Partnersuche Online: 11 Todsünden beim Flirten im Internet

Seitdem das Internet immer bekannter und beliebter wird, haben viele Geschäftemacher ihre Partner-Agenturen auch ins Internet gestellt. Singles gibt es schließlich überall und das Bedürfnis, einen Lebenspartner zu finden oder einen lockeren One-Night-Stand zu erleben, ist so alt wie die Menschheit. Das Internet bietet diesen Menschen alternative Möglichkeiten, andere Singles per E-Mail, Forum oder Chat kennenzulernen.

An sich ist das eine echte Bereicherung für alle kontaktfreudigen Alleinstehenden, aus dem tristen Alltag auszubrechen und auf diesem Weg zu einer befriedigenden Partnerschaft zu kommen. Aber leider zieht das Licht auch Motten an. Findige Geschäftemacher wittern hier das leicht verdiente Geld, Spammer überfluten Ihr E-Mail-Postfach und Professionelle suchen den leichten Kundenfang.

tipps zum Flirten und Daten im Internet todsündenWenn Sie jetzt denken, dass ich Ihnen die Online-Partnersuche madig machen will, liegen Sie falsch. Doch jeder, der sich in einer für ihn noch unbekannten Szene bewegen will, muss sich mit deren Gepflogenheiten vertraut machen und wissen, wie man die Spreu vom Weizen trennt.

Dieser Artikel ist vor allem für Newbies (Anfänger) geschrieben worden, damit sie sich einige Fehler sparen können, welche selbst erfahrenen Internet-Usern immer wieder unterlaufen. Schließlich wollen Sie Erfolg haben. Wenn Sie wissen, wie Sie vorgehen können, lässt sich viel Ärger ersparen.

Im Folgenden führe ich die typischen Fehler auf, die immer wieder gemacht werden und in den meisten Fällen zu Frust und Misserfolg führen. Wenn Sie folgende 11 Todsünden vermeiden, haben Sie wesentlich bessere Chancen einen Partner Ihrer Wahl zu finden und zu halten. Neben den schwarzen Schafen gibt es nämlich tatsächlich auch jede Menge kontaktfreudige Singles, die es ernst meinen. Man muss nur wissen, wie man sie findet und wie man mit den ernsthaften Kontakten erfolgreich umgeht!

Die 11 Todsünden bei der Online-Partnersuche

1. Falsche Selbstdarstellung

Das Internet scheint viele Leute zu reizen, sich eine zweite Identität anzuschaffen. Es mag sicher witzig sein, wenn man im Netz für den genialen Krösus gehalten wird oder sich als angehende Filmdiva ausgeben kann. Solange man mit den Leuten nur per Chat, Forum oder E-Mail kommuniziert, ist das alles auch kein Problem – schließlich macht das jeder User auf die ein oder andere Weise.

Sie sollten aber nicht vergessen, dass Sie bei einer erfolgreichen Partnersuche irgendwann den Schritt machen werden, Ihr Gegenüber auch leibhaftig kennenzulernen. Bedenken Sie den Schritt von der virtuellen in die reale Welt gleich von Anfang an. Bleiben Sie ehrlich!

Typische kleine Lügen sind hier:

  • das falsche Alter angeben,
  • die finanzielle Lage beschönigen,
  • Interessen angeben, die man gar nicht hat.

Mein Tipp:
Lassen Sie diesen Unsinn! Die meisten Menschen merken recht schnell, mit wem sie es zu tun haben. Sie sind im Internet viel transparenter als Sie glauben. Zum anderen platzt die Blase spätestens dann, wenn Sie jemanden gefunden haben, mit dem Sie sich tatsächlich treffen wollen.

Ist es bekannt, dass Sie Daten beschönigen oder fälschen, haben Sie einen schlechten Ruf und Ihre Chancen unnötig verschlechtert, bevor das Wichtigste überhaupt begonnen hat.

2. Geschönte Selbstporträts

Die zweite Todsünde besteht darin, die eigenen Porträts:

  • mit Bildbearbeitungsprogrammen zu verschönern,
  • alte Bilder (von anno dazumal) zu zeigen,
  • oder gar ein Bild einer ganz anderen Person als Selbstdarstellung auszugeben.

Flirten Internet Tipps Selbstdarstellung authentischMein Tipp: Lassen Sie es sein! Polieren Sie Ihr Porträt nicht auf! Wer keine Hautunreinheiten oder Fältchen mag, mag Sie eben nicht – basta! Wer Sie nur als makellose Diva akzeptiert, wird Sie spätestens beim ersten Treffen sowieso abblitzen lassen.

