Kleine Einführung in die Philosophie von Edmund Husserl

Einführung in die Philosophie von Edmund HusserlEdmund
Husserl (1859-1938), der "Begründer
der Phänomenologie" (MEL 12/362), war einer der größten Lehrer des 20.
Jahrhunderts. Zu seinen Schülern gehörten Martin Heidegger,
Edith Stein und Hannah Arendt, die alle unabhängig von ihm ihren
eigenen Weg gingen und berühmt wurden. Das hat Husserl mit
Sigmund Freud gemeinsam, für dessen Schüler Alfred Adler,
Carl Gustav Jung und Wilhelm Reich dasselbe gilt.

Doch
während Freuds Psychoanalyse den Weg in das Bewußtsein der
Öffentlichkeit gefunden hat, ist es um Husserls Phänomenologie
merkwürdig still geblieben. In Weischedels "Philosophischer
Hintertreppe" fehlt ein Kapitel über Husserl – ein Indiz dafür, daß
es hier keinen Zugang für einfache Leute gibt, die einen
Philosophen ohne seine Galakleidung kennenlernen wollen?

Doch,
es gibt diesen Zugang, und Frank Schweizer zeigt ihn in seinen "Philosophenanekdoten",
die deutlich machen, was für ein hervorragender Beobachter
Husserl war und mit welcher Überlegenheit er die Denkfehler
seiner lieben Mitmenschen durchschaute: Als der junge Husserl durch
ein Fernglas der Firma Zeiss schaute, fiel ihm eine Linsentrübung
auf, die Fachleuten entgangen war. Auch erzählte Husserl gerne
eine Anekdote von einem Trinker, der verschiedene Alkoholika mit
Sodawasser verdünnte und aus der daraus resultierenden
Trunkenheit schloß, sie käme vom Sodawasser …

Der
Perfektionismus, der aus diesen Tugenden erwuchs, hatte allerdings
nicht nur gute Seiten. So berichtete Husserl, als Kind habe er ein
Taschenmesser so lange geschliffen, bis keine Klinge mehr da war. Und
er fügte hinzu: So sei sein ganzes Leben verlaufen.

Das
ist nicht übertrieben, denn sein Leben war sein Philosophieren,
und seine Philosophie bestand im Messerschleifen. Das ist ein Bild
für die denkerische Bearbeitung der wissenschaftlichen Methoden,
die eigentlich dazu dienen sollen, die Wirklichkeit zu erkennen.
Tatsächlich erfährt man bei der Lektüre der
Gesammelten Schriften von Husserl viel über diese Methoden, v.
a. Logik und Mathematik, doch kaum etwas über die Wirklichkeit,
deren Erkenntnis sie eigentlich dienen sollen.

So
bleibt als Gesamtresultat von Husserls Philosophie ein Handwerkszeug
übrig: die Phänomenologie. Was Husserl darüber sagte,
erschien seinen Studenten so unverständlich, daß Heidegger
am 14. Juli 1923 an Jaspers schrieb: "…
kein Mensch weiß,
was das ist"
(Heidegger/Jaspers 42).

Das
ist natürlich maßlos übertrieben und eher als
Ablösungsversuch des Schülers vom Lehrer denn als
Tatsachenfeststellung zu nehmen. Schon Platon erging es ähnlich
mit Aristoteles, so daß er einmal bemerkt haben soll: "’Aristoteles
hat gegen mich ausgeschlagen, wie es junge Füllen gegen die
eigene Mutter tun’" (zit. n. Diogenes Laertios V 1,2). Wenn man dann im selben Brief noch
erfährt, daß Heidegger lieber selbst nachgedacht und
Vorlesungen gehalten hat, anstatt Husserls Vorlesungen zu besuchen,
ist klar, wie sein Urteil zustandegekommen ist. Husserl schrieb
nämlich auch ganz einfach und für jeden verständlich,
was er mit seiner Phänomenologie wollte: "Wir
wollen auf die ‚Sachen selbst‘ zurückgehen" (3/10). Zu einer solchen Äußerung war er bestimmt auch
in seinen Vorlesungen fähig.

