Einbruchsschutz: 28 Tipps gegen Einbrecher / Einbruch

In der Urlaubszeit ist auch für Einbrecher wieder Hochkonjunktur. Denn viele verlassen leichtfertig ihre Wohnung oder Haus, ohne an einen wirksamen Einbruchschutz zu denken. Dabei braucht es nicht immer teure Alarmanlagen, um sich vor einem Einbruch zu schützen. Schon simple Präventionsmaßnahmen können Einbrecher abschrecken.

In diesem Artikel werden wir zeigen, wie Einbrecher – laut Polizei – vorgehen und welche einfachen Tipps und Tricks helfen, einem Einbruch vorzubeugen.

Einbruchschutz: Wie verhalten sich Einbrecher?

Einbruchsschutz Tipps gegen Einbrecher EinbruchDie polizeiliche Erfahrung zeigt, dass die wenigsten Einbrecher Profis sind. Die meisten davon sind nur Gelegenheitsdiebe, die auf einfache Beute hoffen, ohne Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden.

Sie wägen Risiko und den möglichen Gewinn ab, d. h. nur bei geringem Risiko und lukrativem Gewinn, sind sie bereit das Risiko eines Einbruchs auf sich zu nehmen. Da über 90% der Einbrecher die Konfrontation scheuen, warten sie auf eine Gelegenheit, ungestört arbeiten zu können.

Dennoch geraten Einbrecher leicht in Panik, wenn sie offen gestellt werden. Falls Sie also nicht gerade ein Kung-Fu-Meister sind, meiden Sie die Konfrontation und rufen Sie einfach laut um Hilfe oder leise die Telefonnummer 110 der Polizei.

Der 110-Notruf ist übrigens von allen Münztelefonen und Kartentelefonen aus kostenlos – auch bei Handys / Smartphones reicht eine eingelegte SIM-Karte.

Einbruchschutz: Wie Einbrecher lukrative Objekte ausspähen

Einbruchschutz: wie Einbrecher Wohnungen Häuser ausspähenDie meisten Einbrecher spähen ein mögliches Objekt erst aus, bevor sie sich für oder gegen einen Einbruch entscheiden.

Hier werde ich zunächst einige gängige Ausspäh-Methoden von Einbrechern aufzählen und anschließend präventive Maßnahmen nennen.

Ausspähmethoden von Einbrechern:

1. Soziale Netzwerke (z. B. Facebook, Twitter): Wann macht wer wo Urlaub? Wer postet, wann er nicht zu Hause (z. B. Kino- Konzertbesuch) ist?

2. Briefkasten: Welcher Briefkasten ist voll und wurde seit Längerem nicht geleert? (Indiz für Abwesenheit / Urlaub)

3. Tricks an der Haustür: Ein Fremder verlangt mit einem Vorwand Zutritt zur Wohnung, um sich umzusehen, d. h. der Einbrecher versucht auszuspähen, ob es lohnende Beute gibt.

Bekannte Beispiele sind:

  • Gefälligkeiten: Bitte um ein Glas Wasser – Bitte um ein Telefonat wegen Notfall – Paket für Nachbarn abgeben – Bitte die Toilette zu benutzen.
  • Angebliche "Amtsperson" oder Hausmeister, Handwerker etc. will sich umsehen.

4. Einfamilienhäuser: Bestimmte Autos oder Motorräder fahren wiederholt langsam am Grundstück vorbei / sehen sich aufmerksam um. Verdächtige Fußgänger umrunden mehrmals das Grundstück. Wie gepflegt – z. B. Rasen, Garten – sieht das Grundstück aus?

5. Licht / Geräusche: Geht Licht an und aus? Ist ein laufender Fernseher zu sehen? Hört man Geräusche?

6. Fenster und Türen: Sind Fenster gekippt? Sind Türen unverschlossen?

7. Alarmanlagen / Hunde: Sind Warnhinweise – z. B. ein Aufkleber einer Alarmanlage, ein Schild "Vorsicht vor dem Hund!" oder Sicherheitskameras etc. zu erkennen?

