Rheuma: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Rheuma: An rheumatischen Erkrankungen leiden ca. 10 % unserer Bevölkerung. Doch die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Rheuma sind nur wenigen bekannt. Wer sich frühzeitig über rheumatische Krankheitsformen informiert, hat höhere Chancen sie erfolgreich zu behandeln. Der folgende Artikel informiert über Grundlegendes zu diesem Thema.

Was ist Rheuma?

Das Wort Rheuma stammt aus dem Griechischen und bedeutet „ich fließe“. Damit ist der fließende Schmerz gemeint, der eine oft permanente Begleiterscheinung dieser Krankheit ist.

Rheuma ist der Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen. Sie lassen sich in 4 Gruppen einteilen:

  • Erkrankungen, die durch Verschleiß und Abnutzung der Gelenke entstehen (z. B. Arthrose durch den Verschleiß des Kniegelenks).
  • Erkrankungen von Weichteilen, z. B. Sehnen oder Muskeln.
  • Rheumatische Beschwerden, die sich als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen entwickeln.
  • Erkrankungen der Gelenke durch Entzündungen (Arthritis, z. B. Morbus Bechterew, rheumatische Arthritis).

Die häufigsten Formen rheumatischer Erkrankungen sind der Gelenkverschleiß, rheumatische Arthritis und Erkrankungen der Weichteile.

Rheuma rheumatische Erkrankungen Ursachen, Diagnose

Bei den meisten rheumatischen Erkrankungen kommt es zu einer Störung im Immunsystem. Der Körper beginnt daraufhin, z. B. die Gelenke (bei der rheumatischen Arthritis) anzugreifen. Es kommt zu chronischen Entzündungen. Da körpereigene Strukturen angegriffen werden, spricht man von einer Autoimmunerkrankung.

Es können unterschiedliche Gelenke bzw. Regionen im Körper betroffen sein. Es kann auch zu systemischen Erkrankungen kommen, d. h., es wird nicht nur eine Körperregion oder ein Organ angegriffen, sondern gleichartiges Gewebe in verschiedenen Organen.

Die Folge der entzündlichen Prozesse im Körper sind häufig Schmerzen (vor allem, wenn die Gelenke betroffen sind). Es kommt zu Schwellungen oder Ergüssen der Gelenke (Verdickungen, durch Flüssigkeit). Die Spätfolgen können sich sehr dramatisch entwickeln. Es kommt zur Gelenkzerstörung, zu sichtbaren Fehlstellungen bis zu völligem Funktionsverlust. Wenn Organe alleinig oder mitbetroffen sind, kann es sogar zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen.

Möglich ist auch, dass es im Verlauf der Krankheit zu einer Überlappung mit anderen rheumatischen Erkrankungen kommt. Der Verlauf dieser Krankheit kann die verschiedensten Formen annehmen. Es lässt sich kein einheitlicher Verlauf formulieren.

Deshalb ist es wichtig, die entsprechende Form der rheumatischen Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Was können Ursachen von Rheuma sein?

Warum das Immunsystem fehlgeleitet reagiert, ist immer noch unbekannt. Die Vermutungen für die Ursachen von Rheuma gehen in unterschiedliche Richtungen:

  • In einigen Fällen konnte man familiäre oder auch geschlechtsspezifische Häufigkeiten feststellen. Auch ließen sich bei vielen Betroffenen genetische Marker nachweisen und dadurch schlussfolgern, dass genetische Faktoren diese Krankheit begünstigen.
  • Nur bei einer kleinen Gruppe entzündlich rheumatischer Erkrankungen konnte ein Zusammenhang mit bakteriellen Infektionen hergestellt werden, v.a. des Darms oder des Urogenitaltraktes.
  • Manche wiederum vermuten zivilisatorische Einflüsse, eine jahrelange praktizierte mangelhafte Ernährung.
  • Auch Umwelteinflüsse durch die Umweltverschmutzung können eine rheumatische Erkrankung begünstigen.

