Abofalle – was tun? Liste und Tipps gegen Abofallen

Schon seit einigen Jahren gibt es Gesetze, die die Rechte des Verbrauchers gegen Abzocker im Internet verbessert haben. Will ein Internetanbieter einen Vertrag, Abo oder finanzielle Leistung vom Verbraucher, muss dies klar und eindeutig auf der Webseite gekennzeichnet sein.

Frühere unseriöse Praktiken – wo man entsprechende Hinweise im Kleingedruckten der AGBs aufwendig suchen musste – sind heute gesetzeswidrig. Dennoch finden sich immer noch Abofallen im Internet. Es wird auf die Angst der User gesetzt und mit Anwalt, Mahnungen, einem Eintrag in der Schufa oder Inkassobüros gedroht, um unrechtmäßig Geld einzutreiben.

Lesen Sie folgende Tipps gegen Abofallen und informieren Sie sich über bereits bekannte Abzocker, die in zwei Listen aufgeführt werden. Dort erfahren Sie auch, wo sie zu finden sind (Stand Jan 2017).

Vorbeugung: Wie kann ich mich gegen eine Abofalle schützen?

Abofalle was tun Abzocke ListeDamit eine Abofalle überhaupt zustande kommen kann, braucht der Abzocker Ihre Daten: E-Mail-Adresse, Namen, Anschrift etc. Diese Daten kann er nutzen, um einen fingierten Vertragsabschluss vorzutäuschen.

Der einfachste Schutz ist, sich nur auf Webseiten anzumelden – oder irgendwelche Daten zu hinterlassen – die explizit nur kostenlosen Service (z. B. den Philognosie-Newsletter) anbieten. Außerdem sollten Sie mit Anmeldedaten möglichst geizig umgehen. Melden Sie sich nur auf Seiten an, denen Sie wirklich vertrauen bzw. wo das Anmelden sinnvoll ist.

Bekannte Abofallen gibt es beispielsweise bei Routenplanern, IQ-Tests, Rätsel, Witze, Downloads, Freeware, freien SMS, Nachhilfeseiten und vieles mehr. Bei solchen Service-Seiten ist es absolut unnötig, seine Daten zu hinterlassen oder sich anzumelden. Schon mit wenig Suchaufwand finden Sie kostenlose Alternativen bzw. Webseiten, die einen ähnlichen Service auch ohne Anmeldung anbieten.

In die Abofalle getappt – was tun?

Suchen Sie die Webseite (URL) des Abzockers heraus und prüfen Sie in den beiden folgenden Datenbanken, ob die Abofalle schon bekannt ist.

Verbraucherzentrale: Datenbank von Abzockern

Hier finden Sie eine alphabetisch sortierte Datenbank von Abzockern, die die Verbraucherzentrale gesammelt hat. Es werden die Namen der Abzockerfirmen gelistet und Beispiele der Abzockerpraxis beschrieben.

Verbraucherzentrale Hamburg – Liste von Abofallen

Hier finden Sie ein PDF-Dokument, welches ebenfalls Anbieter mit Abofallen auflistet. Nutzen Sie die Suchfunktion Ihres Browsers, um das PDF nach der Domain des Abzockers zu durchsuchen.

Finden Sie den Anbieter Ihrer Abofalle, dann können Sie sich recht sicher sein, dass die Abmahnung / Drohungen / der Zahlungsbescheid gegen Sie unrechtmäßig ist.

Webseite des Abofallenanbieters prüfen

Falls Sie noch unsicher sind, sehen Sie sich die Webseite des Abzockers an. Nach deutschem Gesetz muss der Kunde ausdrücklich und gut sichtbar informiert werden, wenn er etwas zahlen soll oder einen Vertrag eingeht. Versteckte Hinweise (z. B. in den AGBs) sind ungültig. Es muss einen deutlich sichtbaren Link oder Button geben, der eindeutig beschriftet ist (z. B. "Abo bestellen" – "Abovertrag abschließen" o. ä.).

Weitere Tipps zum Verhalten bei Abofallen

Hier noch einige Tipps, die die Verbraucherzentrale aus Hamburg geprellten Usern gibt.

Bleiben Sie ruhig und lassen Sie sich nicht von Anwalts- oder Inkassoschreiben unter Druck setzen. Solange es keinen rechtsgültigen Vertrag gibt, hat ein Abzocker keinerlei Recht irgendetwas von Ihnen zu fordern.

Zahlen Sie nichts, denn wer zahlt, bekommt sein Geld nicht wieder. Falls eine minderjährige Person in die Abofalle getappt ist, können Sie keinesfalls dafür in Haftung genommen werden, denn der "Vertrag" ist ungültig. Falls Sie schon – bei mehrjährigen Abos – z. B. für ein Jahr gezahlt haben, stellen Sie die Zahlung für das nächste Jahr ein – zahlen Sie nicht weiter. Fürchten Sie sich nicht vor Drohungen – wie einem Schufa-Eintrag – diese sind meist nur üble Versuche, um Ihnen Angst zu machen.

Sie können zwar selbst Strafanzeige stellen, doch sie bewirkt leider in den meisten Fällen nichts. Glauben Sie auch keinen leeren Drohungen – z. B. einer Strafanzeige gegen Sie.

Falls Ihnen diese Tipps nicht ausreichend weitergeholfen haben oder Sie noch unsicher sind, etwas falsch gemacht zu haben, können Sie sich auch telefonisch bei der Verbraucherzentrale in Hamburg beraten lassen.

Telefonische Beratung gegen Abzocker im Internet

Telefonische Rechtsberatung unter 0900 1 – 77 54 41
von Montag bis Donnerstag jeweils 10 bis 18 Uhr
(1,80 €/Min. aus dem dt. Festnetz, mobil mehr).

Ich hoffe Ihnen mit diesen Infos weitergeholfen zu haben, sodass Sie sich nicht ins Bockshorn jagen lassen und wieder ruhig schlafen können.

Viel Erfolg beim Kampf gegen Abzocker mit Abofallen!

Aris Rommel