Aufkleber und Etiketten: Geschichte, Erstellung und Verwendung

Etiketten und Aufkleber sind aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Sie zieren zahlreiche Produkte, liefern wichtige Informationen und werden als Marketing-Instrument genutzt. Bis zur Entwicklung in ihre heutige Form haben sich Aufkleber Jahrtausende lang weiterentwickelt. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie achten sollten und wie Sie Aufkleber und Etiketten selbst erstellen.

Die Geschichte der Aufkleber und Etiketten

Aufkleber und Ettiketten selbst machenDie Geschichte beginnt um das Jahr 6.000 v.Chr. bei den alten Ägyptern und Sumerern. Mit der Notwendigkeit einer Inhaltsangabe entstand die Idee für die erste Etikette. Sumerer und Ägypter nutzen Rollsiegel mit Schriftzeichen zur Kennzeichnung von Waren. Später, im 6. Jahrhundert v. Chr., erlebte der Handel seine erste Hochblüte.

Die Römer und Griechen ersetzten das Rollsiegel durch einen kleinen Anhänger. Vom Mittelalter über die Renaissance bis hin zum 19. Jahrhundert änderte sich wenig.

Kleine Zettel mit Informationen zum Produkt zierten nach wie vor die Gefäße der Händler. Den ersten Startschuss für eine Revolution gab Gutenberg mit der Erfindung des Buchdrucks – die ersten gedruckten Etiketten wurden allerdings erst um 1700 erstellt.

Zu dieser Zeit entstand der erste Aufkleber. Seine Oberfläche wurde mit Leim bestrichen und der Aufkleber an entsprechender Stelle aufgeklebt. Später folgten künstlerische Gestaltungen. Bis in das 20. Jahrhundert wurden Etiketten mit Leim bestrichen und aufgeklebt.

In den 1930er Jahren präsentierte der US-Amerikaner Stanton Avery einen neuartigen Preisaufkleber mit dem Namen „Kum-Kleen“. Dessen Rückseite war mit Kautschukkleber bestrichen und das Etikett konnte so aufgeklebt und abgezogen werden.

Aufkleber heute

Aufkleber und Etiketten sind heute in vielen Einsatzgebieten zu finden: Auf Produkten liefern sie wichtige Informationen zum Gebrauch, Sicherheitshinweise und vieles mehr. Viele Unternehmen nutzen Aufkleber als Marketing-Maßnahme, um auf ihr Produkt, ihre Dienstleistung oder ihr Unternehmen aufmerksam zu machen.

Das sogenannte Guerilla-Marketing bezeichnet eine Vermarktung mit möglichst geringen Mitteln, die eine große Wirkung erzielt. Aufkleber werden dabei häufig, teilweise auch illegal, auf Gebäuden und Wänden aufgeklebt.

Design und Erstellung von Aufklebern

Das Internet und moderne Programme machen die Erstellung von Aufklebern und Etiketten sehr einfach. Ob für das Auto, Schaufenster oder eine Maschine – Aufkleber lassen sich in Massen online bestellen. Interessierte müssen sich nur noch um eines kümmern: das Design. Bei der Erstellung der Aufkleber gibt es zwei Gruppen:

  • diejenigen, die grafische Fähigkeiten besitzen und mit Programmen wie Photoshop und Co. umgehen können
  • diejenigen, die Aufkleber wünschen, sich mit Grafikprogrammen jedoch nicht auskennen

Künstlerisch Begabte nutzen das Grafikprogramm ihrer Wahl, zum Beispiel Photoshop, und erstellen die gewünschten Grafiken, die auf dem Aufkleber zu sehen sein sollen. Wichtig für sie: Die Grafiken sollten in möglichst hoher Auflösung erstellt werden.

Menschen, die keine grafischen Fähigkeiten besitzen, haben wiederum mehrere Möglichkeiten zur Grafikerstellung:

  1. Sie beauftragen ein Design-Studio mit der Grafikerstellung.
  2. Sie nutzen Online-Tools zur Erstellung simpler Grafiken.