8. Sind Hilfsmittel vor Ort? Dies könnten Werkzeuge oder Gerätschaften aus unverschlossenen Geräteschuppen sein, beispielsweise eine lange Gartenleiter, mit der man einfach in Balkone oder Fenster der oberen Stockwerken einsteigen kann.

9. Schlüsselverstecke ausspähen: Liegt unter der Fußmatte – im Blumentopf etc. – ein Hausschlüssel?

Das waren einige gängige Methoden von Einbrechern zum Ausspähen von Objekten.

Einbruchsschutz: Wie kann ich mich vor Einbrechern schützen?

Einbruchsschutz durch Prävention AlarmanlagenDa Einbrecher nur sehr selten aus dem eigenen Bekannten- oder Freundeskreis kommen, müssen sie aus Indizien schließen, wie gefährlich ein Einbruch für sie sein könnte.

Daher kann man sie auch täuschen und durch präventive Maßnahmen einen Einbruch unwahrscheinlicher machen.

Solche Maßnahmen zum Einbruchschutz könnten sein:

  • Teilen Sie nur Freunden oder engen Bekannten mit, wann Sie wie lange nicht zu Hause sind. Sprechen Sie nicht öffentlich – z. B. im Internet in Facebook, Twitter, Foren etc. über Ihre Abwesenheit. Dies gilt auch für Kneipen, Stammlokale oder Discos etc.
  • Bitten Sie einen Nachbarn, regelmäßig den Briefkasten zu leeren.
  • Schließen Sie alle Fenster und Türen, wobei Türen zusätzlich abgeschlossen werden sollten.
  • Lassen Sie keine Fremden für Gefälligkeiten ins Haus. Bei angeblichen Amtspersonen lassen Sie sich den Ausweis zeigen und rufen die Dienststelle an, bevor Sie der Person Zutritt gewähren.
  • Bitten Sie Nachbarn nach verdächtige Personen oder Autos etc. Ausschau zu halten. Hier kann eine Personenbeschreibung, Automarke oder ein notiertes Nummerschild sehr hilfreich sein.
  • Sprechen Sie (oder der Nachbar) verdächtige Menschen mutig aber höflich z. B. mit "Kann ich Ihnen helfen?" – an. Offensives Vorgehen verschreckt Einbrecher. Und falls es ein harmloser Besucher ist, ergibt sich so evtl. ein nettes Gespräch.
  • Stellen Sie Zeitschaltuhren so ein, dass sie nachts öfter das Licht ein und ausschalten. Genauso kann über eine Zeitschaltuhr ein Radio zeitweise eingeschaltet werden – z. B. mit Deutschlandfunk – damit Geräusche, Stimmen und Musik hörbar sind.
  • Besorgen Sie sich Aufkleber von Alarmanlagen und kleben diese deutlich sichtbar auf Fenster oder Türen. Befestigen Sie am Hoftor ein Schild "Vorsicht vor dem Hund!"
  • Befestigen Sie – an wenig einsichtigen Stellen (z. B. hinter dem Haus) – Attrappen von Sicherheitskameras.
  • Bitten Sie Nachbarn regelmäßig nach dem Rechten zu sehen und im Zweifelsfall den Notruf der Polizei zu rufen.
  • Geben Sie nur einem vertrauenswürdigen Nachbarn den Hausschlüssel. Legen Sie ihn keinesfalls in offensichtliche Verstecke, z. B. unter die Fußmatte / in den Blumentopf/ auf den Türrahmen.
  • Bitten Sie einen Freund bei längerer Abwesenheit darum, nach den Blumen zu sehen, den Rasen zu mähen etc. – damit das Gelände gepflegt und bewohnt aussieht.
  • Machen Sie aus Wertgegenständen ein Geheimnis, d. h., erzählen Sie niemandem davon, wenn Sie kostbaren Schmuck, Gold, Geld, wertvolle Technik etc. unbewacht zuhause lagern.
  • Entfernen Sie mögliche Hilfsmittel wie Leitern oder Werkzeuge, die einen Einstieg erleichtern können.
  • Mehrfamilienhäuser: Halten Sie den Hauseingang auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie, wenn es klingelt, wer ins Haus will, bevor Sie den Türöffner betätigen.
  • Bitten Sie Nachbarn oder Freunde, Jalousien oder Rollläden an den entsprechenden Tages- und Nachtzeiten zu schließen / zu öffnen.
  • Sprechen Sie keine Urlaubsansagen auf den Anrufbeantworter des Telefons.

