Datenspionage bei PC Reparaturen durch Service-Werkstatt verhindern

Es kann jedem einmal passieren, dass der PC nicht mehr richtig läuft und repariert werden muss. Wer selbst kein Fachmann ist, muss oft auf einen Computer-Fachhändler zurückgreifen oder ihn in eine spezielle Notebook-Service-Reparaturwerkstatt einschicken. Da die meisten Menschen solche Werkstätten oder Service-Unternehmen per se für „seriös“ halten, denkt hier niemand an Datenspionage oder gar einen Datenmissbrauch.

Datenspionage bei der Computer-Reparatur

Doch leider zeigte ein umfassender Test der Zeitschrift „Computerbild“, dass in puncto Datensicherheit in vielen Fällen keinerlei Seriosität dieser Dienstleister gegeben war. Ein Spionageprogramm von Computerbild zeichnete verschiedenste Formen des Datenmissbrauchs auf.

Die Techniker kümmerten sich nicht nur um den angezeigten Fehler, sondern sahen sich auch private Dokumente, Filme oder Bilder ihrer Kunden an. Besonders dreiste Techniker kopierten sich sogar ungefragt Kundendaten oder löschten ohne Rückfrage den Inhalt der Festplatte.

Wer sich zum Thema „Datenspionage von Service-Unternehmen“ eingehender informieren will, sollte den Artikel „Repariert und ausspioniert: PC-Techniker schnüffeln in Ihrem PC!“ von Computerbild einmal genauer ansehen.

Damit Sie nicht auch ein Opfer solcher Fälle von Datenmissbrauch werden, können Sie schon im Vorfeld einiges tun, um dem vorzubeugen.

Was kann ich tun, um einer Datenspionage einer PC-Werkstatt vorzubeugen?

Vorbeugen: Persönliche Daten mit Backup sichern

Legen Sie sich einen extra Ordner oder ein virtuelles Laufwerk an, in dem alle persönlichen Daten gespeichert werden. Machen Sie von diesem Ordner oder Laufwerk ein regelmäßiges Backup auf ein externes Speichermedium – z. B. auf eine netzwerkfähige Backup-Festplatte. Einerseits schützt sie dies vor ungewolltem Datenverlust und andererseits können Sie die persönlichen Daten auf dem PC jederzeit löschen, bevor Sie ihn in fremde Hände geben.

Bedenken Sie bitte auch, dass einige Werkstätten Kundendaten – oder die gesamte Festplatte – bei einer Reparatur ungefragt löschen. In solchen Fällen ist die Backup-Festplatte Ihre letzte Chance die persönlichen Daten wieder herzustellen.

Persönliche Daten vor der Reparatur löschen

Wenn Ihr PC noch ausreichend funktioniert, sollten Sie (nach dem Backup!) auf jeden Fall alle persönlichen Daten von der Festplatte löschen, bevor Sie ihn zur Reparatur geben. Da die Daten auch nach dem Löschen von Technikern noch gelesen werden können, ist hierzu ein spezielles Lösch-Programm empfehlenswert.

Ist das Betriebssystem so stark beschädigt, dass der PC nicht mehr gestartet werden kann, so können Sie ihn mit einer Notfall-CD von Computerbild kurzzeitig wieder flott machen. Sie können diese Notfall-CD bei Computerbild hier downloaden: „Download – COMPUTER BILD-Notfall-CD„. Läuft der PC dann wieder, sichern Sie zuerst die aktuellen persönlichen Daten als Backup und löschen Sie diese dann anschließend auf dem kaputten PC.

Wenn der PC jedoch gar nicht mehr zum Laufen gebracht werden kann, vereinbaren Sie einen Termin für eine Reparatur, bei der Sie persönlich anwesend sein können. Leider ist diese Option nicht immer möglich, da viele Servicewerkstätten von Notebooks oft weit entfernt sind und somit keine Vor-Ort-Termine gemacht werden können. Wenn Sie einen Desktop-PC haben, können Sie die Festplatte ausbauen und sich eventuell von einem Freund – der diese in seinen PC einbaut und die persönlichen Daten sichert und löscht – helfen lassen.

Ein Kennwort hilft übrigens nicht gegen den Missbrauch Ihrer Daten. PCs können auch über Reparatur-CDs gestartet werden, die solche Werkstätten meist haben. Außerdem behindert eine Kennwort-Vergabe unnötig die Reparatur bzw. die Fehlersuche, da der Techniker sich oft verschiedene Windows-Dateien und Protokolle ansehen muss, um den Fehler zu lokalisieren.

Damit bin ich mit meinen Hilfestellungen am Ende und hoffe, dass Sie bald wieder einen funktionierenden PC zurückbekommen werden.

Viel Erfolg beim Datenschutz!

Aris Rommel