Camping Tipps: Alles rund um das Zelten

Für Naturmenschen ist nichts schöner als eine Nacht unter freiem Himmel. Doch das Camping will gelernt sein. Wer grundlegende Dinge nicht beachtet, für den wird der Trip in Mutter Natur schnell zum Albtraum. Damit alles glatt läuft, werden nachfolgend praktische Tipps für den perfekten Camping-Urlaub erläutert.

Camping Tipps Zelten ChecklisteAuf Camping-Plätzen kann jeder, der Eintritt zahlt, ohne Probleme übernachten – schließlich gibt es hier Stellplätze. In freier Wildbahn sieht die Situation schon anders aus.

Wildes Campen ist in Deutschland grundsätzlich verboten. Sofern sich keine Anwohner beschweren und niemand fremdes Privateigentum betritt, wird allerdings im Regelfall ein Auge zugedrückt. Beim Camping außerhalb der deutschen Grenzen sollte man sich zuvor über die Regeln informieren. Europa verfügt nicht über einheitliche Regelungen.

Was beim wilden Campen beachtet werden muss

Was versteht man unter wildem Campen? Als „wildes Campen“ wird das Zelten in der freien Natur außerhalb von Übernachtungs- und Campingplätzen bezeichnet. Wie zuvor erwähnt, ist das in Deutschland im Normalfall verboten, wird aber auch nicht geahndet, wenn sich die Beteiligten an einige Grundregeln halten und nicht übertreiben.

Regeln für das wilde Campen:

  1. Möglichst unauffällig verhalten und die Umwelt wenig beeinflussen.
  2. Das wilde Campen am besten alleine oder zu zweit praktizieren.
  3. Maximal zwei Nächte an einem Ort verweilen.
  4. Beim Verlassen des Platzes alle Abfälle mitnehmen.
  5. Wenn es das Wetter erlaubt, direkt im Schlafsack übernachten und auf den Aufbau des Zeltes verzichten.

In puncto Ausrüstung sollte man definitiv nicht zu einem Zelt von einem Discounter greifen. Dies mag zwar günstig sein, beim ersten Regen schläft man allerdings plötzlich in einem Teich.

Fünf Tipps zum besseren Campen

  1. Klima-Faktor An- und Abreise: Beim Zelten gibt es in puncto An- und Abreise eine simple Faustregel: Bei Gruppenreisen sollte der Reisebus genutzt werden, Einzelreisende fahren mit der Bahn am klimafreundlichsten. Ab vier Personen ist das Auto sogar klimafreundlicher als die Bahn.
  2. Mobilität vor Ort: Die Mobilität vor Ort ist ein wichtiger Faktor. Wer eine Radtour plant, kann diese bereits beim Brötchenholen beginnen. Viele Campingplätze verleihen mittlerweile E-Bikes für kleine Touren. In modernen Orten können Camper sogar E-Autos ausleihen.
  3. Die Platzwahl: Der Campingplatz ist ein Glied der Umwelt- und CO2-Bilanz des Urlaubs. Campingplätze, die versuchen besonders umweltverträglich zu sein, werden von dem Verein Ecocamping ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen sind die Euroblume oder auch das strenge EU-Ecolabel.
  4. Wie zu Hause fühlen: Auf dem Campingplatz sollte sich jeder wie zu Hause fühlen, dabei aber nicht seine guten Manieren vergessen. Man trennt sich wie ein zivilisierter Mensch von seinem Müll, geht geizig mit Warmwasser um und bevorzugt Produkte aus der Region.
  5. Ökokorrektes Örtchen: Das Geschäft wird nicht in Mutter Natur verrichtet. Dafür gibt es mobile Toiletten, in die ausschließlich umweltverträgliche Zusätze verwendet werden. Das Abwasser wird nur in vorgesehene Ausgüsse gegeben.

Checkliste: Was beim Campen nicht fehlen darf

Ob erfahrener Camper oder Anfänger, jeder muss beim Zelten einige grundlegende Dinge mitbringen. Was in der Grundausrüstung nicht fehlen darf, wird nachfolgend aufgelistet:

  • Zelt mit verschiedenen Heringen, Seilen, und Schnur als Reserve sowie Gummihammer und Zange für die Heringe
  • großer, wasserdichter Rucksack
  • Schlafsack mit Isomatte
  • Zeltlampe oder Taschenlampe mit Batterien
  • Luftmatratze inkl. Blasebalg oder Luftpumpe
  • Campingkocher (Gas oder Benzin)
  • Klapptisch, Klappstühle und Campinggeschirr
  • Dosenöffner, Pfanne, Grillbesteck
  • Wasserkanister mit zwei Litern je Person

Checkliste: Erste-Hilfe-Kit

Das Erste-Hilfe-Kit ist ein Utensil, auf das beim Campen niemand verzichten darf. Oftmals findet das Zelten weit entfernt von dem nächsten Ort statt. Im Notfall sollte man in der Lage sein, Erste Hilfe zu leisten. Besonders bei schweren Verletzungen können viele Minuten vergehen, bis der Notarzt eintrifft. In diesem Fall kann die Erste Hilfe über Leben und Tod entscheiden.

