Aquafitness: Was Sie von Aquabouncing bis Waterclimbing wissen sollten

Aquafitness und AquajoggingWassergymnastik ist schon lange nicht mehr gleichzusetzen mit langweiligen Bewegungen in Zeitlupentempo, ausgeführt von älteren Damen mit überdimensionalen Badekappen. Aquafitness ist ein Trend, der sich in Deutschland immer mehr durchsetzt, neue Bewegungsformen hervorbringt und inzwischen zu fetziger Musik von allen Altersgruppen geschätzt wird.

Gepowert werden mit Unterwasserhanteln, Schwimmgürteln, schwebenden Boxhandschuhen, Unterwassersteps- und Trampoline oder Fußmanschetten. Neben viel Spaß und Abwechslung wirkt sich das Training auch positiv auf Gesundheit und Fitness aus.

In diesem Artikel will ich Ihnen einen Überblick über verschiedene Arten des Aquafitness-Trainings geben. Einige beliebte Wasser-Fitness-Arten sind:

AQUA CYCLING

Radeln, was das Zeug hält – wer kennt es nicht, das klassische Ergometer. Nun nennt es sich Aquabike, steht im Wasser und ist von der Höhe so eingestellt, dass man bis zur Brust im Wasser sitzt. Zu schwungvoller Musik wird mal schneller, mal langsamer gestrampelt, mit Übungen ähnlich dem Spinning.

Vorteil: Durch den Wasserwiderstand wird das Gewebe zusätzlich massiert und durchblutet. Der Auftrieb des Wassers lässt einen dennoch die erhöhte Anstrengung nicht so spüren. Gut: Untersuchungen zeigen, dass hier sogar mehr Kalorien verbrannt werden als beim „normalen“ Radfahren.

AQUA FATBURNING

Wie auch an Land ist das Ziel der Übung der erhöhte Kalorienverbrauch. Verschiedene Übungen aktivieren die einzelnen Problemzonen, um sie zu stärken und zu straffen. Auch hier dient der Wasserwiderstand als Bremse, der alle Übungen viel effektiver macht, da er mehr Kraft erfordert.

Das baut nicht nur Muskeln auf, sondern fördert auch die Kondition und Ausdauer. Besonders gut für Übergewichtige: Durch das Wasser werden die Gelenke nicht so stark belastet – die „Nebenwirkungen“ wie Gelenkbeschwerden also deutlich reduziert.

AQUABOXING oder Aquadrill

Wer Winterspeck und Stress abbauen will, sollte diese Variante des TaeBos probieren: AquaBoxing ist eine Mischung aus Kampfsportelementen, Boxen, Tai-Chi und Ausdauertraining. Ausgerüstet mit Spezial-Boxhandschuhen aus Schaumstoff, die durch ihr Material für noch mehr Widerstand und Auftrieb im Wasser sorgen, werden im stehtiefen Wasser die Übungen zur Straffung von Bauch, Beine, Po ausgeführt.

Und da das Ganze zu mitreißender Musik ausgeführt wird, und sowohl Kraft als auch Koordination verlangt, verfliegt die Zeit wie im Flug. Es bringt neben einem gestärkten Körper und super Kondition auch Entspannung (wenn man danach völlig ausgepowert im Whirlpool liegt) und vor allen Dingen viel Spaß.

AQUASTEP

Es gibt eine neue Umgebung für ein bewährtes Fitnessgerät. Das ca. 20 cm hohe Podest („Step“) geht auf Tauchstation und wird auf dem Boden des Schwimmbades mit Saugnäpfen befestigt. Die Übungsabläufe sind ähnlich dem Step-Aerobic an Land – Wasserwiderstand und Auftrieb sorgen für gezieltes Training und vor allen Dingen eine gute Durchblutung der Problemzonen wie Oberschenkel und Po.

