Schwitzen: Gegen Schweißbildung – Achselschweiß im Sommer vermeiden

Da für einige Menschen übermäßiges Schwitzen im Sommer ein echtes Problem darstellt, wollen wir uns in diesem Artikel mit verschiedenen Ursachen, Wirkungen und Lösungmöglichlichkeiten beschäftigen. Doch sehen wir uns zuerst das „Phänomen des Schwitzens“ genauer an.

gegen Schweiß, schwitzen, achselschweißÜber die natürliche Funktion des Schwitzens …

Der Mensch besitzt zwischen 2 bis 4 Millionen Schweißdrüsen, deren Aufgabe es ist, die Körpertemperatur konstant zu halten. Außerdem entledigt sich der Körper während des Schwitzens bestimmter Gift- und Schlackenstoffe, wodurch die körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt werden. Unsichtbare Schweißproduktion hydriert die Haut und hilft bei der Produktion des schützenden Säuremantels.

Somit kann man sagen, daß normales „Schwitzen“ ein gesunder und wünschenswerter Mechanismus des Körpers ist, den man nicht per se aus kosmetischen Gründen unterbinden sollte.

Wer eine gesunde Schweißbildung mit Hilfe sogenannter Antitranspiranzien unterdrückt, läuft Gefahr eine wichtige Ausscheidungsmöglichkeit des Körpers zu blockieren, was im Extremfall zu einer Schwächung der Abwehrkräfte und zu Erkrankungen führen kann. Ein zu „cleanes“ oder „steriles“ Schönheitsideal zu verherrlichen ist für Ihren Körper eher schädlich.

Natürliche Mittel die Schweißbildung im Sommer zu reduzieren …

Wenn Ihnen diese Art des „gesunden Schwitzens“ bereits unangenehm sein sollte, kann man mit ein paar sehr simplen Mitteln Abhilfe schaffen. Eine Grundregel ist, je mehr Umluft (oder Wind) vorhanden ist, desto leichter kann der Körper Wärme abführen. In einem geschlossenen Raum kann man sich diese Regel praktisch zu nutze machen, indem man für genügend Umluft – durch geöffente Fenster oder einem Ventilator – sorgt. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, daß die Wärmeabgabe des Körpers über das Schwitzen nicht von der Außentemperatur abhängt. Sie müssen aber darauf achten, daß der Luftzug nicht zu stark wird, sonst holt man sich leicht eine Erkältung.

Eine andere einfache Möglichkeit den Körper bei der Wärmeabgabe zu unterstützen, ist die angemessene Wahl der Kleidung. Übertragen auf die obige Grundregel heißt das: Je mehr Luft direkt an die Haut gelangt, desto besser kann der vorhandene Schweiß verdunsten. Stoff wirkt wärmeisolierend und hemmt die Luftzirkulation an den betroffenen Körperstellen. Ein achselfreies T-Shirt ist für die Schweißverdunstung im Sommer wesentlich besser geeignet, als ein geschlossenes Hemd. Jede Stelle die Sie frei lassen, fördert somit die natürliche Kühlung des Körpers und hilft übermäßige Schweißbildung zu vermindern bzw. zu stoppen.

Ursachen und Lösungsmöglichkeiten für unnatürlich starkes Schwitzen im Sommer …

Neben dieser wünschenswerten und völlig normalen Schweißbildung, gibt es jedoch auch das Phänomen der „übermäßigen Schweißproduktion“ des Körpers. In anderen Worten – man schwitzt auch in Situationen, die nichts mit übermäßiger Anstrengung oder einer hohen Außentemperatur zu tun haben. Deshalb wollen wir uns verschiedene Ursachen einmal näher ansehen und überlegen, wie man die Schweißbildung – je nach Ursache – reduzieren kann.

1. Menschen mit schwachem Kreislauf schwitzen schneller

Menschen mit einem schwachen Kreislauf neigen eher zur Schweißbildung, als durchtrainierte Sportler. Hier können bereits geringe Anstrengungen – wie Treppensteigen oder etwas zügigeres Gehen, Puls und Atmung in die Höhe treiben und eine Schweißproduktion anregen. Ein trainierter Sportler hat seinen Kreislauf an solche „Minimalbelastungen“ gewöhnt. Der Körper kann solche Alltagsbelastungen spielend bewältigen, ohne Atem oder Puls nennenswert „hochfahren“ zu müssen.