Sie sind so, wie Sie sind und das ist gut so! Wenn Sie jemanden finden wollen, der sich für Sie und Ihre Interessen interessiert, der muss auch in Kauf nehmen, dass Sie den einen oder anderen Makel haben.

Ihre Bilder sollten nicht älter als ein Jahr sein, damit Sie auch das abbilden, was Ihr künftiger Partner in Reallife zu sehen bekommt. Ersparen Sie sich den Frust und Spott, wenn herauskommt, dass die Diva in Wirklichkeit ganz normal ist.

Ein wirklich ernsthafter Partner will Sie so, wie Sie sind und kein Supermodell aus dem Mode-Katalog!

3. Persönliche Daten schützen

Gehen Sie mit persönlichen Daten sorgsam um! Vor allem mit Ihrer:

  • Adresse (Wohnanschrift)
  • Telefon- und Handynummer
  • Faxnummer

Diese Daten sind für Geschäftemacher, Professionelle und Spammer ein gefundenes Fressen. Bei Erstkontakten rate ich Ihnen, sich erst einmal auf „neutralem Boden“ zu treffen, bis Sie sicher sind, dass Sie diesen Kontakt auch weiter pflegen wollen. Sonst kann es Ihnen passieren, dass ein aufdringlicher Verehrer(in) Sie unversehens zu Hause besucht oder Ihnen mit Telefonaten, SMS etc. den Tag verdirbt. Geben Sie nur jenen Leuten Ihre Privatadresse und Telefon-/Handynummer, die Sie kennen und denen Sie vertrauen, sonst kann es ein böses Erwachen geben.

Bei Erstkontakten empfiehlt es sich, eine Kneipe in der Nähe Ihrer Wohnung als Anlaufpunkt zu wählen. Falls Ihnen dann der Herr oder die Dame wirklich gefällt, können Sie immer noch mit ihm/ ihr nach Hause gehen.

Es gibt sogar einige Optimisten, die intime Fotos aus dem Urlaub (oder von ehemaligen Treffen) ins Netz stellen. Bedenken Sie – das Internet ist öffentlich! Wenn intime Fotos in der Arbeit oder anderen unangenehmen Stellen auftauchen, ist es schwer, wenn nicht gar unmöglich den Schaden wieder rückgängig zu machen. Es gibt sogar einige Webseiten, die sich darauf spezialisiert haben, derartige Fotos zu finden und auf der eigenen Seite zu veröffentlichen.

4. Wahllos Angebote durchsuchen

flirten Internet dateSobald Sie sich bei einem Partnerdienst eingetragen haben, werden Sie schnell bemerken, wie rasant sich Ihr E-Mail-Postfach füllt. Leider kann es ein Partnerdienst kaum vermeiden, dass Ihre Daten auch an Spammer, Dialer, Abzocker oder Professionelle gelangen. Diese sitzen meist, als harmlose User getarnt, im selben Partnerdienst und spähen nach neuen Kunden.

Eine Grundregel ist hierbei: Lassen Sie die Finger von allen E-Mails, die Sie nicht kennen. Falls Sie unsicher sind, prüfen Sie, ob in der E-Mail irgendwelche persönlichen Bezüge zu Ihnen in der Anschrift oder im Anschreiben vorhanden sind.

Spammer und Dialer verwenden nur nichtssagende Standard-Titel ala „Ein Gruß von Eva“. Da diese E-Mails zu Tausenden verschickt werden, können sie nur allgemeine Texte enthalten – und genau daran kann man sie erkennen.

Erst wenn eine Mail eine persönliche Anrede enthält und auf Ihre Angaben (z. B. Ihrem Persönlichkeitsprofil beim Partnerdienst) Bezug nimmt, können Sie davon ausgehen, dass hier kein Robot, sondern ein lebendiger Mensch Kontakt sucht.

5. Haupt-E-Mail-Adresse angeben

Falls Sie irgendwann bemerken sollten, dass Ihr Postfach vor Spammern, Dialern oder Angeboten aus der professionellen Szene überquillt, hilft nur noch eins – löschen Sie diesen E-Mail-Account!

Jeder experimentierfreudige Newbie macht anfangs Fehler. Unter Fehlern verstehe ich z. B. die eigene E-Mail-Adresse überall im Internet anzugeben oder auf Spammer oder Ähnliches zu antworten. Außerdem kann Ihnen niemand garantieren, wie pfleglich Ihr Partnerprogramm mit Ihren Daten umgeht.

