Benzin wird immer teurer, der Erdölvorrat reicht – laut den letzten Berechnungen – noch für ganz 27 Jahre. Welche Alternativen gibt es zum teuren Benzin und wie werden wir uns in der Zukunft fortbewegen? Ich gebe Ihnen hier die Antworten und einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung. Da sich gerade in der Forschung einiges bewegt, sei angemerkt, daß dieser Artikel auf dem Stand August 2007 ist.
Alternative: Motor mit Elektroantrieb
Der Elektroantrieb ist die älteste und bekannteste Alternative zu den bisher bekannten Verbrennungsmotoren. In Deutschland sind ca. 3.000 Elektrofahrzeuge im Einsatz. Entscheidend für die Umweltfreundlichkeit dieses Antriebs ist, auf welche Art und Weise, der überall verfügbare Strom gewonnen wird.
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Alternative: Motor mit Hybridantrieb
Unter Hybridantrieb versteht man die Nutzung eines Benzin-, bzw. Dieselmotors und eines Elektroantriebs. Dabei wird der Benzinmotor als Antrieb und gleichzeitig für die Erzeugung des Stroms für den Elektromotor genutzt. Beim Anfahren und niedrigen Geschwindigkeiten treibt der Elektromotor das Fahrzeug an, bei höheren Geschwindigkeiten, wird dieser durch den Benzinantrieb ersetzt und gleichzeitig wieder aufgeladen.
Bisher gibt es nur wenige Automobilhersteller, die serienreife Fahrzeuge dieser Bauart anbieten. Die großen Firmen haben jedoch für die kommenden Jahre neue und weiterentwickelte Modelle angekündigt.
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Alternative: Motor mit Brennstoffzelle
Brennstoffzellen wandeln Wasserstoff durch eine chemische Reaktion in Wasser um. Durch diesen Vorgang wird elektrische Energie frei, die einen Elektromotor antreibt. Diese Technik ist sehr aufwändig, findet während des Betriebs im Fahrzeug statt und ist daher sehr teuer. Da noch nicht klar ist, mit Hilfe welcher Energie Wasserstoff in solch großen Mengen aus Wasser hergestellt werden kann und ein völlig neuartiges Tankstellennetz entstehen müßte, ist die Brennstoffzelle noch weitgehendst Zukunftsmusik.
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Alternative: Motor mit Erdgas
Erdgas besteht zum größten Teil aus Methan und wird in zwei Qualitätsklassen unterschieden, H- und L-Gas. H-Gas hat einen höheren Energiegehalt und ist entsprechend teurer. Bisher werden ca. 20 verschiedene Fahrzeugmodelle namhafter Hersteller serienmäßig angeboten. Eine Umrüstung bereits zugelassener Fahrzeuge ist bei ca. 85 Modellen möglich. Das Tankstellennetz für Erdgas umfaßt zum Ende des Jahres 2007 ca. 700 Zapfsäulen in der ganzen Bundesrepublik.
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Alternative: Motor mit Flüssiggas
Flüssiggas entsteht bei der Erdölförderung und wird häufig vor Ort abgefackelt. Es ist eine Mischung aus Butan und Propan. Auf dem deutschen Markt gibt es z. Zt. keine Serienfahrzeuge für Flüssiggas, jedoch bieten einige Hersteller beim Kauf eines Neuwagens die Umrüstung vor Ort gleich mit an. Der Aufpreis für einen derartigen Umbau liegt bei 2.000 bis 2.500 Euro. Auch nachträglich ist eine entsprechende Umrüstung möglich. Allerdings liegen hier die Preise ebenfalls bei 2.000 bis 2.500 Euro.
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Alternative: Motor mit Biodiesel
Biodiesel wird aus Rapsöl gewonnen und kann ohne weitere Umbauten in fast allen herkömmlichen Dieselmotoren verbrannt werden. Da Raps nur alle 4 Jahre auf dem gleichen Feld gepflanzt werden kann, sind hier sehr große Anbauflächen notwendig. Biodiesel ist vollständig von der Öko- und Mineralölsteuer befreit.
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Alternative: Motor mit Pflanzenöl
Pflanzenöl als Antriebsstoff kann aus sehr vielen Ölpflanzen und -früchten hergestellt werden. Bisher laufen hier die ersten Versuche ebenfalls mit Rapspflanzen. Da dieser Alternative bisher jegliche Unterstützung durch Politik und Autohersteller fehlt, wird sie in den kommenden Jahren eine Nischenlösung bleiben.
In Deutschland nutzen bisher weniger als 25.000 Fahrzeuge diese Antriebsart, was auch an den relativ hohen Umrüstkosten von ca. 2.000 Euro liegen kann.
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Neben diesen weitgehend bekannten Treibstoffalternativen wird in unzähligen Labors der Mineralölwirtschaft und Forschung an synthetisch herstellbaren Treibstoffen geforscht, bisher aber ohne durchschlagenden Erfolg. Entweder sind die Kosten schlichtweg unakzeptabel oder die Alternativen produzieren Abgase, die die Umwelt stärker belasten als zuvor.
So kann man auf diesem Stand der Technik nur sagen – wer die Wahl hat, hat die Qual!