Namensgedächtnis verbessern: 7 Tipps Namen besser zu merken

Wer beruflich oder privat viel mit Menschen zu tun hat, wird sich zwangsläufig eine Menge Namen merken müssen. Eine persönliche Anrede gehört überall zum guten Ton und wird vom Gesprächspartner meist sehr positiv honoriert.

Namensgedächtnis verbessern Namen merkenEs kann schnell als unhöflich empfunden werden, wenn sich der Gesprächspartner bei Ihnen wiederholt vorstellen muss. So entsteht der Eindruck, dass Ihr Gegenüber unwichtig ist bzw. keine große Rolle spielt. Man kann also mit einem schlechten Namensgedächtnis einen guten Kontakt verlieren.

Da es nicht einfach ist, sich viele Namen zu merken, habe ich eine kleine Liste mit Tipps erstellt, die helfen sollen, Ihr Namensgedächtnis zu verbessern. Wenn Sie diese Ratschläge befolgen, sollte es Ihnen in Zukunft wesentlich leichter fallen, sich an die Namen von ehemaligen Gesprächspartnern zu erinnern.

Namensgedächtnis verbessern: Wie kann ich mir Namen leichter merken?

1. Aufmerksamkeit und Interesse als Schüssel zum Namensgedächtnis

Machen Sie sich bewusst, dass Ihnen bestimmte Gesprächspartner und damit ihr Name künftig sehr wichtig sind! Diese innere Einstimmung beeinflusst positiv die unbewussten Aktivitäten Ihres Gehirns. „Wichtiges“ wird entsprechend eingeordnet, „Unwichtiges“ weiterhin als unnötiger Ballast ignoriert. Insofern sind Aufmerksamkeit und Interesse die Basis, sich etwas überhaupt merken zu können.

2. Namen merken: Zuhören und Verstehen ist elementar

Bemühen Sie sich darum, den Namen Ihres Gesprächspartners zunächst richtig zu hören! Fragen Sie am besten sofort nach, ob Sie ihn richtig verstanden haben: „Habe ich richtig verstanden: Frau Kühnast?“ Denn was Sie nicht richtig wahrgenommen haben, können Sie Ihrem Gedächtnis auch nicht zur Speicherung anbieten!

Bei komplizierteren oder ungewohnten Namen scheuen Sie sich nicht davor zurück, nach der Schreibweise zu fragen. Das kann Ihnen helfen "Verstehensfehler" – Aussprache und Schreibweise – schnell zu erkennen und zu korrigieren.

3. Zusammengesetzte Namen "zerlegen" hilft der Erinnerung

Nachdem Sie den Namen gehört haben, überlegen Sie möglichst direkt, wie Sie sich ihn einprägen können. Viele Namen enthalten Worte, die wir aus der Alltagssprache kennen. So enthält der Name "Kühnast" die Worte "kühn" und "Ast" oder "Schönfelder" – "schön" und "Feld".

Von solchen einfachen Namen kann man sich leicht Bilder machen – z. B. von jemandem, der "kühn" an einem "Ast" schwingt. Prägen Sie sich diese Bilder ein.

4. Eselsbrücken helfen dem Namensgedächtnis

Namensgedächtnis Namen merkenVerknüpfen Sie den Namen Ihres Gesprächspartners mit seinem Erscheinungsbild oder mit einem „markanten Punkt“, z. B. seinem Gesicht, seiner Kleidung oder mit einem interessanten „Hintergrund“-Detail, z. B. seinem Hobby, seinem Beruf oder seinem Wohnort.

Selbst eine Verknüpfung mit einem Detail der Kleidung, die Ihr Gesprächspartner zwar heute trägt, aber wahrscheinlich nicht beim nächsten Zusammentreffen tragen wird, ist hilfreich. So können Sie zumindest in den ersten Augenblicken das betreffende Kleidungs-Detail als Erinnerungs-„Anker“ nutzen!

Eselsbrücken können auch durch Fragen gebildet werden. Sieht Herr "Grimm" beispielsweise sehr "grimmig" aus? Macht Frau Hetzer einen "gestressten" Eindruck?

Jede so gewonnene Eselsbrücke (Verknüpfung von Namen und einer weiteren Bedeutung) wird ihnen später helfen, den Namen besser zu merken und leichter rekonstruieren zu können.

5. Namen mit weiteren Informationen verknüpfen

Interessieren Sie sich ehrlich für Ihren Gesprächspartner: Was ist sein Hobby? Was macht er beruflich? Was war sein Grund für den heutigen Kontakt? Dadurch gewinnt Ihr Gesprächspartner zunehmend an Individualität. Sie beginnen weitere Informationen mit dem Namen zu verknüpfen, was das Erinnern wesentlich erleichtert.

