Ernährung im Winter: Gesund durch die kalte Jahreszeit

Jetzt beginnt wieder die Zeit, wo alles schnieft und hustet und fast jeder wünscht sich an einem Strand unter der strahlenden Sonne zu liegen. Die Vitamin-C-Dosen werden aus den Tiefen der Schränke herausgeholt und irgendwelche Vitamindrinks oder Tabletten eingeworfen.

Ganz modern sind jetzt die frisch gepressten, nicht ganz günstigen, Südfruchtdrinks und natürlich Smoothies. Es ist jedes Jahr dasselbe Spiel rund um die triefende Nase. Heute gebe ich Ihnen ein paar Tipps, die einfach und kostengünstig anzuwenden sind, um gesund durch den Winter zu kommen.

Allgemeine Tipps zur Vermeidung von Erkältungen im Winter

  1. Da wir einen Großteil der Körperwärme über den Kopf verlieren, ist eine warme Kopfbedeckung das A und O für den Winter. Die Modewelt bietet mittlerweile eine Vielfalt an Mützen und Hüten, sodass man das gern verwendete Argument „So was steht mir aber nicht“ nicht mehr gelten lassen kann. Dies gilt auch für die Männerwelt!
  2. Achten Sie auf die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung. Stellen Sie Wasserbrunnen oder Wasserschalen auf, um Ihre Schleimhäute vor dem Austrocknen zu schützen.
  3. Versuchen Sie sich, trotz der Kälte, täglich eine ½ Stunde draußen aufzuhalten, indem Sie z. B. Spazieren gehen. Sie kennen sicher den Spruch: „Es gibt kein falsches Wetter, sondern nur die falsche Kleidung!“
  4. Binden Sie sich einen Schal um! Da der Rachenraum die erste Barriere für alle Bakterien und Viren ist, sollte dieser geschützt sein, indem zwischen Kinn und Brust keine Haut mehr sichtbar ist. Der nette Nebeneffekt: Ein farbiger Schal peppt Ihren Wintermantel bzw. Jacke wunderbar auf und lässt, die meist in gedeckten Farben gehaltene Wintergarderobe, ein bisschen fröhlicher erscheinen.
  5. Ausreichend trinken, fällt im Winter oftmals schwer, weil sich der Durst nicht so offensichtlich wie im Sommer meldet. Trotzdem ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gerade im Winter sehr wichtig. Am besten trinken Sie Wasser. Wem das zu kalt ist, kann sich mit Kräuter- oder Früchtetees behelfen, von denen es wirklich wunderbare Geschmacksrichtungen gibt.
  6. Formel zur Berechnung Ihrer optimalen Flüssigkeitszufuhr: Körpergewicht mal 35 geteilt durch 1000. Beispiel: 60 kg x 35 : 1000 = 2,1 Liter.
  7. Nicht nur die Sonne beansprucht Ihre Haut, auch die Kälte kann ihr zu schaffen machen. Pflegen und schützen Sie Ihre Haut und Lippen mit entsprechenden Feuchtigkeitscremes.
  8. Essen und trinken Sie regelmäßig warme Speisen wie z. B. Suppen oder Eintöpfe. Sie geben Ihnen die Kraft, die Sie für die kalte Jahreszeit benötigen.

Ernährungstipps im Winter: Was Sie über Vitamin C wissen sollten

Synthetisch hergestelltes Vitamin C

Das Supervitamin C ist von seiner Wirkung den meisten bekannt und wird zur Erkältungszeit oft eingenommen. Trotzdem ist es nicht sinnvoll, es in großen Mengen ständig zu sich zu nehmen.

Gerade synthetisch hergestellte Vitamine kann der Körper oft nicht zu erkennen bzw. nicht zur Zelle transportieren, da das Transporteiweiß fehlt (in den Lebensmitteln natürlich enthalten).

Warum nicht ständig Vitamin C einnehmen?

Ernährung Ernährungstipp Winter gesundWer ständig viel Vitamin C (es sind nicht Lebensmittel gemeint) zu sich nimmt, kann in den Pantothensäuremangel kommen, was z. B. eine ständige Lecknase nach sich ziehen kann.

Pantothensäure (gehört zu den B-Vitaminen) ist ein wichtiger Synergist (das Wort kommt aus dem Griechischem und heißt Zusammenarbeiten) und muss in bestimmten Fällen zusätzlich zum Vitamin C eingenommen werden.

Auch ist das Spurenelement Kupfer in Verbindung mit Vitamin C äußerst wichtig, da ohne Kupfer das Vitamin C nicht verwertet werden kann. Grundlage für eine gute Verträglichkeit von Vitamin C ist ein guter Status an Vitamin D.

Wer einen guten Vitamin C Status hat, kann das Spurenelement Eisen besser aufnehmen. Sie sehen also, wie komplex das „so einfache Vitamin C“ ist und dass ein bisschen Vitamin C einzunehmen nicht unbedingt den Effekt hat, den wir uns erhoffen.

