Einschlafstörung: „Betthupferl““ helfen Erwachsenen und Kindern beim Einschlafen“

Stressige Zeiten fördern Störungen beim Einschlafen

Einschlafen Kennen Sie das? Sie liegen im Bett und starrem Löcher in die Dunkelheit. Oder Sie machen zum vierten Mal das Licht wieder an, um weiter zu lesen. Oder Sie stehen wieder auf, um in der Wohnung herumzugehen… Oder Ihr Nachwuchs steht an Ihrem Bett und jammert, dass er nicht einschlafen kann. Stress-Schäden nehmen zu. Stress entsteht aus Anstrengung. Ein hektischer oder sehr verantwortungsvoller Beruf ist anstrengend. Arbeitslos sein und sich als Versager zu fühlen, ist auch anstrengend.

Auch Schulkinder und Kindergarten-Kinder müssen sich anstrengen und haben Stress, weil sie sich als noch „zeitlose“ Wesen einem oft strengen Terminplan unterwerfen müssen. Abends erwarten wir nun, dass unser Organismus – oder der unserer Kinder – gehorsam von „volle Pulle“ auf totale Entspannung umschaltet.

Umschalten erfordert Kraftaufwand!

Jeder Zustandswechsel erfordert vom Organismus einen kleinen Extra-Energieaufwand: Wer nach Stunden des stillen Sitzens im Büro seine Feierabend-Jogging-Runden drehen will, muss ein bisschen Kraft aufwenden, um in den Körperzustand der sportlichen Betätigung zu wechseln. Er muss „sich überwinden“.
Das gilt auch anders herum: Aus der körperlichen Bewegung muss man erst wieder zur Ruhe kommen.

Einige Beispiele:

  • Nach Stunden des Alleinseins wieder Gesellschaft aufsuchen – und umgekehrt;
  • Nach längeren Auto- oder Zugfahrten wieder selbst gehen;
  • Nach dem Nachtschlaf in den aktiven Tageszustand wechseln;
  • Nach längerem Reden in den Modus des Zuhörens wechseln.

Wenn ein bestimmtes Räderwerk sich dreht, erfordert es einfach ein bisschen Kraftaufwand, es anzuhalten oder wieder “anzukurbeln”.

Viele Menschen meinen, vom Wach-Sein in den Schlaf zu wechseln, erfordert einfach nur die Fähigkeit zur Entspannung, d.h. die Tagesgeschäfte äußerlich und innerlich loslassen zu können. Wenn Sie allerdings schon einmal etwas für längere Zeit sehr angestrengt festhalten mussten, dann wissen Sie, dass sich die Finger mit dem Loslassen schwer tun, sogar wenn sie schon schmerzen. Es kostet einfach etwas „Anstrengung“, damit sie sich endlich wieder entspannen können.

Schlafstörungen auf dem Vormarsch

Eltern von Schul-, aber auch schon von Kindergarten-Kindern klagen zunehmend mehr darüber, dass ihre Kinder nur schwer den Schlaf finden. Viele kleine Kinder versuchen sich instinktiv so zu helfen, dass sie kurz vor der Bettgeh-Zeit noch einmal richtig “auf drehen” und wahre Tobe-Orgien feiern. Sie treiben damit ihre Eltern zur Verzweiflung, weil sie nicht ohne weiteres wieder herausfinden. Dabei versuchen sie nur, genügend Kraft zu mobilisieren, um dann mit der Erschöpfung in den entspannten Zustand wechseln zu können. Auch die restlichen Spannungen des Tages suchen noch eine Möglichkeit sich zu entladen.

Traditionelles intuitives Wissen über das Einschlafen

Unsere Altvorderen wussten intuitiv um diesen Sachverhalt: Das “Betthupferl” war üblich, um Kindern in den Schlaf zu helfen. Sogar die Benennung beschreibt den Vorgang: Dann kann man ins Bett „hupfen“, weil ein kleines bisschen Extra-Energie geliefert wird! Und vermutlich unterstützen sowieso Millionen Menschen ganz instinktiv ihren Wechsel in „Morpheus Arme“, indem sie abends kurz vor dem Zubett-Gehen noch etwas naschen. Dieses Bedürfnis ist umso größer, je anstrengender der Tag war.