AQUAJOGGING oder Joggen im Wasser

Aquajogging ist eine der bekanntesten Varianten der Aquatrainings-Arten und hat sich in vielen Hallen- und Freibädern bereits als Standard etabliert. Warum? Weil es sehr einfach ist, selbst Ungeübte können gleich damit starten.

Benötigt wird ein Schwimmgürtel oder eine Schwimmweste, zum Teil auch andere Übungsgeräte wie Schaumstoffhandschuhe oder Hanteln. Man schwebt also im Wasser, strampelt, um vorwärtszukommen und führt dabei spezielle Übungen aus. Begleitet wird das Ganze mit Musik.

Vorteile: Wirbelsäule und Knie werden nicht wie beim normalen Joggen mit Stößen belastet, es ist also ideal auch für Menschen mit hohem Gewicht. Durch den Wasserwiderstand werden bedeutend mehr Kalorien verbrannt als beim Laufen an Land. Da das Ganze ziemlich lustig aussieht, herrscht meist super Stimmung in den Kursen … 🙂

Aqua-Wellness-Sportarten

Zu den Aqua-Wellness-Sportarten zählen beispielhaft Aqua-Yoga, Aqua-Qi-Gong, Aqua-Stretching oder Aqua-Tai-chi. Hier werden die wohltuenden Effekte des Yogas, des Qi-Gongs oder anderer bekannter Wellness-Sportarten mit den Vorteilen der Aqua-Fitness kombiniert.

Das warme Wasser umspielt den Körper, lockert die Muskeln, macht die Bewegungen durch den Wasserwiderstand langsamer und kraftvoller und durch die Berührung am ganzen Körper bewusster.

AQUA-TRAMPOLIN

Aqua-Trampolin ist auch als „Aqua-Bouncing“ bekannt: 10 Minuten Aqua-Bouncing im Wasser soll angeblich genauso effektiv sein wie eine Stunde Joggen. Wie es geht? Man springt auf einem Unterwassertrampolin, ähnlich den Geräten, die man noch aus Schulsport-Zeiten kennt.

Dabei werden Ausdauer und Gleichgewichtssinn trainiert, die Muskeln gestärkt und Kalorien verbrannt. Einige Hallen- und Erlebnisbäder in Deutschland bieten diesen Fitness-Trend aus den USA bereits an, der viel Spaß bringt und noch dazu höchst effektiv sein soll.

WATERCLIMBING

Klettern ist bekanntlich ein toller Sport, um den Körper zu trainieren und die Muskeln zu stählen. Jetzt kommt ein neuer Trend: Waterclimbing, eine Kletterwand am Beckenrand des Schwimmbades, mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Geklettert wird ohne Seil und Sicherung, wer fällt, landet im Wasser – ein Riesenspaß!

Und wer schon einmal Klettern war, weiß: Das ist richtig anstrengend. Ideal für Anfänger, aber auch Geübten wird dank unterschiedlicher Griffe und Wege nicht so schnell langweilig. Prima Abwechslung im wöchentlichen Fitness-Plan!

Alle oben genannten Varianten des Wassertrainings bieten ähnliche Vorteile:

  • Gelenkschonend, da man durch den Auftrieb nur 20% des Eigengewichtes tragen muss, besonders bei übergewichtigen Menschen wichtig.
  • Wirbelsäulengerecht, da durch das reduzierte Eigengewicht auch die Stöße beim Auftreten (z.B. beim Step) abgeschwächt werden.
  • Erhöhter Kalorienverbrauch durch mehr Muskelkraft, die man braucht, um gegen den Wasserwiderstand anzukommen.
  • Das Gewebe wird durch die Bewegung im Wasser zusätzlich massiert und durchblutet.

Wer eine dieser Fitness-Richtungen mal ausprobieren möchte, kann sich bei den örtlichen Bäderbetrieben informieren, direkt bei den Bädern, in Schwimm- und Sportvereinen oder sich im Internet nach Schwimmbädern/Freizeitbädern/Hallenbädern mit Sportangebot in der Umgebung umsehen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Sandra Schulz