Sträucher und Büsche selber pflanzen (Anleitung)

Neue Sträucher oder Büsche kann jeder selber im Garten anpflanzen. Damit die Sträucher und Büsche auch gut anwachsen, sollte man einige Dinge beachten. Hier eine kleine Anleitung für Hobbygärtner …

Büsche und Sträucher pflanzen

Einheimische Sträucher und Büsche kann man vom Frühjahr bis zum Herbst im Garten pflanzen. Damit die Sträucher und Büsche nach dem Pflanzen gut anwachsen, sollten Sie einige Dinge beachten. In dieser Anleitung zeigen wir einige Tricks, die Sie beim Pflanzen der Sträucher und Büsche beachten sollten.

Damit die neuen Sträucher und Büsche nach dem Pflanzen gut anwachsen, will ich hier zeigen, wie es geht. In dieser Anleitung gebe ich zudem einige Tipps, vom Kauf bis zum Pflanzen, damit Ihre Sträucher und Büsche gut gedeihen.

Sträucher und Büsche kaufen oder selber ziehen?

Ich habe beides ausprobiert und bin mittlerweile dazu übergegangen nur noch gekaufte Sträucher und Büsche im Garten zu pflanzen. Der Grund dafür ist Zeit und Aufwand, was in meinem Fall für gekaufte Sträucher spricht.

So musste ich beispielsweise mehrere Ligusterbüsche über 3 bis 4 Jahre hochpäppeln, bis sie (vom Steckling bis zum Kleinbusch) etwa 50 cm Höhe erreicht haben. Man investiert also viel Zeit, regelmäßige Pflege und hat am Ende noch einigen Ausschuss, der nicht den eigenen Vorstellungen entspricht.

Dagegen bekommt man schon für 5 bis 20 Euro einen fertigen Kleinbusch im Topf aus der Gärtnerei, der bereits schön aussieht. So habe ich mir für wenig Geld 3 bis 5 Jahre Arbeit, Zeit und Aufwand erspart.

Büsche selber pflanzen einheimische Sträucher

Welche Werkzeuge brauche ich zum Pflanzen der Sträucher und Büsche?

Folgende Werkzeuge und Materialien empfehle ich für das Pflanzen der Sträucher und Büsche bereitzuhalten:

  • Schubkarre
  • Spaten
  • Gießkanne
  • Gartenhandschuhe
  • kleine Schaufel
  • kleine Harke
  • Kompost / Pflanzerde
  • Wasser (Gartenschlauch)
  • Busch / Strauch im Topf
  • Mulch
Sträucher und Büsche selber pflanzen Anleitung Werkzeug

Wann pflanze ich Sträucher und Büsche in den Garten?

Faustregel: In der warmen Jahreszeit sind Pflanzen allgemein oberirdisch aktiv, d. h. sie wachsen, bilden Triebe, Blätter und Blüten aus. In der kalten Jahreszeit, ziehen sich die Pflanzen oberirdisch zurück, bilden aber weiterhin Wurzeln aus.

Insofern kann man für Sträucher und Büsche in Töpfen sagen, dass man sie das ganze Jahr über einpflanzen kann. Pflanzt man Topfpflanzen im späten Frühjahr oder Sommer, müssen Sie in Trockenzeiten jedoch verstärkt gegossen werden, da die Pflanze sich in dieser Zeit noch ungenügend verwurzelt hat.

Kauft man Ballenware – oder Wurzelware – so sollten sie eher im Herbst / Winter eingesetzt werden, denn hier sind die Wurzel ungenügend ausgebildet (bzw. kaum vorhanden), um die Pflanze für den Austrieb zu versorgen. So hat sie erst einmal Zeit genügend Wurzeln zu bilden, um beim Austreiben (im nächsten Jahr) eine gesunde Basis zu haben.

Standortwahl beim Pflanzen richtig wählen

Bevor Sie loslegen das erste Pflanzloch zu graben, sollten Sie vorher kurz überlegen, wo Sie es genau platzieren wollen. Ein junger Hartriegel oder Flieder wirkt noch recht klein, kann aber in wenigen Jahren zu einem riesigen Busch werden.

So wähle ich bei größeren Sträuchern oder Büschen ca. 1,5 bis 2 Meter Abstand bis zum Zaun bzw. nächsten Busch. Das wirkt bei den kleinen Büschen anfangs optisch recht weit, aber dafür haben sie Platz sich mit den Jahren zu großen Pflanzen auszubreiten, ohne der Grundstücksgrenze (oder den Nachbarpflanzen) zu nahezukommen.