Gesundes Essen für den Winter wächst vor der Tür

Der liebe Gott oder wer auch immer diese Welt erschaffen hat, hat an alles gedacht, um uns gesund durch die kalte Jahreszeit zu bringen. In unserem heimischen Wintergemüse wie z. B. dem Kohl, Kohlrabi, Brokkoli, Rote Beete usw. sind so hohe Mengen Vitamin C enthalten, dass sie uns hervorragend schützen und es einer zusätzlichen Gabe von Vitamin C im Regelfall nicht mehr bedarf.

Hinzu kommt, dass diese Gemüsesorten eine optimale Zusammensetzung an Mineralien und Vitaminen haben, die in Menge und Qualität genau den Bedürfnissen unseres Körpers entsprechen. Die sekundären Pflanzenstoffe, die wir dadurch automatisch aufnehmen, schützen uns vor Infekten und bekämpfen Bakterien (zur Erklärung sekundärer Pflanzenstoffe siehe Artikel: Vitalstoffmangel im Alter).

Außerdem haben unsere heimischen Obst- und Gemüsesorten eine wärmende Wirkung auf unseren Körper und schützen uns somit gegen die Kälte.

Ernährungstipps Winter: Was Sie über Südfrüchte wissen sollten!

Wie anfangs bereits erwähnt, sind Südfrüchte bzw. Tropenfrüchte mittlerweile in fast jedem Supermarkt erhältlich und erfreuen sich äußerster Beliebtheit. Einerseits ist dies verständlich, da sie wirklich hervorragend schmecken, doch muss man sie vom Standpunkt ihrer Wirkung auf unseren Körper, als auch vom ökologischen Aspekt her, äußerst kritisch betrachten.

gesunde Ernährung im Winter ErnährungstippsSüdfrüchte wachsen in tropischen bzw. subtropischen Gebieten. Sie sind die reinsten Vitaminbomben, wenn sie vor Ort reif gepflückt und verzehrt werden. Sie haben außerdem eine kühlende Wirkung auf den Körper, der in tropischen Gebieten ja ständig gegen die Hitze kämpfen muss.

Wenn sich die Früchte von den Tropen auf den langen Flug zu uns nach Europa begeben, wurden sie zuvor unreif geerntet (und verschiedenen u. a. chemischen Behandlungen ausgesetzt), um nicht verdorben bei uns anzukommen.

Die meisten Vitalstoffe entwickeln sich jedoch erst am Ende der Reife, sodass diese Entwicklung gar nicht stattgefunden hat, wenn wir die Früchte im Supermarkt kaufen. Hinzu kommt, dass sie, wie bereits erwähnt, eine kühlende Wirkung haben, eine Eigenschaft, die in unseren Kältegraden kontraproduktiv ist.

Bedenken Sie, dass unsere Körpertemperatur nur einen kleinen Spielraum zum Überleben hat. Unsere normale Temperatur beträgt 36,5 – 37°, kritisch wird es unter 33° und über 41°. Die Aufrechterhaltung dieser gleichmäßigen Temperatur ist eine wichtige Aufgabe unseres Stoffwechsels.

Fazit: Wie sollte ich mich im Winter ernähren?

Essen Sie nach Jahreszeit und die Lebensmittel aus Ihrer Region und Sie sind bestens geschützt. Wenn Sie sich in den Tropen aufhalten z. B. im Urlaub, schlagen Sie sich den Bauch voll mit Tropenfrüchten, denn dort ist das sinnvoll. Natürlich spricht nichts dagegen, sich beizeiten etwas Besonderes, wie eine Südfrucht zu leisten, so wie man manchmal eine Praline isst oder ein Glas Rotwein trinkt.

Reduzieren Sie Fast Food, Chips, Kuchen, Käse etc., denn diese Produkte haben nicht nur viele unnötige Kalorien, sondern erhöhen auch Ihren Bedarf an Vitamin C.

Empfehlenswert sind Eintöpfe (am besten 1 x pro Woche) mit vielen einheimischen Gemüse. Sie schmecken köstlich und sind auch für Berufstätige realisierbar, da man am Wochenende vorkochen kann und sich am Abend, nach einem langen Arbeitstag, auf eine leckere warme Mahlzeit freuen kann.

Ebenfalls empfehlenswert sind Nüsse (eine Handvoll reicht), Datteln und Feigen am Nachmittag. Sie sorgen für gute Nerven und Kraft.

Ein Tipp ist die Kraft der Weihnachtsgewürze zu nutzen, wie z. B. Anis, Ingwer, Kardamom, Muskatnuss, Nelken, Süßholz, Vanille und Zimt, deren Wirkungen unsere Großmütter wohl instinktiv kannten. Diese Gewürze sind wärmend, antidepressiv (Dunkelheit im Winter) und haben ganz nebenbei eine Wirkung, die der Erotik auf die Sprünge helfen kann.

Versuchen Sie auch Knoblauch, Lorbeer, Meerrettich, Pfefferminze, Rettich, Salbei, Senf, Thymian und Zwiebeln in Ihren Gerichten zu verwenden, denn diese Kräuter und Gewürze helfen ebenfalls, den Hals- und Rachenraum freizuhalten, töten Bakterien und geben uns Wärme.

Und noch ein Tipp: Bitte nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel nicht wahllos ein, sondern nur unter Absprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker.

So, nun darf der Winter kommen und ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit einer gesunden Ernährung im Winter!

Herzlichst Renate Reimer

Renate Reimer