Der Zuckerteufel an der Wand

Leider sind in diesen Zeiten Naschen und Zucker ziemlich verpönt. Das schlechte Gewissen und die Angst vor dem Zunehmen verleiden den kleinen süßen Genuss vor dem Zu-Bett-gehen. Und was für uns „nicht gut“ ist, verwehren wir auch unseren Kindern.

Die Testphase – probieren Sie doch einmal das “Betthupferl” aus

Probieren Sie es doch einmal aus: Spendieren Sie Ihrem Kind oder sich selbst eine Süßigkeit, danach Zähne putzen und ab ins Bett. Es reicht schon eine kleine Portion, und mehr sollte es auch nicht sein, sonst muss die Verdauung wieder anfangen zu arbeiten.

schlafendes Kind Geeignet sind:

  • ein Stückchen Schokolade
  • ein Bonbon
  • 1/4 Schokoriegel
  • ein Täfelchen Traubenzucker
  • eine Tasse (100 bis 150 ml) warmer Kakao
  • eine Tasse warme Milch mit 1 Teelöffel Honig
  • eine Tasse warmer Hagebuttentee (oder eine andere Kräutertee-Sorte) mit 1 Teelöffel Honig oder Zucker
  • ein Keks
  • eine süße Pflaume
  • 1/2 reife Birne
  • 1/3 Banane
  • 2 bis 3 Weinbeeren
  • etwa 5 bis 6 Rosinen

Das sind natürlich nur Beispiele, um die Portionsgröße zu definieren.

“Betthupferl” – Hauptsache: Süss

Sie sehen: Traubenzucker, Fruchtzucker, Honig, auch Ahornsirup oder ganz normaler weißer Haushaltszucker sind gleichermaßen geeignet. In dieser geringen Menge erhöhen sie den Blutzuckerspiegel recht schnell, aber nur minimal. Das ist die kleine Extra-Portion Energie, die wir benutzen können, um in den Schlaf zu wechseln. Da der Blutzuckerspiegel dann auch schnell wieder absinkt, können wir dann gleich “mit sinken”. Und wenn die Zähne erst nach dem „Betthupferl“ geputzt werden, droht ihnen keine Gefahr.

Betthupferl statt Schlummertrunk

Ich vermute, dass das “Betthupferl” sogar helfen kann, Alkoholiker-Karrieren zu verhindern, denn viele Menschen meinen, einen “Schlummertrunk” zu brauchen, um zu entspannen. Das ist oft ein Cocktail, ein Glas süßer Wein oder ein Likörchen. Leider hat Alkohol sucht-fördernde Eigenschaften, und der Einstieg in eine Suchtkarriere geschieht oft über das Gewohnheits- oder Entspannungstrinken. Nehmen Sie den Zucker und lassen Sie den Alkohol weg – Sie haben den gleichen Effekt, ohne sich zu gefährden!

Das „Aus dem Bett-Hupferl“

Das gleiche gilt übrigens morgens: Wenn Sie gleich nach dem Aufwachen eine winzige süße Kleinigkeit kauen, und seien es drei Rosinen, bekommen Sie bessere Laune, mehr Schwung und sogar Appetit auf ein gesundes Frühstück, was ja, wie unter Experten feststeht, die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Und sogar Ihre Schulkinder, die vor lauter Erwartungsstress morgens das Frühstück verweigern, können dadurch Appetit bekommen! Das Frühstück sollte dann übrigens nicht so zucker-betont sein, sondern auch langsam verdauliche Kohlenhydrate enthalten, damit der Blutzuckerspiegel einige Stunden stabil bleibt (Haferflocken, Vollkornbrot, Mischbrot, frischen Kornbrei).

Die Menge machts

Experimentieren Sie mit der richtigen Portion. Die Zuckermenge sollte gerade ausreichen, um den Energieverbrauch des Zustandwechsels auszugleichen , dann setzt sie auch nicht an!

Ich wünsche Ihnen süßes Entschweben in die Arme von Morpheus!

Anne Lindenberg