Ein anderes Kriterium ist das Sonnenlicht, d. h. zu berücksichtigen, ob der Strauch / Busch es lieber sonnig, halbschattig oder schattig mag.

Manche Hecken und immergrüne Koniferen dünnen an Berührungspunkten mit anderen Pflanzen aus und werden braun, was unschön aussieht, wenn der Nachbar im Herbst seine Blätter verloren hat. Da kann man einen Übergang mit immergrünen Laubbüschen wie Liguster, Kirschlorbeer, Schneeball, Rhododendron o. ä. schaffen, die ihre Blätter behalten und somit auch in den kalten Jahreszeiten diese kahlen Stellen verdecken.

Die Beschaffenheit des Bodens ist bei der Auswahl der Pflanzen wichtig, damit sich die Pflanzen gesund und kräftig entwickeln können. Lehm, Sand, humoser Boden, alkalisch oder sauer, feucht oder trocken, nicht jede Pflanze verträgt alles. Fragen Sie im Zweifelsfall nach.  

Tiefwurzelnd oder flachwurzelnd spielt eine Rolle, wenn man Pflanzen in die Nähe von Gebäuden oder Mauern setzen will. Beispielsweise sollte man den Flieder nicht an ein Haus setzen, denn seine Wurzeln können Mauern anheben oder Risse erzeugen. Hier also einige Meter Abstand halten.

Faustregel ist, dass die Wurzeln so weit reichen wie die Krone. Große Pflanzen werfen Schatten auf Beete, Sitzplätze und andere Pflanzen – insofern sollte der (spätere) Schattenwurf der Sträucher auch berücksichtigt werden.

Wie pflanze ich Sträucher und Büsche ein?

Sobald ich den Standort für meinen einheimischen Strauch / Busch gewählt habe, grabe ich ein Pflanzloch, das mindestens die drei- bis vierfache Größe des Blumentopfes hat. Aus der Grasnarbe klopfe ich die Erde heraus und gebe sie auf den Kompost.

Die Erde lasse ich direkt neben dem Pflanzloch liegen, sodass ich sie später beim Einpflanzen (und Vermischen mit Kompost) leicht zurück ins Loch schaufeln kann (siehe Abbildung).

Einheimische Sträucher und Büsche pflanzen Pflanzloch

Den Boden des Pflanzlochs lockere ich zusätzlich mit einer kleinen Harke auf, bevor ich anfange das Pflanzloch wieder mit einer Mischung aus Erde und Kompost aufzufüllen (siehe Abbildung).

Sträucher Büsche pflanzen Pflanzerde

Der Kompost soll dazu dienen, Nährstoffe zum besseren Verwurzeln (Wachstum) zur Verfügung zu stellen. Alternativ kann man aber auch (bei kargeren Böden) Blumen- oder Anzuchterde beigeben.

Mit dieser Mischung wird dann das Pflanzloch wieder so weit aufgefüllt, bis die Erde (plus die Höhe des Blumentopfes) wieder halbwegs ebenerdig ist.

Zur Kontrolle kann man einfach den Blumentopf mit dem Strauch / Busch in das aufgefüllte Pflanzloch stellen (siehe Abbildung).

Sträucher und Büsche pflanzen

Ist das Pflanzloch soweit vorbereitet, löse ich den Strauch / Busch vorsichtig aus dem Blumentopf und setzt ihn in die Mitte des Pflanzlochs. Mit etwas Druck kann man ihn so fixieren, dass er bereits alleine steht.

Dann fülle ich das restliche Pflanzloch weiter mit der Mischung aus Kompost und Erde so weit auf, dass eine kleine Kuhle bleibt. Die Erde rund um die Pflanze trete ich fest.

Als nächster Schritt wird die Erde rund um den Busch kräftig gewässert, sodass richtig viel Wasser im Pflanzloch steht. Die Erde soll kräftig einsumpfen (siehe Abbildung). Hier hilft die leichte Kuhle, dass das Wasser nicht seitlich abläuft, sondern im Pflanzloch stehen bleibt.

Sträucher und Büsche pflanzen einsumpfen

Der Grund für das Einsumpfen ist, dass die relativ trockene Erde im Pflanzloch noch viele Hohlräume hat, d. h. die Wurzeln des Strauchs nicht wirklich überall mit der Erde Kontakt haben.

Beim Einsumpfen fällt die Erde im Pflanzloch noch merklich zusammen bzw. verdichtet sich sichtbar. Außerdem drücke ich den Busch dabei noch etwas fester in den Boden bzw. fülle nach dem Absinken der Erde noch weitere Erde hinzu, bis das Ganze am Ende wieder ebenerdig ist.