Andererseits
gab Husserl selbst zu, daß er seine Schriften nur verstehe,
wenn er geistig frisch sei. Wenn er überarbeitet sei, verstehe
er sie nicht … Dasselbe gilt übrigens auch für die
Sekundärliteratur über Husserl. Es ist hier wie bei den
Hegel-Kommentaren, die entweder verständlich und ungenau oder
genau und unverständlich sind (vgl. Taylor 9). Was die Lektüre
erleichtert, sind die Zusammenfassungen, die Husserl immer wieder
gibt.

Natürlich
kann ich im folgenden nicht alle von Husserl diskutierten Theorien
wiedergeben. Doch im Rahmen eines kurzen Aufsatzes ist es immerhin
möglich, Laien eine Ahnung davon zu vermitteln, um was es in
Husserls Werken überhaupt geht.

1. "Philosophie
der Arithmetik"
(1891)

Husserl
hält formale Logik und Mathematik für apriorische
Wissenschaften. Das heißt, daß sie aus Begriffen
entwickelt wurden und nicht auf konkrete Erfahrungen (Beobachtungen,
Experimente) zurückgehen. Natürlich beruhen die verwendeten
Begriffe auf Erfahrungen: Schlußfolgerungen werden im
zwischenmenschlichen Bereich gemacht, Zahlen hängen mit dem
Zählen zusammen.

Zahlen
sind Abstraktionen von konkreten "Vielheiten" (1/64), etwa einem Haufen von Äpfeln. Da das Zählen dieses
Haufens Zeit erfordert, ist die Zeit die "psychologische
Vorbedingung der Zahl"
(1/65). Die Arithmetik ist die Wissenschaft von den "Beziehungen
der Zahlen zueinander"
(1/256).

Die
Logik hat demgegenüber das Ziel, die "ursprünglichen
Schranken unserer natürlichen Geistesanlagen durch geschickte
Auswahl, Anordnung, Verknüpfung und stete Wiederholung der
Betätigungen, die sie zulassen, und die, einzeln betrachtet, nur
geringes zu leisten vermögen",
zu überwinden (1/234).

2.
"Logische
Untersuchungen"
(1900/01)

Generalthema
des Werks ist die erkenntnistheoretische Klärung der Logik
(3/228). Husserl kritisiert hier ausführlich den
psychologistischen Logikbegriff, der besagt, daß die Logik so
wie die Psychologie eine Erfahrungswissenschaft sei. Husserl wendet
dagegen ein, daß psychologische Gesetze im Gegensatz zu
logischen Gesetzen nicht exakt sind. Letztere "sind
offenbar echte Gesetze und nicht ‚bloß empirische‘, d.i.
ungefähre Regeln"
(2/73).

Die
gegenteilige Auffassung besagt, daß die Logik ein Kunstprodukt
wie die Mathematik sei. Husserl findet inzwischen (nach einer Krise
im Jahr 1895, vgl. KNLL 8/218), daß beide Theorien etwas für
sich haben und nimmt demzufolge in dem "Streit
um psychologische oder objektive Begründung der Logik […]
eine Mittelstellung ein"
(2/167).

Husserls
Sinneswandlung wurde durch die Kritik von Gottlob Frege (1848-1925)
an der "Philosophie
der Arithmetik" im Jahr 1894 ausgelöst, was Husserl allerdings nicht erwähnte
(vgl. Hochkeppel 114).

Was
ist nun der Unterschied zwischen Phänomenologie, Wissenschaft,
Philosophie und Logik?

In
einer Anmerkung definiert Husserl die Phänomenologie als "Wesenslehre
der Erlebnisse" (2/215). Die "Phänomenologie
der Denk- und Erkenntniserlebnisse
[…] hat es ausschließlich mit den in der Intuition
erfaßbaren und analysierbaren Erlebnissen in reiner
Wesensallgemeinheit zu tun, nicht aber mit empirisch apperzipierten
Erlebnissen als realen Fakten, als Erlebnissen erlebender Menschen
oder Tiere in der erscheinenden und als Erfahrungsfaktum gesetzten
Welt" (3/6).