Falls Sie also bemerken, daß Ihr Körper schon bei einer geringen Belastung mit übermäßiger Schweißbildung reagiert, könnte etwas Sport schon Abhilfe schaffen. Selbst wenn Sie nur zwei bis dreimal die Woche etwas Konditionstraining (z.B. Joggen) machen, werden Sie schon nach relativ kurzer Zeit – etwa 3-4 Wochen – eine Besserung bemerken. Sie können auch in ein Fitness-Center gehen und sich von einem professionellen Trainer beraten lassen. Letzteres hat den Vorteil, daß man mit anderen zusammen trainieren kann. Das hilft den „inneren Schweinehund“ zu überwinden und macht zudem noch Spaß!

2. Schwitzen unter Streß …

Manche Menschen haben das Problem, daß sie unter einer „psychischen Belastung“ (Streß) übermäßig zu schwitzen anfangen, also eine Art „Angstschweiß“ zu produzieren. Diese Art des Schwitzens hat nicht wirklich mit dem Bedürfnis des Körpers nach „Kühlung“ zu tun, sondern ist psychischer Natur. Demzufolge ist es am natürlichsten die eigene Fähigkeit – Streß konstruktiv zu verarbeiten – zu verbessern.

Eine gute Hilfe bieten Entspannungsmethoden wie Autogenes Training (oder Meditation allgemein), Yoga, Tai-Chi, Progressive Relaxation oder Bioenergetik. All diesen Techniken ist gemein, daß sie die körperliche und psychische Anspannung verringern, den Übenden lockerer und entspannter machen. Falls Sie mit Ihren Ängsten oder Befürchtungen Probleme haben, kann auch ein Kampfsport-Training die geeignete Wahl sein.

Wer die Fähigkeit des Kämpfens – also Streß zu verarbeiten/ mit Ängsten umzugehen – kultiviert, entwickelt ganz natürlich ein stärkeres Selbstbewußtsein. Ein solches Selbstbewußtsein kann Ihnen dabei helfen künftig auch mit anderen Streßsituationen (Prüfungen, Streit etc.) viel lockerer umzugehen.

Falls Sie Probleme haben mit anderen Menschen zu reden, kann ein Kommunikations-Training die richtige Wahl sein, um sich von den eigenen Ängsten zu befreien. Grundsätzlich wichtig ist hierbei, sich der Ursache Ihrer Angst oder Befürchtung bewußt zu werden. Wenn Sie wissen wovor Sie „Angst haben“, können Sie auch etwas dagegen tun. Sobald Sie mit Ihrer eigenen Psyche ins „Reine gekommen sind“, dürfte auch der „Angstschweiß“ endgültig der Vergangenheit angehören.

3. Übermäßiges Schwitzen durch Übergewicht

Bei Menschen mit Übergewicht kann es ebenso – ähnlich wie bei einem zu schwachen Kreislauf – leicht zu übermäßiger Schweißbildung kommen. Hier addieren sich negative Effekte wie ein schwacher Kreislauf und eine zusätzliche Mehrbelastung durch das größere Körpergewicht. Neben den Ratschlägen, die ich bereits unter Punkt 1 aufgeführt habe, kann eine gesunde Diät oder Fastenkur Wunder wirken. Allein dadurch, daß Sie das Körpergewicht reduzieren, helfen Sie die Belastung des gesamten Organismus zu reduzieren und müssen damit weniger schwitzen.

4. Falsche Ernährung fördert die Schweißbildung und den Körpergeruch

gegen Schwitzen Schweiß Körpergeruch AchselschweißNahrungsmittel die scharf gewürzt sind, fördern die Schweißbildung des Körpers. Beispiele sind Pfeffer, Cayenne, Chillischoten, Peperoni etc., die das Schwitzen fördern. Wer zusätzlich noch Zwiebeln, Knoblauch oder Kohl ißt, sorgt zusätzlich für verstärkten Körpergeruch.