Mein Tipp:
Besorgen Sie sich eine kostenlose E-Mail-Adresse, BEVOR Sie sich bei einem Partnerprogramm anmelden. Lassen Sie über diese Adresse nur die Kontaktanzeigen laufen, sonst nichts! Falls Sie später einmal in die missliche Lage geraten, dass Ihr Postfach zu einem Werbemüllkorb verkommen ist, brauchen Sie nur den Löschbutton zu drücken, um alles wieder sauber zu bekommen. Eine weitere E-Mail-Adresse ist schnell angelegt und das Spiel kann wieder von vorne beginnen.

6. Zu viel Flirts auf einmal beginnen

flirten Internet dateining todsünden tipp Einige euphorische Singles legen gleich nach dem erfolgreichen Einloggen auf eine Partnerseite los und bewerben sich bei einer Vielzahl an Partnern. Das peinliche Erwachen kommt meist dann, wenn man bei der Masse an Antworten die einzelnen Kontakte kaum mehr voneinander unterscheiden kann.

Außerdem kann es passieren, dass man bei der Vielzahl an Kontakten den Überblick verliert und Spammails nicht mehr erkennt.

Mein Tipp: Setzen Sie bei Ihrer Partnersuche nicht auf Masse, sondern auf Qualität! Sie stehen nicht unter Zeitdruck! Wählen Sie sich die Angebote nacheinander aus und behalten Sie Ihre Kontakte im Überblick.

Es gibt nichts Peinlicheres als Namen oder Daten von Kontaktpersonen im Schriftverkehr zu verwechseln. Je persönlicher Sie auf Ihr Gegenüber eingehen, desto eher erzeugen Sie den Eindruck, dass Sie Ihren Kontaktpartner als Mensch ernst nehmen. Die Leute merken sehr schnell, wenn Sie mit belanglosen oder allgemeinen Sprüchen abgefertigt werden.

Schließlich gehen die meisten Menschen zu einem Partnerdienst, um wieder mehr persönlichen Kontakt zu finden und als Mensch von anderen anerkannt/ geliebt zu werden.

7. Seitensprung mit Nebenwirkungen

In unserer modernen Gesellschaft kommen Seitensprünge immer mehr in Mode. Die Partnerprogramme scheinen es einem dabei leicht zu machen. Sie bieten unverbindliche und anonyme Kontakte an, die das Eheleben nicht unnötig belasten sollen. Gerade professionelle Damen wittern hier ihr Zielpublikum. Wenn jemand fremdgehen will, warum nicht gegen Geld? Sehen Sie sich die Angebote dieser Art also besonders genau an!

Jemand, der wirklich einen anonymen Seitensprung sucht, wird nicht freizügig mit Nacktfotos oder pornografischen Texten werben. Anonym bleiben Seitensprünge nur dann, wenn man vorsichtig mit seinen Daten umgeht und sich seine Partner sehr genau aussucht. Geben Sie auch hier Ihre sexuellen Wünsche, Vorlieben und Neigungen korrekt an. Es nutzt keinem der Beteiligten, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass Sie ganz anders gepolt sind.

Es soll dabei immer wieder vorkommen, dass man sogar den eigenen Partner im Netz findet. Wer lange zusammen ist, entwickelt mit der Zeit auch ähnliche Interessen. Sehen Sie sich die Profile der Suchenden genau an – Sie wären nicht der Erste, der sich mit seiner eigenen Frau in einer anderen Stadt verabredet – umgekehrt natürlich auch.

8. Desinteresse kaschieren

Dieser Tipp ist vor allem für Frauen gedacht, die davon ausgehen, dass sich lästige Verehrer irgendwann selbst abmelden, wenn man sie nur lange genug schmoren lässt.

Mein Tipp:
Sagen Sie den Menschen, was Sie denken! Zeigen Sie Ihre Zustimmung und Ablehnung direkt, sodass Ihr Gegenüber weiß, was er/sie von Ihnen zu erwarten hat. Je indirekter Sie vorgehen, desto aufdringlicher können manche Menschen werden. Beachten Sie bitte, dass ich hier von ehrlichem und direktem Vorgehen spreche und nicht von ungehobelter Herabwürdigung!

Wenn Sie jemanden nicht akzeptabel finden, sagen Sie ihm dies mit freundlichen, aber bestimmten Worten. So herrschen für beide Seiten klare Verhältnisse. Die Erfahrung zeigt, dass offensive Frauen kaum Probleme mit aufdringlichen Männern haben. Auch Männer sind keine Holzklötze, sondern im persönlichen Kontakt besonders sensibel. Immerhin setzt ein Mann bei einer Werbung sein Selbstbewusstsein aufs Spiel. Eine Abfuhr kann die Gefühle sehr leicht verletzen oder einen Knacks im Selbstbewusstsein hinterlassen.