Den
Begriff "Apperzeption" (v. lat. ad = zu, an, bei, in + percipi =
erfassen, bemerken, wahrnehmen, begreifen) hat Leibniz eingeführt.
Kant und Fichte haben ihn weiterentwickelt (vgl. MPhL 37).
"Apperzipierte Erlebnisse" sind Wahrnehmungen, die man "in
den Blickpunkt des Bewußtseins" gerückt hat
(Hansgeorg Hoppe, in: EPhW 1/144), im Gegensatz zu perzipierten
Erlebnissen, bei denen äußere Gegenstände nur
gespiegelt oder repräsentiert werden (vgl. MEL 2/420).

Es
gibt "’innere’" und "’äußere’"
Wahrnehmungen (3/41; aus den doppelten Anführungszeichen ist
ersichtlich, daß Husserl diese Bezeichnungen übernommen
hat, obwohl er über sie nicht recht glücklich ist). Husserl
findet, daß sie erkenntnistheoretisch gleich zu behandeln sind,
wenn man sie wie sein Lehrer Franz Brentano (1838-1917) definiert:
Äußere Wahrnehmung ist die "Wahrnehmung
von physischen Dingen, Eigenschaften, Vorgängen usw.",
innere Wahrnehmung "alle
übrigen Wahrnehmungen" (4/761).

"Wissenschaftliche
Erkenntnis"
bestimmt Husserl als "Erkenntnis
aus dem Grunde.
Den
Grund von etwas erkennen, heißt die Notwendigkeit davon, daß
es sich so und so verhält, einsehen" (2/233).

"Die
philosophische Forschung […] will dem Spezialforscher nicht
ins Handwerk pfuschen, sondern nur über Sinn und Wesen seiner
Leistungen in Beziehung auf Methode und Sache zur Einsicht kommen" (2/255). Einem "Philosophen,
dem berufenen Vertreter des Interesses der reinen Theorie",
steht es "schlecht" an, "sich
durch die Frage des praktischen Nutzens bestimmen zu lassen" (3/350).

Zu
den "Aufgaben
der reinen Logik" gehören die "Sicherung
und Klärung der Begriffe und Gesetze, die aller Erkenntnis
objektive Bedeutung und theoretische Einheit verschaffen" (3/7).

Woher
wissen wir nun, ob etwas wahr ist oder nicht? Was ist Wahrheit
überhaupt? Husserl vertritt die sog. Korrespondenztheorie der
Wahrheit: Eine Aussage ist wahr, wenn ihr Inhalt mit dem Gegenstand,
auf den sich die Aussage bezieht, übereinstimmt (lat. con
=
zusammen,
mit + respondere =
entsprechen, übereinstimmen). In Husserls Worten: Wahrheit ist "die
volle Übereinstimmung zwischen Gemeintem und Gegebenem als
solchem. Diese Übereinstimmung wird in der Evidenz erlebt,
sofern die Evidenz der aktuelle Vollzug der adäquaten
Identifizierung ist" (4/651f).

"Evidenz" (v. lat. evidens
=
sichtbar)
ist die "Einsichtigkeit
von etwas, das aus der Sache heraus einleuchtet und sich uns entweder
unmittelbar, schlagartig, intuitiv und als gewiß in seiner
Gegebenheit zeigt (F. Brentano; E. Husserl)" (Wilhelm Baumgartner, in: MPhL 167; der Begriff wurde später
noch weiterentwickelt).

Nun
können wir schon zur Hälfte eine allgemeine Definition von "Phänomenologie" als "Lehre
von den Erlebnissen überhaupt" verstehen, bei der Husserl die Erlebnisgegenstände in zwei
Gruppen untergliedert: in evident ausweisbare (reelle) und
intentionale Gegebenheiten (4/765).