Zu den schweißhemmenden Nahrungsmitteln zählen Reis, Zitronen oder frische Feigen. So können Sie alleine schon mit der Auswahl der Lebensmittel dafür sorgen, weniger zu schwitzen bzw. weniger unangenehm zu riechen. Wenn Sie zu starker Schweißbildung neigen, empfehle ich Ihnen zusätzlich auf Getränke wie Kaffee, Tee und alkoholische Getränke zu verzichten.

Manche empfehlen auch Salbeitee oder Salbeidragees einzunehmen. Diese sollen die Schweißbildung verringern, da sie eine „zusammenziehende Wirkung“ auf Schweißdrüsen haben.

5. Körpergeruch durch Mineralstoff-Mangelerkrankungen

Manchmal ist ein starker Körpergeruch nicht durch eine falsche Ernährung zu erklären. Normalerweise helfen in solchen Fällen auch keine Deodorants mehr, da Sie von dem starken Eigengeruch überdeckt werden. In diesem Falle kann es sich um eine Mineralstoff-Mangelerkrankung handeln, die jedoch nur von einem Arzt oder Heilpraktiker festgestellt und behandelt werden kann.

Im leichteren Fällen können bei Körpergeruch desinfizierende Seifen helfen, die eine bakterielle Zersetzung des Schweißes – und damit den Körpergeruch – hemmen. Eine andere Möglichkeit ist die Anwendung sogenannter „Antitranspirantien“ (z.B. Aluminiumverbindungen oder Methenamin), die in Puderform, als Cremes oder Lösungen in Apotheken erhältlich sind. Solche „Antitranspirantien“ sind normalerweise nicht schädlich, solange man diese nicht großflächig anwendet. Holen Sie sich am besten einen Rat Ihres Apothekers oder Hausarztes.

In ganz besonders schweren Fällen kann eine ärztliche Behandlung helfen. Mittlerweile ist es möglich Schweißdrüsen unter den Achseln zu entfernen oder die Schweißbildung durch Medikamente – durch eine Blockierung der Botenstoffe – deutlich zu vermindern.

6. Andere Ursachen für übermäßige Schweißbildung

Trifft bislang keine der gegebenen Beschreibungen auf Ihr Problem zu, können noch andere Faktoren zu übermäßigem Schwitzen führen. Hier eine kleine Aufzählung ohne Gewähr auf Vollständigkeit.

  • Hormonelle Umstellungen im Körper: z.B. Menstruation, Schwangerschaft, Stillzeit, Wechseljahre
  • Hormonelle Erkrankungen des Körpers: z.B. Schilddrüsenüberfunktion
  • Unterzuckerung bei Diabetikern
  • Entzugsprobleme bei Alkohol oder Drogen allgemein
  • Neurologische Krankheiten z.B. Parkinson
  • Medikamente z.B. Acetylsalicylsäure, Schilddrüsenpräparate, Kortison

Falls Sie vermuten, daß einer von diesen Punkten auf Sie zutreffen könnte, kann Ihnen nur der Besuch bei einem kompetenten Arzt weiterhelfen. Als Indiz sei noch erwähnt: Wenn die Beschwerden sehr stark bzw. auf keine plausible Ursache zurückzuführen sind und zudem Schmerzen (z.B. Herzgegend) hinzukommen, ist ein Arztbesuch ebenfalls dringend anzuraten.

7. Welche Mittel werden in Foren gegen das Schwitzen empfohlen

Da das Problem des übermäßigen Schwitzens recht verbreitet scheint, findet man immer wieder Foren, die sich damit auseinandersetzen. Auffällig war für mich, daß drei Mittel immer wieder empfohlen wurden. Ich erwähne Sie am Ende des Artikel der Vollständigkeit halber:

  • Yerka Deodorant
  • Aluminiumchloridhexahydrat – nicht Rezeptpflichtig – kann man sich in jeder Apotheke besorgen
  • Aluminiumchlorid – ist in Präparaten wie Hydrostpo, Obadan enthalten

Ich hoffen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben. Vielleicht war ja der eine oder andere Tip dabei, der auf Ihre persönlichen Umstände zutrifft.

Viel Spaß in der warmen Sommerzeit!

Andrea Munich