduft“ mehr benötigen. Sie fühlen sich auf der Haut schön glatt und feucht an. Das liegt am hohen Anteil des feuchtigkeitsspendenden Glycerins, welches bei herkömmlichen Seifen oft herausgefiltert wird, um dann später separat als „Feuchtigkeitsspender“ verkauft zu werden.
  • Vorteil für Vegetarier: Es gibt Naturseifen, die nur aus pflanzlichen Fetten hergestellt wurden. Kein Vegetarier ist also „gezwungen“, die Verwendung von tierischen Fetten in Kauf zu nehmen.

Nachteile von handgemachten Naturseifen

  • Hier sind die sogenannten Kalkseifen zu nennen. Sie entstehen, wenn bei der Gewinnung hartes Wasser verwendet wurde. Um das zu verhindern, werden bei herkömmlichen Seifen „Entkalker“ verwendet. Wer das Problem kennt, kann es natürlich auch bei selbstgemachter Seife leicht vermeiden.
  • Überfettete Naturseifen sind unterschiedlich lange haltbar. Eine Seife mit Sonnenblumenöl ranzt beispielsweise schon nach wenigen Wochen. Seifen mit Olivenöl können hingegen mehrere Jahre lang halten. Überlegen Sie sich also vorab, wielange die Seife im Gebrauch sein soll.
  • Handgemachte Seife ist oft weicher als herkömmliche Seife. Daher braucht sie einen Ort, wo sie gut abtrocken kann, damit kein Seifenmatsch entsteht.
  • Naturseife hat einen basischen pH-Wert von 8-9. Es gibt Menschen, die das auf der Haut nicht mögen. Seife, auch herkömmliche Seife wirkt allgemein störend auf den Säureschutzmantel der Haut ein, der sich normalerweise aber nach kurzer Zeit regeneriert.

Damit komme ich zum Ende dieses Tipps. Doch Vorsicht: Der Begriff „Naturseife“ ist nicht geschützt, d. h. „Naturseife“ muss nicht notwendigerweise „Natur“ enthalten. Doch mit den obigen Informationen zu ihren Bestandteilen, können Sie den Unterschied zu industriell gefertigten Seifen schnell heraus finden. Seriöse Anbieter werden mit den natürlichen Inhaltsstoffen werben, um den Unterschied zu herkömmlichen Produkten hervorzuheben.

Viel Spaß mit Ihrer Naturseife!

Cassandra B.