"Intention"
ist "das
sich in der Weise der Vorstellung oder in einer irgend analogen Weise
auf ein Gegenständliches
Beziehen" (3/392). "Intentionale
Gegebenheiten" sind also Gegenstände, die wir uns vorstellen, auf die wir
unsere Absicht richten, die wir im Bewußtsein haben.

Zusammengefaßt:
Es geht Husserl um einen wissenschaftlichen Umgang mit allem, was wir wahrnehmen
können, sei es außerhalb von uns oder in uns, sei es
materiell oder geistig. Er legte mit den "Logischen
Untersuchungen" den "Grundstein
zur Entstehung der phänomenologischen Bewegung",
an der Alexander Pfänder, Moritz Geiger, Max Scheler, Adolf
Reinach, Roman Ingarden und Edith Stein beteiligt waren (Karl Schuhmann, in: KNLL 8/219).

3.
"Ideen zu einer
reinen Phänomenologie und
phänomenologischen Philosophie"
(1913)

Hier
lernen wir weitere Termini technici von Husserls Phänomenologie
kennen: die philosophische Epoché und die phänomenologische
Reduktion.

Die
Epoché (griech. epochē = Zurückhaltung eines
bestimmten Urteils oder der Zustimmung) "soll,
ausdrücklich formuliert, darin bestehen, daß wir uns hinsichtlich des Lehrgehaltes aller vorgegebenen Philosophie
vollkommen des Urteils enthalten und alle unsere Nachweisungen im
Rahmen dieser Enthaltung vollziehen
" (5/39f).

Unter
phänomenologischer Reduktion versteht Husserl, "unseren
erfassenden und theoretisch forschenden Blick […] auf das reine Bewußtsein in seinem absoluten Eigensein" zu richten (5/106f). Die Alternative, die Husserl ablehnt, besteht
darin, die "Erfahrung
naiv zu leben und das Erfahrene, die transzendente Natur, theoretisch
zu erforschen" (5/106).

Mit
seinen Schülern kam es durch dieses Werk zum Bruch: Adolf
Reinach diskutierte dessen Thesen "schon
im Winter 1912/13 im Seminar […] – mit dem Ergebnis, daß
unter seiner Leitung die jungen Phänomenologen den Husserlschen
Idealismus ausnahmslos als Rückfall in den Neukantianismus
ablehnten. Besonders Roman INGARDEN suchte Husserl von der Unhaltbarkeit dieser Position zu überzeugen.
Ähnlich, wenn auch nur indirekt und mit völlig anderen
Argumenten, sprach sich später Martin HEIDEGGER in Sein und Zeit dagegen
aus" (Karl Schuhmann, in: KNLL 8/219).

Tatsächlich
kritisierte Husserl die "Ideenfeindschaft" der Empiristen (5/40) und stellte wie einst Platon "Ideen
oder Wesen als Gegenstände" hin, die man intuitiv erfassen könne (5/47). Sein Ziel war "die
Gewinnung einer neuen, in ihrer Eigenheit bisher nicht abgegrenzten
Seinsregion
, die, wie jede echte
Region, eine solche individuellen Seins
ist" (5/67).

Er
erwartete von dieser Region echte, eben innere Wahrnehmungen: "Allgemein
ist schon zu sehen, daß transzendentes Sein überhaupt,
welcher Gattung es sein mag, verstanden als Sein für ein Ich, nur zur Gegebenheit
kommen kann in analoger Weise wie ein Ding, also nur durch
Erscheinungen" (5/92).

Derartige
innere Wahrnehmungen können, wenn verschiedene Menschen sie
machen, "zu
einer einzigen intersubjektiven Welt, dem Korrelat der einheitlichen
Geisterwelt" zusammengeschlossen werden, die allerdings keine von unserer
räumlich-zeitlichen Alltagswelt, die uns in unserer Erfahrung
gegeben ist, verschiedene Welt ist.