Wer ist von Rheuma betroffen?

Entgegen der landläufigen Meinung sind nicht nur alte oder ältere Menschen betroffen, sondern auch Kinder. Wenn es sich um Verschleißerscheinungen der Gelenke handelt (Arthrose), sind natürlich ältere Menschen betroffen.

Arthritis – eine entzündliche rheumatische Form tritt oft zwischen dem 30. und dem 50. Lebensalter in Erscheinung und betrifft in 2/3 der Fälle Frauen. Dennoch sind davon auch 5 % der Kinder betroffen, d. h. Kinder unter 16 Jahren.

Rheuma: Was sind mögliche Symptome?

  • Schmerzen in Gelenken, v. a. in Ruhephasen,
  • Gelenke sind geschwollen, druckempfindlich und warm.
  • Gelenke sind nach dem Aufwachen steif und lassen sich oft eine Viertelstunde bis Stunde nicht oder nur schwer bewegen. Im Laufe des Tages wird die Beweglichkeit besser.
  • Häufig wird nachts nicht mehr durchgeschlafen, da man durch Schmerzen aufwacht, z. B. im Rücken. Erst nach etwas Bewegung können die Schmerzen wieder verschwinden oder lassen zumindest nach, sodass weiter geschlafen werden kann.
  • Aber auch, wenn man tagsüber länger sitzt und nach anfänglicher Bewegung Schmerzen verspürt, kann es sich um ein rheumatisches Symptom handeln.
  • Entzündliche Formen von Rheuma beginnen häufig in den Fingern oder Zehen. Von den großen Gelenken ist meistens das Knie betroffen.
  • Es wird wiederholt Schmerzen bei einem Händedruck verspürt.
  • Die Hände fühlen sich kraftlos an – man hat Probleme eine feste Faust zu ballen oder etwas fest in der Hand zu halten.
  • Schmerzen können auch auftreten, wenn das Gelenk bewegt wird. Oft führt dies zu einer Schonhaltung, die wiederum dazu führt, dass Gelenke zu wenig bewegt und daher steif werden.
  • Wenn der Knochenaufbau betroffen ist, kommt es zu Schmerzen in den betroffenen Knochen (z. B. Rückenschmerzen) aber auch zu Knochenbrüchen, die einem fast spontan erscheinen (-> Spontanfraktur aufgrund Osteoporose – porösen Knochen).
  • Entwicklung von (gummiartigen) Rhemaknoten unter der Haut, die sich oft an Unterarmen, in der Nähe des Ellenbogens oder in der Nähe betroffener Gelenke zeigen.
  • Regelmäßige Augentrockenheit – Empfindung von „Sand“ in den Augen (Tränendrüsen sind betroffen),
  • Mundtrockenheit – ebenfalls regelmäßig (Speicheldrüsen sind betroffen).
  • Auch Müdigkeit, Schwächegefühle, Gewichtsverlust, Fieber und Unwohlsein können auftreten, da der ganze Körper von der Krankheit betroffen ist.

Je aufmerksamer Sie auf rheumatische Symptome achten und je früher Sie zum Arzt gehen, desto besser lässt sich die entsprechende rheumatische Erkrankung auch behandeln.

Diagnose von Rheuma

Eine Diagnose kann natürlich nur der Arzt treffen. Beobachten Sie typische rheumatische Symptome, gehen Sie sofort zum Arzt. Schieben Sie das nicht auf die lange Bank, denn Ihre Zukunft ist maßgeblich betroffen.

Rheuma rheumatische Erkrankung Diagnose und Behandlung

Je früher die entsprechende Form der rheumatischen Erkrankung diagnostiziert werden kann, desto besser die Chancen einer erfolgversprechenden Behandlung.

