6 Tipps Wollläuse und Schildläuse zu bekämpfen

Es gibt mehrere Methoden um Wollläuse oder Schildläuse bei Zimmerpflanzen effektiv zu bekämpfen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen 6 Tipps vor, was Sie gegen Wollläuse und andere Arten von Schildläusen tun können.

Was sind Wollläuse / Schildläuse?

Schildläuse und Wollläuse bekämpfen

Schmierläuse werden auch Wollläuse genannt und bilden eine Familie innerhalb der Familie der Schildläuse. Etwa tausend verschiedene Arten gibt es von ihnen, doch die Methoden ihrer Bekämpfung unterscheiden sich kaum.

Leider sind die Wollläuse immer wieder auf Zimmerpflanzen anzutreffen. Sie lieben verschiedenste Pflanzen, z. B. Kakteen, Palmen, Gardenien, Zyperngras, Orchideen, Ficus, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.

Erkennen kann man sie leicht. Die Wollläuse umgeben sich mit einem weißen feinen Gespinst, das wie kleine Wattebäuschchen aussieht. Sie können an allen Stellen der befallenen Pflanze beobachtet werden, auf der Blattunterseite, zwischen Blattgabelungen, auf Stängel oder auch auf der Oberseite.

Die Wollläuse werden zwischen 1 und 5 mm groß, je nach Art. Sie scheiden eine wachsartige Substanz aus, die sie vor äußeren Einflüssen schützt. Diese weiße haarige Substanz fühlt sich schmierig an, deshalb auch der Name „Schmierlaus.“ Ein weiteres Produkt, das die Schildläuse absondern, ist Honigtau. Honigtau kann ein Befall von Rußtau verursachen, welcher die betroffenen Stellen der Pflanze dunkel einfärbt und sie weiter schwächt.

Die Wollläuse ernähren sich vom Saft der Pflanze. Gleichzeitig aber geben sie mit ihrem Speichel ein Gift in die Stichwunde ab, das die Vitalität und das Wachstum der Pflanze hemmt. Die befallenen Blätter färben sich im Lauf der Zeit gelb und verschrumpeln. Bei starkem Befall führt das zum Absterben der Pflanze.

Die Weibchen der Wollläuse sind recht aktiv – sie legen alle 2 Monate zwischen 500 und 600 Eier. Schon nach 10 Tagen schlüpfen die Nachkommen, welche sich wiederum von der Pflanze ernähren.

Wollläuse und Schildläuse bekämpfen: Ursachen für den Befall

Viele Menschen fragen sich, wie die Wollläuse aber auch andere Arten von Schildläusen in ihre Wohnung gelangen. Oft werden sie mit einer Zimmerpflanze eingeschleppt und beginnen sich bei günstigen Umweltbedingungen zu vermehren. Entdeckt werden sie erst dann, wenn sie sich ausreichend vermehrt haben, also größere Stellen von weißen Wattebäuschen zu erkennen sind, bzw. die Pflanze schon stark geschwächt wirkt.

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Die häufigste Ursache für Wollläuse ist eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit! Im Winter und in Wohnungen mit Zentralheizungen ist die Gefahr einer trockenen Raumluft sehr groß. Hier finden Wollläuse ideale Bedingungen vor.

Um Wollläuse bzw. Schildläuse zu bekämpfen sollte Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Das kommt Ihnen selbst und Ihren Zimmerpflanzen zugute. Häufiges Lüften kann Abhilfe schaffen – bei sehr trockener Raumluft empfiehlt sich ein Luftbefeuchter zur Bekämpfung der Wollläuse.

Wollläuse und Schildläuse durch Abstreifen bekämpfen

Wollläuse müssen entfernt werden. Dazu benötigen Sie Holzstäbchen, Zelltücher (Klopapier oder Küchentücher) und Wattestäbchen. Mit dem Holzstäbchen kommen Sie gut in sehr feine Ritzen der Pflanze hinein (z. B. wenn es sich um einen Kaktus handelt). Lösen Sie die Nester heraus und geben sie auf das Zelltuch. Bei glatteren Stellen kommt das Wattestäbchen zum Einsatz. Tränken Sie es mit etwas hochprozentigem Alkohol (z. B. Wodka, Whiskey) und streifen die Wollläuse mit ihrem Gespinst ab. Der Alkohol löst die wachsähnliche Schicht der Wollläuse auf.

Diese Methode erfordert etwas Geduld und eignet sich prima, wenn sich der Befall noch in Grenzen hält.

Ist der Befall schon etwas fortgeschritten und größere wattierte Flächen zu entfernen, können Sie auch eine Zahnbürste verwenden, um die Wollläuse mitsamt ihren Nestern zu bekämpfen. Wiederholen Sie diese Prozedur regelmäßig, bis alle Nester samt Inhalt verschwunden sind.