Was gehört in den Erste-Hilfe-Kasten?

  • Pinzette und Schere
  • Verbandmaterial
  • Wundpflaster im Stück
  • Klebeband bzw. Heftpflaster
  • Rettungsdecke
  • Dreiecktuch
  • Wundnahtstreifen
  • Schmerzmittel
  • persönliche Medikamente

Wie umfangreich der Nothilfekasten ist, hängt von der Art und Länge des Ausflugs ab. Ideal sind zwei verschiedene Sets: Eins für Kurzausflüge und ein weiteres für lange Reisen.

Achtung: Der Nothilfekasten muss regelmäßig auf Vollständigkeit und Verfallsdatum der Medikamente überprüft werden. Außerdem sollte er dort aufbewahrt werden, wo ihn im Notfall jeder schnell finden kann.

Einfache Wettervorhersage beachten

In unserem elektronischen Zeitalter gibt es viele moderne Geräte, mit denen man aktuelle Wetterinformationen überall abrufen kann. Die Beobachtung natürlicher Wetterzeichen ist dennoch wichtig für jeden Camper. Selbst das modernste Gerät kann Fehlfunktionen haben.

Es gibt eine Vielzahl von Anzeichen für Wetteränderungen. Vor Beginn des Trips sollte man sich unbedingt über die Großwetterlage des Zielgebietes informieren. Die Wetteranzeichen Abendrot und Morgenrot sind leicht zu merken:

  • Morgenrot – Seemannstod (schlechtes Wetter)
  • Abendrot – Gut-Wetter-Bot

Der Rauch von Schornsteinen ist ebenfalls ein verlässliches Zeichen. Wird er zu Boden gedrückt, folgt Regen. Bei schönem Wetter steigt er dagegen kerzengerade in die Höhe. Auch stark riechende Abflüsse sind ein Anzeichen für Regen. Stechende Fliegen sind oftmals ein Anzeichen für ein nahendes Gewitter.

Meine Tipps: Schöne Orte zum Camping

Schwarzwald

Wer gerne mit dem Zelt in Süddeutschland unterwegs ist, der sollte eine Fahrt nach Baden-Württemberg einplanen. Alleine im Schwarzwald gibt es drei Top-Plätze: das „Kur- und Erlebniscamping Lug ins Land“ in Bad Bellingen-Bamlach, das „Ferienparadies Schwarzwälder Hof“ in Seelbach sowie das „Camping Münstertal“. Letzterer bietet sogar einen umfangreichen Wellness-Bereich und eine Praxis für Physiotherapie.

Gardasee

Wer sich nicht davor scheut einige Kilometer auf sich zu nehmen, der kann Deutschland verlassen und nach Italien fahren. Denn im Südwesten des italienischen Gardasees liegt San Felice. Gecampt wird direkt am Uferhang, wodurch das Gardasee-Camping zu einem ganz besonders luxuriösen Erlebnis wird. Insgesamt 22 edle Lodges befinden sich auf einer Fläche von fünf Hektar. Die schicken Riesenzelte befinden sich in einem Ensemble aus schicken Bungalows, aber auch klassischen Zelten und Wohnwagen. Was deutsche Urlauber freuen wird: Auf dem Campingplatz Weekend wird deutsch gesprochen.

Camping Seiser Alm

Die Seiser Alm und das Schlerngebiet sind dank ihrer unvergleichbaren Schönheit in ganz Mitteleuropa bekannt. Der Naturpark Schlern erstreckt sich auf einer Fläche von 6.400 Hektar. In dieser malerischen Gegend liegt die „Camping Seiser Alm“ vor einer unvergleichbaren Kulisse, mit direktem Blick auf das Wahrzeichen Südtirols, der Schlern. Die romantischen Zeltplätze mitten in der Natur sind einen Besuch wert.

Caravan Park Sexten

In schwindelerregender Höhe, mitten im Naturpark der Sextner Dolomiten, liegt der „Caravan Park Sexten“ direkt vor der großartigen Felsenkulisse der Bergensonnenuhr. Im Sommer können hier Camping-Fans nicht nur übernachten, sondern auch wandern, klettern und die wunderschöne Gegend mit dem Mountainbike erkunden. Anschließend sorgt das Freischwimmbad für die verdiente Abkühlung. Kinder werden hier von einem aktiven Animationsprogramm unterhalten.

Viel Spaß beim Campen!

Alexander Keller