Wenn Sie zu Ihrem Hausarzt gehen, lassen Sie einen Rheuma-Bluttest machen. Wenn er positiv ist, sollten Sie zu einem Spezialisten überwiesen werden, einem Rheumatologen.

Der Arzt wird Sie sehr genau nach Ihren Beschwerden befragen. Für die Diagnose ist eine ausführliche körperliche Untersuchung erforderlich mit einer Blutabnahme (wenn sie nicht schon vorhanden ist). Im Blut können unter anderem erhöhte Entzündungswerte festgestellt werden. Auch Röntgenaufnahmen sind üblich, denn dadurch kann der Arzt feststellen, ob schon kleine Veränderungen an den betroffenen Stellen vorhanden sind.

Auch kann überprüft werden, ob eine krankhaft veränderte Knochensubstanz der Fall ist. Oft werden Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um ungewöhnliche Veränderungen feststellen zu können.

Behandlung von rheumatischen Erkrankungen

Wie schon gesagt, kann der Verlauf einer rheumatischen Erkrankung – selbst wenn es sich um die gleiche Form handelt – sehr unterschiedlich sein. Das erschwert oft eine schnelle Diagnose.

Das Gleiche gilt für ein gutes Ansprechen auf eine Therapie. Auf alle Fälle aber gilt: Je früher die Erkrankung diagnostiziert und behandelt werden kann, desto besser die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie.

Rheuma gilt als nicht heilbar. Doch im frühen Stadium kann sie sehr gut behandelt werden. Es gibt wirksame Mittel, die die Entzündungen in den Gelenken hemmen. Auch Bewegung gehört oft mit zur Therapie, damit die Gelenke nicht weiter versteifen. Akupunktur kann helfen mit den Beschwerden besser klarzukommen, denn der Schmerz ist ein ständiger Begleiter dieser Krankheit. Es gibt auch Strahlentherapien und verschiedenste Kuren, psychologische Maßnahmen, die bei der Bewältigung der Krankheit helfen sollen. Es gibt Hilfsmittel, um die Bewegung zu erleichtern, z. B. Gehstützen oder Einlagen. Der Maßnahmenkatalog ist enorm groß.

Viele Experten empfehlen den Betroffenen, sich ernsthaft mit ihrer Ernährung auseinanderzusetzen und nicht alleinig ihrer Therapie zu vertrauen. Denn es ist auffällig, dass die Zahl an rheumatischen Erkrankungen eine typische Erscheinung unserer heutigen Zeit, der eher mangelhaften Ernährungsgewohnheiten, ist.

Schlechte Ernährungsgewohnheiten erhöhen das Risiko drastisch zu erkranken, völlig unabhängig davon, um welche Krankheit es sich handelt. Das hat mittlerweile schon generationsübergreifende Auswirkungen. Es sollte auf eine ausgewogene, vitaminreiche und mineralienreiche Nahrung geachtet werden. Auch genügend Eiweiß zu sich zu nehmen, ist wichtig. Von dem Konsum von Nikotin wird abgeraten.

Sie haben es selbst in der Hand, sich ausreichend und regelmäßig zu bewegen, auch über verordnete Übungen hinaus, z. B. Spaziergänge und Fahrradfahren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.

Überlegen Sie auch, ob Sie sich nicht mit anderen Betroffenen treffen wollen. Es gibt mittlerweile genügend Selbsthilfegruppen, die sich gegenseitig unterstützen.

Keiner sollte seine Krankheit wie ein Schicksalsschlag erdulden und die Verantwortung, gesund zu werden, alleinig in die Hände der Ärzte legen. Jeder hat die Möglichkeit selbst herauszufinden, welche Gewohnheiten er verändern sollte, damit eine Therapie gut greifen kann.

In manchen Fällen können auch einfache Hausmittel gegen rheumatische Schmerzen helfen.

Ich wünsche Ihnen einen konstruktiven und erfolgreichen Umgang mit Ihrer rheumatischen Erkrankung!

Cassandra B.