Einbruchsschutz-Spezial: Umgang mit Wertsachen

Wertvolle Wertsachen wie Sparbücher, Bargeld, Schmuck, Scheckkarten etc. sollten niemals offen irgendwo herumliegen. Im Idealfall kann man dafür einen Tresor kaufen, in dem diese Gegenstände sicher gelagert werden können. Reicht der Geldbeutel hierfür nicht, können diese Wertgegenstände immer noch gut versteckt werden.

Schon so eine einfache Maßnahme (wie das Verstecken) kann vor Diebstahl schützen. Denn Einbrecher werden sich – schon wegen des Risikos – nicht lange Zeit nehmen alles aufwendig zu durchsuchen.

Eine andere Option ist, wichtige Dokumente oder Schmuck in einem Bankschließfach zu deponieren. Dort sind sie vor Gelegenheitsdieben auf jeden Fall geschützt.

Einbruchsschutz: Nachweise für die Versicherungen anfertigen

In der Regel werden Schäden durch Einbrüche von der Hausratsversicherung übernommen. Achten Sie auf die richtige Bemessung der Versicherungssumme ihrer Hausratversicherung. Ohne Belege für wertvolle Gegenstände, wird die Entschädigung bei einem Totalschaden auf maximal 650 € je qm pauschaliert. Dies entspricht bei einer Wohnungsgröße von 50qm einer Entschädigung von höchstens 32.500 €.

Hier ist es sehr nützlich eine Liste von Wertgegenständen schon im Vorfeld anzufertigen, die zusätzlich mit Fotos dokumentiert wird. Bei TV, Stereo-Anlagen oder sonstigen elektrischen Geräten sollte man den Hersteller und genauen Gerätetyp notieren.

Als Nachweis sind die Kaufquittungen oder Urkunden aller Wertgegenstände als Belege für die Versicherung wichtig. Es ist empfehlenswert solche Belege sicher – z. B. in einem Bankschließfach – aufzubewahren. Denn nur so können Sie im Schadensfall wenigstens auf einen Schadensausgleich hoffen.

Was tun, wenn eingebrochen wurde?

Wenn alle Vorsorgemaßnahmen nicht geholfen haben, bewahren Sie einen kühlen Kopf und gehen Sie überlegt vor. Denn auch wenn ein Einbruch bereits passiert ist, kann man noch eine Menge falsch machen. Deshalb hier noch ein paar Tipps …

  • Rufen Sie sofort die Polizei an und melden Sie den Einbruch.
  • Verändern Sie nichts, sodass die Polizei bei ihrer Spurensuche wertvolle Indizien, die auf den Einbrecher verweisen, sicherstellen kann.
  • Gestohlene Sparbücher und Kreditkarten sollten Sie sofort sperren lassen.
  • Melden Sie den Einbruch umgehend Ihrer Versicherung.

Damit bin ich mit meiner kleinen Ausarbeitung zum Thema „Schutz vor Einbrechern“ am Ende. Ich hoffe, dass Sie hier einige Ideen gebrauchen können, um Ihr Haus beim nächsten Urlaub wirkungsvoll zu schützen.

Ich wünsche Ihnen einen entspannten Urlaub!

Heiko Diadesopulus