9. Die Falle der eigenen Erwartungshaltungen

Wenn Sie so weit gekommen sind, dass Sie einen persönlichen Kontakt zu einem interessanten Menschen aufgebaut haben, wird es irgendwann zum ersten Treffen in Reallife kommen. Wir können es nicht vermeiden uns schon beim Lesen von E-Mails Vorstellungen und Fantasien zu machen. Wer mag wohl der Märchenprinz(essin) auf der anderen Seite sein? Unsere Fantasie ist fähig sehr stark zu idealisieren, was dann später mit der Realität nichts mehr zu tun hat.

Bedenken Sie – Ihre Vorstellung ist Ihre Vorstellung! Ein Mensch ist ein unendlich komplexes Wesen mit Makeln und Fehlern. Den perfekten Partner gibt es nur in Ihrer Vorstellung, aber nicht auf diesem Planeten. Wer sich in seine eigene Vorstellung verliebt, hat keinen Platz mehr für echte Menschen in seinem Herzen! Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie mit dieser Einstellung eine Enttäuschung nach der anderen erleben.

Mein Tipp:
Vergessen Sie Ihre Wünsche und Vorstellungen beim ersten Treffen mit Ihrem Wunschpartner! Er hat gegen Ihre Fantasie keine Chance! Versuchen Sie sich vorzustellen, welche Fehler und Makel er haben könnte und fragen Sie sich, ob Sie ihn dann trotzdem lieben könnten. Fragen Sie sich, mit welchen Macken Sie umgehen können. Ich garantiere Ihnen – Sie werden welche finden!

10. Forsches Vorgehen oder endloses Palavern

Ein Flirt ist eine sensible Angelegenheit, bei der sich Interessierte vorsichtig annähern. Man ist noch unsicher und versucht den anderen vorsichtig kennenzulernen, bevor es persönlicher wird. Wer seinen Flirt gleich am Anfang in Sack und Asche reiten will, muss nur:

  • mit der Tür ins Haus fallen oder
  • sich endlos Zeit lassen und möglichst indirekt und unverbindlich bleiben.

Die eigentliche Kunst beim Flirten ist, den richtigen Zeitpunkt zu nutzen, an dem der Partner signalisiert, dass er verbindlicher werden will. Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus ala „wollen wir nun endlich miteinander schlafen“. Das Gegenteil ist genauso tödlich: Schreiben Sie keine tapetenlangen E-Mails, philosophieren Sie nicht endlos herum und halten Sie Ihre Interessen nicht im Verborgenen. Bei jedem Flirt gibt es einen Punkt „of no return“. Wenn Sie zu schnell oder zu langsam sind, hat sich die Sache erledigt.

Mein Tipp:
Sprechen Sie Ihre Interessen an – sagen Sie Ihrem Gegenüber, ob Sie ihn/sie sympathisch oder unsympathisch finden. Suchen Sie feinfühlig den Punkt, an dem Ihr Partner zu erkennen gibt, dass er nun für „mehr“ bereit ist. Machen Sie sich keine Illusionen – diesen Punkt kann man nicht mechanisch beschreiben. Er ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Letztlich werden Sie über Ihr eigenes Feeling und Ihre Erfahrungen lernen, ihn zu erkennen.

11. Prahlen – der kleine Narziss

Es gibt kaum etwas Abschreckenderes, als Menschen, die ihre Fähigkeiten über den grünen Klee loben. Die Partnersuche ist kein Ort „Fans“ zu werben – zumindest nicht, wenn man einen gleichberechtigten Beziehungspartner sucht.

Menschen, die sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sehen zuerst sich selbst und andere Menschen eher als ihr Bewunderer. Sie suchen primär Bestätigung.

Leider wird oft nicht erkannt, dass man bei der ganzen Prahlerei andere eher abschreckt als anzieht. Bescheidenheit ist für viele ein Zeichen dafür, dass man selbstkritisch mit sich und anderen umgehen kann. Beachten Sie bitte – ich spreche von „Prahlen“ und nicht vom Darstellen eigener Stärken! Ein selbstkritischer Mensch vermag sowohl seine Stärken, als auch seine Schwächen zu sehen und zu formulieren. Wenn Sie beide Seiten darstellen können, wirken Sie für andere ehrlich und authentisch!

Viel Erfolg beim Flirten / Partnersuche im Internet!

Heiko Diadesopulus