4.
"Erste Philosophie"
(1923/24)

Diese
Vorlesungsreihe ist in zwei Teile gegliedert: "Kritische
Ideengeschichte" und
"Theorie der phänomenologischen Reduktion".

Den
ersten Teil kann man problemlos wie eine kritische
Philosophiegeschichte von Platon bis Kant lesen. "Kritisch"
aus dem Grund, weil Husserl sich "außerstande" sah,
"irgendeine der historischen Philosophien überhaupt als
eine Philosophie endgültiger Form, d.h. der für eine
Philosophie unbedingt geforderten Form strengster Wissenschaft
anzuerkennen" (6/6).

Wie
vor ihm Hegel in seinen "Vorlesungen über die Geschichte
der Philosophie" (1816/17) und Rudolf Steiner in "Die
Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß
dargestellt" (1914) betrachtete Husserl also seine eigene
Philosophie, die er dann im zweiten Teil ausführt, als Krönung
der Philosophiegeschichte. Insgesamt handelt es sich um dasjenige
Werk Husserls, das am allgemeinverständlichsten gehalten ist.

5.
"Formale und transzendentale Logik – Versuch einer
Kritik der
logischen Vernunft" (1929)

Hier
sieht Husserl "die
eigentliche Ursache für die Kulturkrise der modernen Zeit im
Verlust des Glaubens an die wissenschaftliche Vernunft"
(Ullrich Melle, in: LphW 282). Er zeigt, "daß
die formale Logik nicht in sich selbst, sondern nur in leistenden
Akten der Subjektivität begründet werden kann. Dazu aber
muß sie ’subjektiv gewendete‘ oder
transzendentale Logik werden"
(Karl Schuhmann, in: KNLL 8/214).

Zur
Erinnerung: Der Begriff der transzendentalen Logik geht auf Kants "Kritik
der reinen Vernunft"
(1781, 21787) zurück. Er nannte diejenigen Erkenntnisse a priori "transzendental",
durch die "wir
erkennen, daß und wie gewisse Vorstellungen (Anschauungen oder
Begriffe) lediglich a priori angewandt werden, oder möglich
sein".
Unter "transzendentaler Logik" verstand Kant eine
"Wissenschaft des reinen Verstandes und Vernunfterkenntnisses,
dadurch wir Gegenstände völlig a priori denken" (B 81).

6.
"Cartesianische Meditationen – Eine
Einleitung in die Phänomenologie"
(1931)

Die
Franzosen interessierten sich so sehr für Husserls
Phänomenologie, daß sie ihn 1929 an die Sorbonne einluden,
um dort Vorlesungen zu halten (Biemel 21). Aus diesen Vorlesungen mit
dem Titel "Einleitung
in die transzendentale Phänomenologie"
entstanden die "Cartesianischen
Meditationen", die zwei
Jahre später ins Französische übersetzt erschienen.
Die deutsche Ausgabe wurde erst nach Husserls Tod, 1951,
veröffentlicht.

Husserl
knüpfte an Descartes an, weil er eine Parallele zwischen dem
Stand der Philosophie seiner Zeit und der des Descartes zog. Wie
Descartes in seinen "Meditationen
über die Erste Philosophie"
(1642) wollte Husserl in der Hoffnung auf die Begründung eines
sicheren Wissens zuerst alle allgemein akzeptierten Überzeugungen
über Bord werfen, um dann seine Phänomenologie an deren
Stelle zu setzen.

7.
"Die Krisis der
europäischen Wissenschaften und
die transzendentale Phänomenologie"
(1936/54)

Hier
stellt Husserl seine Phänomenologie als Ausweg aus einer
Wissenschaftskrise dar. "Eines
der Ziele des Werks ist es, den Irrationalismus zu überwinden,
der sich seit einem Jahrzehnt zuvor in Lebensphilosophie und
Existenzialismus sowie im europäischen gesellschaftlichen und
politischen Leben verbreitete"
(Karl Schuhmann, in: KNLL 8/217).

© Gunthard Rudolf Heller, 2012

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