Für simple und unbedeutende Grafiken empfiehlt sich die zweite Lösung. Die erste Wahl dagegen ist für diejenigen interessant, die qualitativ hochwertige Etiketten drucken lassen möchten und ein anschauliches Design benötigen.

Aufkleber ist nicht gleich Aufkleber

Nach der Erstellung der Grafiken gilt es, das passende Material für den Aufkleber zu wählen. Unterschieden wird zwischen drei Materialien:

  • Vinylfolie monomer: Sie ist für kurzfristige Einsatzzwecke im Außen- und Innenbereich geeignet und hält UV- und Wettereinflüssen nicht stand.
  • Vinylfolie polymer: Dieses UV- und witterungsbeständige Material ist für mittel- und langfristige Einsatzzwecke im Außen- und Innenbereich geeignet.
  • Vinylfolie cast: Eine spezielle Folie, die nicht nur UV- und witterungsbeständig, sondern auch abwischbar ist. Damit ist sie ideal für die Fahrzeug Vollverklebung geeignet.

Für die meisten Einsatzzwecke, die Beklebung eines Fahrzeugs ausgenommen, ist die Vinylfolie polymer zu empfehlen, da sie das ideale Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Druck der Aufkleber und Etiketten

Nachdem das Design und die Wahl der gewünschten Materialien feststehen, müssen Interessierte nur noch die Aufkleber drucken. Auch hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten:

  • einen Druckauftrag bei Unternehmen wie Digitaldruck-Fabrik einreichen
  • die Aufkleber in Eigenregie drucken

etiketten und aufkleber selbst machenBei der ersten Variante müssen Kunden lediglich eine Aufkleber-Art in der gewünschten Stückzahl und das passende Material auswählen. In der Regel erlauben die Unternehmen auch eine individuelle Angabe der Höhe und Breite des Aufklebers sowie Zusatzoptionen wie etwa UV-Schutzlaminat oder ein Konturschnitt.

Das Design muss in einer akzeptierten Form hochgeladen werden. Die Unternehmen akzeptieren die gängigen Bildformate PNG, JPG und BMP, teilweise aber auch Formate von Grafikprogrammen.

Für den Aufkleber-Druck in Eigenregie werden ein Drucker und selbstklebende Universal-Etiketten oder sonstige selbstklebende Aufkleber benötigt. Die meisten Programme besitzen eine spezielle Einstellung für den Etikettendruck. Für sehr simple Aufkleber (Adressaufkleber oder Ähnliches) ist diese Methode ausreichend. Die Qualität reicht allerdings bei weitem nicht an professionelle Unternehmen heran.

Etiketten mit Word drucken

Die Software Word aus dem Hause Microsoft besitzt einen Assistenten zum Ausdruck von Adressaufklebern, der Anwender Schritt für Schritt durch die Prozedur leitet. Anwender können eine individuelle Adresse eingeben oder einen Eintrag aus ihren Kontakten auswählen, die in Outlook gespeichert sind. Für den Druck stehen alle denkbaren Formatierungen zur Auswahl. Neben vordefinierten Etikettengrößen gängiger Hersteller kann man auch eigene Abstände festlegen.

Schritt für Schritt zum Etiketten-Druck:

  1. Ein leeres Word-Dokument öffnen und in der Symbolleiste unter „Sendungen“ in der Gruppe „Erstellen“ auf „Etiketten“ klicken.
  2. Gewünschte Adresse ausgeben oder über das Buchsymbol rechts oben eine Absenderadresse von Outlook verwenden.
  3. Zur Formatierung den Text markieren, mit der rechten Maustaste anklicken und „Schriftart…“ auswählen.
  4. Mit einem Klick auf „Optionen“ können Anwender die Abmessungen des Etiketts bestimmen. Sind die passenden Maße nicht zu finden, kann man mit einem Klick auf „Neues Etikett“ ein eigenes Format definieren.
  5. Wer nur ein Etikett drucken möchte, muss im Bereich „Drucken“ die Option „Ein Etikett“ auswählen. Anschließend die Zeile und Spalte auswählen, wo das Etikett erscheinen soll.

Viel Erfolg beim Entwerfen eigener Aufkleber!

Alexander Keller