Wenn Sie sich nach einiger Zeit wieder begegnen, dann wird Ihnen wahrscheinlich nicht mehr einfallen, dass dieser Gesprächspartner ein gestreiftes Hemd trug, sondern eher, dass er eine Pudelzucht o. ä. betreibt. Deshalb macht es Sinn, dass Sie den äußerlichen Erinnerungs-Anker („gestreiftes Hemd“) möglichst rasch gegen einen persönlichen Erinnerungs-Anker („betreibt eine Pudelzucht“) austauschen.

Der Wert sowohl des äußerlichen als auch des persönlichen Erinnerungs-Ankers liegt darin, dass Sie den Namen Ihres Gesprächspartners leichter rekonstruieren können. Vor Jahrhunderten konnten die Menschen die Namen ihrer Gesprächspartner häufig in sinnvoller Weise „rekonstruieren“: Der Mann von der Kornmühle war eben der Herr Müller.

Da heutzutage die Namen der Menschen oft nichts mehr mit dem Beruf („Schmied“), mit dem Erscheinungsbildes („groß“), mit der Herkunft („Berg“) etc. zu tun haben, können wir den Namen nur dann „rekonstruieren“, wenn wir ihn zuvor in kreativer Weise mit eigenen Bedeutungen verknüpft haben.

6. Sprechen Sie Menschen mit ihrem Namen an

Sprechen Sie im Gespräch mit dem neuen Bekannten häufiger seinen Namen aus, sodass Ihnen der Klang des Namens geläufig wird, auch wenn es sich z. B. um einen vertraut deutsch klingenden Namen, wie z. B. Frau Lehmann, handelt.

Wer andere Menschen eher unpersönlich anspricht – ala "Guten Tag, was kann ich für SIE tun?" – vergisst, dass das Namensgedächtnis durch Wiederholen geschult wird. Durch häufigere Wiederholung wird ein Gedächtnisinhalt vom Kurzzeit- leichter ins Langzeitgedächtnis übertragen.

Außerdem schätzen es viele Menschen mit Namen angesprochen zu werden – fühlen sich zum Teil sogar geschmeichelt. Es ist für viele Menschen eben viel persönlicher, wenn man sagt: "Hallo Frau Windrich, was kann ich für sie tun?"

Wenn es Ihnen wirklich wichtig ist, den betreffenden Gesprächspartner auch bei unerwarteten Begegnungen mit seinem Namen ansprechen zu können, dann simulieren Sie doch solche Situationen. Stellen Sie sich geistig eine künftige Begegnung mit diesem Menschen vor!

7. Namen mit der MemoCard-Technik besser merken

Sie können auch die sogenannte MemoCard-Technik ausprobieren: Schreiben Sie auf die Vorderseite Ihrer MemoCard ein oder zwei Stichpunkte, durch die Sie die betreffende Person identifizieren können, z. B. „betreibt eine Pudel-Zucht“ – "Fußballfan von Bayern München". Auf die Rückseite notieren Sie sowohl den entsprechenden Namen als auch ein Stichwort über die Art Ihrer kreativen Verknüpfung. Weitere Hinweise finden Sie hier: Lernkarten-/MemoCard-Idee.

Mit einer Vielzahl solcher MemoCards könnten Sie nun unerwartete Begegnungen simulieren. Sie lesen zunächst das jeweilige Stichwort, über das Sie sich an die Person erinnern. Dann „rekonstruieren“ Sie über den Erinnerungs-Anker den betreffenden Namen. Wenn Ihnen die Rekonstruktion gelingt, werden Sie sich über Ihre gute Erinnerungsfähigkeit auch in Zukunft freuen.

Falls Sie sich nicht erinnern können, können Sie sich gleichwohl freuen. Da es sich nur um eine simulierte Begegnung handelt, entfällt die Peinlichkeit den Namen nicht erinnert zu haben. Außerdem haben Sie sich auf diese Weise eine zusätzliche Möglichkeit verschafft, sich den Namen erneut einzuprägen (ihn mit dem „markanten Punkt“ zu verknüpfen).

Wenn Ihnen dieser Tipp gefallen hat, würde es mich freuen, wenn Sie auch meine Webseite „Gedächtnistraining“ besuchen.

Viel Erfolg beim Trainieren Ihres Namensgedächtnisses / Erinnern von Namen!

Reinhold Vogt