In der kalten Jahreszeit halten wir uns hauptsächlich in geschlossenen Räumen auf. Den wenigsten Menschen ist jedoch bewusst, dass sich hier viele unterschiedliche Schadstoffe in der Luft ansammeln, die die Gesundheit stark belasten können.
Zigarettenrauch und Lösungsmittel aus dem Drucker und Kopierer verpesten die Luft mit Benzol. Zudem ist in vielen Möbeln, Baustoffen, Klebstoffen oder Farben Formaldehyd enthalten, was der Gesundheit ebenfalls nicht zuträglich ist.
Gesundheitsprobleme sind in geschlossenen Räumen auch Forschern schon lange bekannt und werden als "gebäudebezogene Krankheiten" oder "Sick-Building-Syndrom" bezeichnet.
Symptome für solche Krankheiten sind Augenbrennen, Allergien oder ein allgemein geschwächtes Immunsystem.
Doch um ein gutes Raumklima zu erzeugen und Schadstoffe aus der Luft zu entfernen, muss man keine Hightech-Geräte zum Einsatz bringen. Hier haben Untersuchungen der NASA gezeigt, dass viele (Zimmer-)Pflanzen einen wichtigen Beitrag für ein "grünes" Raumklima leisten. Welche Zimmerpflanzen für diesen Zweck besonders geeignet sind, beschreibe ich im folgenden Artikel.
1. Grünes Raumklima mit einer Birkenfeige
Birkenfeigen sind recht vielseitig, was die Luftreinigung von Innenräumen angeht. Sie bauen insbesondere Benzol, Reinigungsmittel und Lackdämpfe ab. Birkenfeigen mögen es hell, wollen aber keine direkte Sonneneinstrahlung. Der Birkenfeige reicht eine normale Zimmertemperatur und sie mag gerne eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit. Gedüngt werden sollte sie vom Frühjahr bis zum Herbst.
2. Mit Bogenhanf die Luft reinigen
Der Bogenhanf ist ein tropisches Gewächs, welches ursprünglich aus Afrika kommt. Er eignet sich besonders gut, um die Schadstoffe des Zigarettenqualms zu reinigen. Er verträgt eine Temperatur zwischen 15 und 22° Celsius und steht gerne sehr hell. Man sollte ihn sparsam gießen und ca. alle 4 Wochen leicht düngen. Nur im Winter sollte er wenig gegossen und nicht gedüngt werden.
3. Bio-Luftfilter: Kletterphilodendron
Der Kletterphilodendron ist sehr effektiv beim Abbau von Formaldehyd in geschlossenen Räumen. Er mag es gerne hell bis halbschattig und braucht eine Temperatur über 18° Celsius. Man sollte ihn stets leicht feucht halten und von März bis August etwa alle 14 Tage düngen. Durch Kopf- oder Teilstecklinge kann er leicht vermehrt werden.
4. Gutes Raumklima mit Efeutute erzeugen
Die Efeutute filtert Schadstoffe wie Benzol, Reinigungsmittel und Lösungsmittel von Lacken gut aus der Luft. Sie kommt ursprünglich aus Südostasien und braucht nicht sonderlich viel Licht zum Wachsen. Gedüngt wird vom März bis September, wobei man Staunässe vermeiden sollte. Normale Zimmertemperatur ist ausreichend und im Winter geht es auch etwas kühler.
5. Luft reinigen mit dem Einblatt
Das Einblatt ist ebenfalls ein Allrounder unter den Bio-Luftfiltern. Es absorbiert besonders gut Aceton, Alkohole, Benzol und Formaldehyd. Das Einblatt kommt mit wenig Licht aus und mag es gerne schattig bis halbschattig. Beim Gießen sollten nur Extreme (Trockenheit und Staunässe) vermieden werden, ansonsten ist die Pflanze recht anspruchslos. Außerdem kann sie beim Umtopfen durch Teilung des Wurzelballens leicht vermehrt werden.
6. Mit Grünlilien gegen Formaldehyd vorgehen
Die Grünlilie aus Südafrika ist ein echter Formaldehyd-Killer. Sie ist sehr anpassungsfähig und lässt sich mit ihren "Kindeln" leicht vermehren. Sie verträgt auch größere Temperaturunterschiede (von 8 bis 22° Celsius) ohne Probleme.
7. Bio-Luftfilter "Gerbera"
Die Gerbera ist mit ihren roten Blüten nicht nur schön anzusehen, sondern entfernt ebenfalls viel Formaldehyd aus der Zimmerluft. Sie will im Sommer kräftig gegossen werden und sollte nie ganz austrocknen. Sie mag es hell und sonnig und kann ebenfalls beim Umtopfen leicht geteilt werden.
8. Strahlenaralie gegen Raucherqualm
Wer gerne zu Hause qualmt sollte sich – neben dem Bogenhanf – auch eine Strahlenaralie zulegen. Sie verbessert die Luft speziell in Haushalten, in denen viel geraucht wird. Sie mag es hell bis halbschattig und ist in der Pflege ziemlich anspruchslos. Sie sollte bei Zimmertemperatur gehalten werden und von Februar bis Oktober etwa alle 4 Wochen gedüngt werden.
Damit bin ich am Ende meiner Aufzählung von Zimmerpflanzen angelangt, mit welchen man Schadstoffe filtern und so für ein "grünes" Raumklima sorgen kann. Falls Sie selbst noch Empfehlungen geben können, schreiben Sie mir doch Ihre Tipps zu den "Bio-Luftfiltern" in den Kommentar zu diesem Artikel. Anhand der Beschreibungen – über die Lichtverhältnisse und den Pflegeaufwand – sollten auch Sie einige Pflanzen wählen können, die Ihren Ansprüchen genügen.
Viel Erfolg beim Verbessern des Raumklimas!