Banknoten sammeln: Qualitätskriterien von Papiergeld / Geldscheinen für Sammler

Wer Banknoten sammeln will, sollte Qualitätskriterien kennen, um den Wert der Geldscheine abschätzen zu können. Dazu gibt es unterschiedliche Qualitätsindexe, die den Zustand des Papiergelds unterscheiden. Wir stellen Ihnen hier zwei Qualitätsindexe vor, anhand derer man die Qualität von Geldscheinen selber einschätzen kann.

Was meint Banknoten sammeln?

Neben der Numismatik (Münzen sammeln) und Philatelie (Briefmarken sammeln) gehört auch die Notaphily (Banknoten sammeln) zu den beliebten Sammelgebieten in Deutschland. Wie man sich denken kann, gehört das Sammeln von Papiergeld bzw. Geldscheinen zu den teuersten Sammelgebieten überhaupt.

Qualität von Banknoten Geldscheinen Papiergeld

Immerhin gibt es nach Expertenschätzungen rund 3 Millionen verschiedene Banknoten, die hierfür infrage kommen. Darunter zählen unter anderem auch Weltbanknoten, Militärgeld, Länderscheine, Notgeld, Lagergeld, Großgeld und Kleingeld und Besatzungsausgaben, die von findigen Sammlern fleißig gehortet werden.

Wie viel sind Geldscheine / Papiergeld wert?

Wie bei allen Sammelgebieten gibt es auch beim Sammeln von Banknoten (Notaphily) verschiedene Qualitätskriterien, die den Wert des Papiergelds bestimmen. In diesem Tipp habe ich zwei gängige Listen von Qualitätskriterien herausgesucht, damit Sie sich einen groben Überblick über den Wert Ihrer Geldscheine machen können. Hier achtet man im Wesentlichen auf die Gebrauchsspuren, die ein Geldschein aufweist, um dessen Qualität zu bestimmen.

Qualitätsindexe im Überblick

In der ersten Tabelle finden Sie einen Qualitätsindex der von I bis VI reicht. Die I bezeichnet logischerweise die beste Qualität einer Banknote, wie man sie – frisch und unbenutzt – von einer Bank erhalten kann. Der Index VI enthält erhebliche Mängel wie starke Falten, Beschriftungen, Löcher, Risse etc., die das Papiergeld so gut wie wertlos machen.

Damit Sie sich ein genaueres Bild derartiger Qualitätsindexe machen können, habe ich der folgenden Tabelle die beiden Indexe gegenübergestellt. Da beide Indexe ähnliche Qualitäten beschreiben, habe ich ähnliche Bewertungen zur besseren Übersicht zusammengestellt.

Qualitätsindex I oder UNC

Beste Qualität: Die Banknote ist kassenfrisch und makellos bzw. weist keinerlei Gebrauchsspuren auf.

UNC bedeutet Uncirculated (unzirkuliert) = Die Banknote weist keinerlei Gebrauchsspuren auf und ist damit absolut druckfrisch. Sie sieht aus, als käme sie frisch aus der Notenpresse.

Qualitätsindex I- oder AU oder AUnc

Wie I, nur dass bereits eine minimale Eckfalte oder ein minimale Knickung/Bug in der Mitte sichtbar sind.

AU oder AUnc bedeutet Almost Uncirculated (fast unzirkuliert) = Der Geldschein ist schon ein oder mehrmals minimal gefaltet worden und weist kaum sichtbare Gebrauchsspuren auf. In der Hand fühlt sie sich aber immer noch wie eine neue, „steife“ Note an.

Qualitätsindex II oder VF

Auf dem Geldschein ist deutlich eine leichte Falte, leichte Verschmutzungen oder Knicke an einer Ecke zu erkennen.

VF bedeutet Very Fine (sehr fein) = Die Banknote ist zwar schon mehrfach leicht gefaltet worden, sieht aber dennoch fast wie neu aus. Bei älterem Papiergeld kann es zu minimalen Verblassen der Farbe gekommen sein.

Qualitätsindex II- oder F

Das Papiergeld weist bereits leichte Falten auf, ist an einer Ecke leicht eingeknickt oder lässt sonstige leichte Gebrauchsspuren – z.B. wie geringfügige Verschmutzung – erkennen.

F steht für Fine (fein) = Man sieht dem Geldschein Gebrauchsspuren an – sie wurde mehrfach leicht gefaltet, ist evtl. an den Ecken bereits abgerundet, hat aber keine Löcher oder Farbabtrag an den Knickkanten.

Qualitätsindex III+ oder VG

Die Banknote ist bereits 2x leicht gefaltet worden.

VG steht für Very Good (sehr gut) = Man sieht dem Papiergeld deutliche Gebrauchsspuren an – sie wirkt abgenutzt, leicht verschmutzt, hat kleine Löcher/Risse und mehrere deutlich sichtbare Falten.

Qualitätsindex III oder G

Der Geldschein zeigt 2 leichte Falten, eventuell eine leichte Eckfalte und/oder ist bereits leicht verschmutzt.

G steht für Good (gut) = Man sieht dem Geldschein an, dass er sehr lange im Umlauf war. Er ist meist verschmutzt, kann ein oder mehrere Risse und Löcher haben, ist ausgebleicht oder ein deutlicher Farbabtrag ist zu erkennen. Ab dieser Qualitätsstufe macht das Sammeln nur noch Sinn, wenn es sich um einen sehr seltenen Geldschein handelt.

Qualitätsindex III- oder P

Auf der Banknote sind zwei deutliche Falten und zusätzlich leichte Falten zu erkennen.

P steht für Poor (schlecht) = Der Banknote ist anzusehen, dass sie sehr lange im Umlauf war und deutliche Fehlstellen aufweist. Es können Teile der Banknote fehlen, starke Risse und Knicke sichtbar sein. Der Farbabtrag (Verblassung) ist sehr vorangeschritten, Löcher und starke Falten sind erkennbar. Spätestens in diesem Zustand ist die Note wertlos geworden.

Qualitätsindex IV+ bis V

IV+ bedeutet – Wie vorher, aber der Mittelpunkt ist noch nicht sichtbar.

IV bedeutet – Der Geldschein ist wie oben beschrieben mehrmals gefaltet, der Mittelpunkt deutlich zu erkennen. Der Geldschein weist kleine Randrisse auf und deutliche Umlaufspuren. Einrissstellen oder optische Fehlstellen werden sichtbar.

IV- bedeutet – Die Banknote lässt deutlich starke Falten erkennen und weist minimale Fehlstellen an den Ecken der Büge auf.

V bedeutet – Starke Gebrauchsspuren sind erkennbar, der Geldschein wurde mehrfach stark geknickt, er wurde beschriftet (als Notizzettel verwendet), oder weist andere grobe Spuren wie Risse, Löcher oder ähnliches auf. Dies hat zur Folge, dass er als Sammlerobjekt so gut wie wertlos ist.

Viel Spaß beim Sammeln von Papiergeld!

Andi T.