Wenn sich noch Honigtau auf der Zimmerpflanze befindet, sollte er mit einer Seifenlösung abgewischt werden (30 g Schmierseife in einem Liter Wasser auflösen). Denn auf dem Honigtau können sich Schadpilze ansiedeln, die die Pflanze schwächen.

Wollläuse und Schildläuse durch natürliche Fressfeinde bekämpfen

Wollläuse haben folgende Fressfeinde:

  • Schlupfwespe Leptomastix dactylopii
  • australischer Marienkäfer
  • Florfliege

Alle drei können im Fachhandel, auch über das Internet bezogen werden. Die Schlupfwespe benötigt allerdings mindestens 24 Grad Celsius, hat also recht hohe Temperaturansprüche. Außerdem eignet sie sich nur bei einem geringen Befall zur Bekämpfung der Wollläuse. Der australische Marienkäfer ist hingegen sehr aktiv und benötigt mindestens 20 Grad Celsius. Wenn die Räume weniger als 20 Grad Celsius haben, ist die Florfliege (bzw. ihre Larven) die beste Wahl. Sie hat keine hohen Temperaturansprüche und gedeiht zwischen 10 und 30 Grad Celsius.

Es ist kein Problem Fressfeinde zur Bekämpfung von Schildläusen auch in der Wohnung einzusetzen. Die Schlupfwespe stirbt, wenn sie keine weitere Nahrung mehr findet. Der Marienkäfer wird im Freien weiter nach Nahrung suchen und die Florfliege ebenfalls, sofern beide aus dem Haus oder der Wohnung herausfinden.

Wollläuse und Schildläuse mit Hausmitteln bekämpfen

Wenden Sie die folgende Methode nur in den Wintermonaten an, denn im Sommer können die Pflanzen mit Verbrennungen reagieren.

Sie benötigen:

  • 12 g Paraffinöl
  • 1 Liter Wasser
  • ein bisschen Seife oder Spülmittel

Vermischen Sie alle Substanzen miteinander. Die Seife bzw. das Spülmittel dient dazu, dass sich das Wasser besser mit dem Öl verbindet, und sorgt zusätzlich dafür, dass der Wasser abweisende Wachspanzer angelöst wird. Sprühen Sie die Pflanze mit dieser Mischung ein (am besten in der Badewanne). Wiederholen Sie den Vorgang einmal in der Woche.

Es gibt auch fertige Lösungen zum Aufsprühen im Fachhandel.

Andere Arten von Schildläusen bekämpfen

Schildläuse bekämpfen

Die Methoden zur Bekämpfung gegen Schildläuse verschiedenster Art sind alle sehr ähnlich. Wie oben beschrieben, müssen die Schildläuse entfernt werden. Manche Arten haben statt des „weißen Gespinstes“ ein Schild, unter welchem sie ihre Eier ablegen. Diese Schilde werden am besten mit einer Nadel abgelöst, da sie recht hart sind.

Auch Hausmittel – wie oben beschrieben – können zum Einsatz kommen. Wenn Sie sich für das Einsetzen natürlicher Fressfeinde entscheiden, lesen Sie in der Beschreibung nach, für welche Art der Schildlaus sich der Fressfeind eignet. Es gibt nämlich verschiedene Sorten von Marienkäfern oder Schlupfwespen, die alle etwas unterschiedliche Ansprüche haben.

Bestimmte Sorten von Schildläusen werden oft sehr spät entdeckt, weil sie sehr klein sind und kein gut sichtbares Gespinst über sich errichten. Sie sind kaum mit dem bloßen Auge erkennbar. Das zögert eine Entdeckung meist lange hinaus, wenn die Pflanze bereits stark leidet.

Auch gibt es Arten – als Wurzelläuse bekannt – die unterirdisch leben, d. h. den Saft der Pflanze über das Anstechen der Wurzeln beziehen. Sie sind sehr klein und schwer zu entdecken – meist erst, wenn die Pflanze an Vitalität verliert oder wenn sie umgetopft wird (weiße Schmierspuren auf den Topfinnenwänden und Wurzelballen).

Sind Wurzelläuse am Werk, muss die Pflanze umgetopft werden. Die Blumenerde sollte entsorgt und die Wurzeln der Pflanze sorgfältig mit Wasser abgewaschen werden. Verwenden Sie nicht nur frische Blumenerde, sondern auch einen neuen Topf!

Viel Erfolg beim Bekämpfen der Wollläuse und anderen Arten von Schildläusen!

Cassandra B.