Das Einsumpfen dient nicht nur zur Verdichtung der Erde (oder Schutz gegen Trockenheit), sondern hilft den Wurzeln auch anfangs sich besser ausbreiten zu können.

Am Ende gebe ich noch rund um das frische Pflanzloch Mulch (hier in diesem Fall sind es Sägespäne) hinzu, um später beim Rasenmähen besser um den Busch mähen zu können.

Hinzu kommt, dass gerade bei kleineren Büschen wieder recht schnell Gras / Unkraut etc. wächst, welches man dann per Hand herauszupfen müsste, damit es den Busch nicht überwuchert. Dagegen hilft der Mulch sehr gut. Mit dem Pflanzen Ihres Busches / Strauchs sind Sie nun fertig.

Büsche und Sträucher selber pflanzen Mulch

Tipp: In der Anwachszeit (also in den ersten 4 bis 8 Wochen) sind die frisch gepflanzten Büsche und Sträucher gegen Trockenheit noch sehr empfindlich, da sie nur wenig zusätzliches Wurzelwerk ausgebildet haben.

Achten Sie also auf das Wetter und wässern Sie den neuen Busch / Strauch bei längeren Trockenzeiten zusätzlich mit viel Wasser. Weiterhin empfehle ich sehr üppig zu mulchen (siehe Abbildung).

Sträucher und Büsche pflanzen Mulchen Anwachsen

Das Mulchen verhindert nicht nur, dass Gras im Busch / Strauch wächst, sondern er hält die Feuchtigkeit auch besser im Boden (Verdunstungsschutz).

Die „Mulchringe“, die Sie in der obigen Abbildung sehen, halten etwa 6 Monate bis ein Jahr, bis man erneut mulchen muss. Damit haben Sie nach dem Pflanzen etwas Ruhe und können auch gut um die Sträucher herum den Rasen mähen.

Naturschutz: Einheimische Sträucher für naturnahe Gärten pflanzen

Leider denken viele Hobbygärtner bei der Gestaltung ihres Gartens nicht an unsere heimische Natur und pflanzen bevorzugt fremdländische Gehölze oder Bäume, die unserer Tier- und Insektenwelt mehr Schaden als nutzen. Beispielsweise nährt ein heimischer Weißdorn 32 Vogelarten, ein Wachholder 43 Vogelarten, während ein chinesischer Wachholder nur einer einzigen Vogelart Nahrung bietet. Auch viele nützliche Insektenarten kommen mit exotischen Gehölzen nicht klar, finden dort keine Nahrung, können sich nicht vermehren und sterben.

Daher will ich an Ihr „Herz für den Naturschutz“ appellieren und Sie bitten, mehr einheimische Gehölze zu pflanzen, damit unsere Vögel und Insekten wieder mehr Schutz und Nahrung finden.

Denn rechnet man die Fläche aller Gärten in Deutschland zusammen, so entspricht diese in etwa der Fläche aller Naturschutzgebiete, d. h. wenn wir unsere Gärten naturgerecht nutzen würden, müssten nicht so viele Vögel und Insekten sterben. Die meisten Arten könnten sich wieder erholen und vom Aussterben bewahrt werden.

Überlassen Sie also den Naturschutz nicht den „Anderen“, sondern werden Sie selbst aktiv, damit auch ihre Kinder noch etwas von unserer schönen Natur haben.

Falls Sie selbst nicht genau wissen, welche einheimischen Gehölze für den Garten geeignet sind, empfehle ich hier eine Liste, die der Nabu (Naturschutzbund Deutschland) zur Verfügung stellt: NABU – Geeignete Wildsträucher für ihren Garten (Link). Dort finden Sie unterhalb des Artikels eine Liste von Wildsträuchern, die für naturnahe Gärten empfohlen werden.

Alternativ kann man sich auch bei seiner ortsansässigen Gärtnerei informieren, welche Gehölze bei uns heimisch sind. Es braucht also niemand auf einen schönen Garten zu verzichten, wenn man nur ein wenig darauf achtet, welche Gehölze für unsere Tier- und Insektenwelt geeignet sind.

Damit bin ich mit meinen Tipps und Tricks zum Pflanzen von Büschen und Sträuchern am Ende und hoffe, dass Sie ein paar Anregungen meiner Vorgehensweise gut gebrauchen können.

Viel Freude beim Pflanzen von einheimischen Sträuchern und Büschen in Ihrem Garten!

Andrea Munich